Gründer sind zu Beginn ihrer unternehmerischen Karriere einer Vielzahl an Behördenkontakten ausgesetzt. Neben der Gewerbeanmeldung müssen sie sich beispielsweise beim Finanzamt melden, gegebenenfalls Erlaubnisse einholen oder sich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Der dafür notwendige zeitliche Aufwand hängt dabei nicht nur von der Art der Gründung ab, sondern vor allem auch von der Verfügbarkeit nutzerfreundlicher, digitaler Angebote. Eben diese Angebote hat das RKW Kompetenzzentrum für die neu erschiene Studie „Digitaler Unternehmensstart – Potenziale von Verwaltungsleistungen aus Nutzersicht“ in 90 Kommunen untersuchen lassen. 

Die Ergebnisse der Studie weisen deutlich darauf hin, dass der vollständig digitale Unternehmensstart noch die Ausnahme ist. Denn auch wenn ein digitales Angebot offeriert wird, finden sich zahlreiche analoge Stolpersteine auf dem Weg zur offiziellen Unternehmensgründung: Tauchen beispielsweise Fragen auf, können diese meist nur telefonisch oder persönlich vor Ort geklärt werden. Mit der Komplexität des Gründungsvorhabens steigt außerdem die Wahrscheinlichkeit für einen Medienbruch. Erlaubnisse und Bescheinigungen, die bei solchen Gründungen erforderlich sind, können meistens nur analog beantragt werden. 

Somit weisen die Ergebnisse deutlich darauf hin, dass zur Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes im Bereich „Unternehmensstart“ noch viel zu tun ist. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen und Behörden bietet dabei die Chance, Gründende in der sensiblen Phase der Unternehmensgründung durch besonders nutzerfreundliche Services zu entlasten.

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