Eschborn, 4. November 2019. In Kooperation mit dem Deutschen Industrie und Handelskammertag (DIHK) lud das RKW Kompetenzzentrum ins Haus der Deutschen Wirtschaft nach Berlin ein, um Auszubildende auszuzeichnen, die weit mehr tun, als einen Beruf zu erlernen: Sie suchen und finden als Digiscouts in ihrem Betrieb Digitalisierungspotenziale und geben mit ihren – in die Tat umgesetzten – Ideen, wichtige Impulse für die weitere betriebliche Digitalisierung und die Attraktivität ihres Ausbildungsbetriebs. Seit dem Projektstart in 2018 sind deutschlandweit insgesamt 360 Digiscouts ins Rennen gegangen. Aus den daraus resultierenden 70 Projekten wurden zwölf Finalisten und daraus wiederum die heutigen Gewinner gekürt. Ausschlaggebend für die Nominierung war nicht, wie disruptiv ein Projekt ist, sondern ob es im Unternehmen nachhaltig zu einem digitalen Fortschritt führt, ob sich die Arbeitsweisen verändert und digitale Kompetenzen aufgebaut wurden. Die Gewinner sind Anselm Winterhalter Spedition und Omnibusbetrieb (Oberried), Kleiner GmbH Stanztechnik (Pforzheim), Liebe - Lachen - Leben, Schneiderwerkstatt (Willingen), das Kolping-Bildungswerk Frankfurt gGmbH (Frankfurt am Main) und die SozDia Stiftung (Berlin). Mehr zu den Gewinnern, allen Finalisten und den Projekten finden Sie in der angehängten Hintergrundinformation und unter www.digiscouts.de.
O-Töne zur Veranstaltung:
Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten
„Die Teilhabe der Menschen an der Digitalisierung liegt mir sehr am Herzen. Wir sollten alle Perspektiven mit einbeziehen: jung, alt, männlich, weiblich. Wir müssen dafür Sorge tragen, die Menschen von klein auf zu ermächtigen, mit der Digitalisierung und mit deren Auswirkungen umzugehen. Wir müssen Arbeitsplätze sichern und eine Arbeitswelt gestalten, die niemanden zurücklässt. Digitalisierung darf die Gesellschaft nicht spalten.“
Christian Hirte, Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie
„Die Digiscouts zeigen auf eindrucksvolle Weise, welchen Nutzen die Digitalisierung gerade für die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen hat. Hier sieht man: Kleine Schritte der Digitalisierung im Betrieb können eine große Wirkung entfalten. Ganz nebenbei erweitern die jungen Auszubildenden ihre digitalen und sozialen Kompetenzen. Das Projekt trägt so dazu bei, die qualifizierten Fachkräfte von morgen auszubilden, die unsere Wirtschaft dringend braucht. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnerinnen und Gewinnern!"
Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer DIHK
„Wir wissen heute nicht genau, welche Technologien die nächsten Jahre hervorbringen werden. Sicher ist jedoch, dass Unternehmen Mitarbeiter brauchen, mit denen sie diesen Weg in die Digitalisierung gehen können – und das heißt insbesondere beruflich gebildete Fachkräfte. Drei von vier Betrieben bestätigen uns, dass die vorhandenen Ausbildungsberufe auch in Zeiten des digitalen Wandels ihren betrieblichen Bedarf treffen. Es sind häufig die eigenen Azubis, die interne Prozesse kennenlernen und anschließend wertvolle Anstöße geben können, diese neu zu denken oder nachhaltig zu verändern.“
Dirk E.O. Westerheide, Vorstandvorsitzender des RKW
„Jedes vierte Unternehmen tut sich noch schwer mit der Umsetzung der Digitalisierung im eigenen Betrieb. Hier müssen wir ansetzen und helfen, denn es nützt nichts, wenn die großen Unternehmen davon ziehen. Wir brauchen die Digitalisierung in der Breite, und dafür müssen wir auch die kleinen und mittleren Unternehmen abholen. Das tut das RKW mit unterschiedlichen Unterstützungsangeboten und der Mittelstand vertraut dem RKW. Aus Vertrauen erwächst Verantwortung. Dieser kommen wir gerne nach, denn die kleinen und mittleren Betriebe sind der Motor der deutschen Wirtschaft, und der sollte nicht stottern.“
Dr. Mandy Pastohr, Geschäftsführerin des RKW Kompetenzzentrums
„Der Erfolg der Digiscouts zeigt, dass es eben nicht immer die Führungsmannschaft sein muss, welche die Digitalisierungsprozesse in Gang bringt. Nicht immer muss gleich das gesamte Unternehmen auf den Kopf gestellt werden, sondern oftmals beginnt die Digitalisierung im Kleinen.“
Christoph Burkhardt, Keynote-Speaker, Tiny Box (Silicon Valley), Founder & CEO
„Kleine und mittelständische Unternehmen haben die besten Voraussetzungen, um auf den Zug der Digitalisierung in Deutschland aufzuspringen. Sie haben eher flache Hierarchien und sind flexibel genug, um zu experimentieren. Und das ist das, was sie jetzt auch tun müssen: Experimentieren und dabei auch Scheitern wagen. Und nicht gleich immer an den ganz großen Sprung denken, sondern vor allem schnell und viel ausprobieren.”
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