Was motiviert Menschen, ein eigenes Unternehmen zu gründen? Dazu wurden über 3000 Bürgerinnen und Bürger in Deutschland befragt. Die Fortführung der Familientradition „Unternehmertum“ ist dabei das wichtigste Gründungsmotiv. Das zeigt die deutsche Ausgabe des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) 2019/20, die das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover erstellt.
Eschborn, 5. März 2021. Laut GEM-Studie spielen in Deutschland für die meisten Gründerinnen und Gründer nicht unmittelbar ökonomische Motive bei der Gründung eines Unternehmens die wichtigste Rolle, sondern insbesondere die Fortführung der Familientradition. Mehr als zwei Drittel der Gründungspersonen (Anteil derjenigen 18- bis 64-Jährigen, die während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gründen) geben diesen Aspekt als ausschlaggebendes Motiv an. Die Fortführung einer Familientradition kann dabei in Form einer Neugründung aufgrund der im Familienumfeld erlebten Karriereoption des Unternehmertums erfolgen, aber auch in Form einer Übernahme eines bestehenden Familienunternehmens. Im Vergleich der 50 an der GEM-Studie beteiligten Länder belegt Deutschland damit den dritten Platz. Dieses Ergebnis liegt sicherlich auch in der wirtschaftlichen Bedeutung von Familienunternehmen in Deutschland begründet, die im Vergleich zu anderen Industrienationen verhältnismäßig hoch ist.
„Die Welt verändern“ ist zweitwichtigster Motivationsfaktor
44 Prozent der Befragten in Deutschland möchten mit dem Unternehmen, das sie gründen – oder gegründet haben – auch die Welt verändern. Hier steht sicherlich vor allem die Erfüllung eines Lebenstraumes und/oder eine Gründung aus Leidenschaft im Vordergrund, indem die Gründenden eine Marktlücke entdeckt oder einen Weg gefunden haben, eigene Ideen in der Realität umzusetzen.
Rein ökonomische Gründungsmotive sind eher unwichtig
Dagegen fallen die Werte für die beiden ökonomischen Gründungsmotive „Lebensunterhalt verdienen“ und „hohes Einkommen erreichen“ in der Gesamtbetrachtung in Deutschland deutlich niedriger aus, als in den übrigen GEM-Ländern. Der Grund dafür ist unter anderem die allgemein gute konjunkturelle Lage und die damit verbundenen attraktiven Angebote auf dem Arbeitsmarkt.
Wie sich die aktuelle Pandemie auf die Gründungsmotivation der Gründerinnen und Gründer ausgewirkt hat, werden die anstehenden Analysen zeigen. Die Corona-Krise stellt viele Gründende zweifelsohne vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen. Krisen können zu Disruption und neuen Geschäftsmodellen führen und die Agilität der Start-up-Szene macht es dabei eher leichter, auf Krisen zu reagieren.
>> Erfahren Sie auch mehr in der GEM-Infografik "Gründungsmotive 2019"
>> Zum ausführlichen Fachartikel "Der beste Gründungsgrund: Familientradition! Wenn Unternehmertum vorgelebt wird"
>> Zu diesen und anderen Ergebnissen des aktuellen GEM 2019/20 ist ein kostenloser Infografiken-Band als Download und Printversion unter http://rkw.link/geminfografiken erhältlich.
>> Alle hier dargestellten Zahlen basieren auf Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage. Weltweit wurden im Rahmen des aktuellen GEM 154.991 Personen befragt.
>> Der GEM Länderbericht Deutschland 2019/20 steht unter http://rkw.link/gem2020 zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verfügung. Sämtliche GEM-Länderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter https://bit.ly/3rhRb6c als Download zur Verfügung.
>> Für weitere Informationen oder Interviews zum Thema stehen Ihnen die Expertinnen und Experten des RKW Kompetenzzentrums sowie der Leibniz Universität Hannover gerne zur Verfügung. Anfragen bitte an: presse(at)rkw.de
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