- Die in Deutschland gemessene Gründungsquote liegt bei etwa 5%: Dieser Anteil ist seit Jahren stabil und verändert sich kaum
- Der Anteil technologieintensiver Gründungen in Deutschland ist mit 9,1% deutlich höher als in den USA mit 5,2 %
- Mehr Gründungen durch junge Menschen: Erstmals ist die höchste Gründungsquote mit 6,64 % bei den 25–34-Jährigen zu finden
- Weniger Bedenken vor der Gründung: Die Angst zu Scheitern ist im Vergleich zum Vorjahr von 42 auf 38 % zurückgegangen
Seit 20 Jahren untersucht der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) das weltweite Gründungsgeschehen. Bis zu 70 Länder erheben jährlich Daten zu nationalen Gründungsaktivitäten und den jeweiligen Rahmenbedingungen, was den GEM zum weltweit größten Projekt der ländervergleichenden Gründungsforschung macht.
Der neue GEM-Länderbericht, der in Kooperation zwischen dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover und dem RKW Kompetenzzentrum entstanden ist, analysiert sowohl Gründungsaktivitäten und -einstellungen als auch gründungsbezogene Rahmenbedingungen in Deutschland im internationalen Vergleich. Die Ergebnisse des neuen Länderberichts basieren auf weltweit mehr als 150.000 befragten Bürgern und Bürgerinnen (davon 4.248 in Deutschland) in 49 Staaten sowie 2.043 Gründungsexperten und Gründungsexpertinnen (53 in Deutschland).
Die Studie zeigt, dass sich die Gründungsquote im Vergleich zu den Vorjahren nur wenig verändert hat. Sie liegt bei 4,97 % und bewegt sich in etwa auf demselben Niveau wie in Italien, Polen und Frankreich. In Deutschland gibt es vier Mal mehr Chancengründungen als Gründungen aus Mangel an Erwerbsalternativen. 9,1 % der Gründungen weisen eine mittlere bis hohe Technologieintensität auf, der Referenzwert für die USA ist mit 5,2 % deutlich niedriger. Erstmal seit Beginn der GEM-Datenreihe im Jahr 1999 ist die höchste Gründungsquote nicht bei den 35–44-Jährigen (6,14 %), sondern bei den 25–34-Jährigen (6,64 %) zu finden.
In Deutschland würden rund 38 % der Befragten aus Angst vor dem Scheitern eine Gründung unterlassen. Dieser Wert lag in den vergangenen Jahren häufig deutlich höher, sodass hier eine positive Entwicklung in Deutschland festzustellen ist. Gleichzeitig werden die Gründungschancen kontinuierlich positiver wahrgenommen. Insgesamt haben 2018 über 42 % der Befragten angegeben, gute Gründungschancen in ihrer Region zu sehen. Dieser Wert lag 2010 und in den Jahren davor noch deutlich unter 30 %.
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass der Gründergeist in der Bevölkerung in Deutschland wenig verbreitet ist. Nur relativ wenige Menschen (38,3 %) bewerten ihre Gründungsfähigkeiten und Erfahrungen zur Umsetzung einer Gründung als positiv. Hieraus ergeben sich Handlungsräume für Unterstützer und Förderer von Gründungen und Unternehmertum.
Der GEM Länderbericht Deutschland 2018/2019 steht unter www.rkw.link/gem2019 zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verfügung. Sämtliche GEM-Länderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter www.wigeo.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verfügung.
Am 14. Mai präsentiert das RKW Kompetenzzentrum die Ergebnisse des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2019 in Hannover und diskutiert über Ideen und Maßnahmen zur Gestaltung von Gründungsregionen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: <link veranstaltungen/details/tx-rkw-events/event/show/impulse-zur-gestaltung-von-gruendungsregionen-in-deutschland-355/>
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