Insbesondere in Bayern stellt sich, aufgrund der geringen Arbeitslosenquote und guter Kapazitäten für Ausbildungsplätze, das Problem im besonderen Maße. Schulabgängerinnen und Absolventinnen orientieren sich in andere Branchen und entscheiden sich bei der Berufswahl überwiegend für einen Ausbildungsplatz in einem traditionellen Frauenberuf. Die Bauwirtschaft in Bayern und im gesamten Bundesgebiet sollte den Anteil der Frauen in Bauberufen steigern. So kann ein Beitrag dazu geleistet werden, auch langfristig den Bedarf an Arbeitskräften in der Bauwirtschaft zu sichern. Durch die verstärkte Rekrutierung von Frauen, eine gezielte Karriere- und Entwicklungsplanung sowie familienfreundliche Arbeitsgestaltung, kann der wachsende Bedarf an Fachkräften insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen erfolgreich gedeckt, wichtige Schlüsselpositionen qualifiziert besetzt und eine ausgewogene Personalstruktur entwickelt werden.

Die RG-Bau arbeitet auf unterschiedlichen Ebenen, um sowohl für die Fachkräftesicherung als auch im Bereich der Personalentwicklung praxisrelevante Lösungen und Handlungsempfehlungen aufzeigen zu können. So wird das Thema Fachkräftesicherung und Personalentwicklung in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und der Baupraxis bei Veranstaltungen, in Beiträgen in Fachzeitschriften und anderen Veröffentlichungen thematisiert. Gerade startete das Pilotprojekt „Frauen in der Bauwirtschaft – Potentiale stärker erschließen“ mit Fokus Bayern. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie unterstützt das Projekt. Mit den Ergebnissen des Projekts sollen gute Beispiele aufgezeigt, Handlungsfelder diskutiert und Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, mit denen es gelingt, mehr Frauen für Bauberufe zu begeistern und letztlich zu gewinnen.

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