Die neue Publikation mit dem Titel „Gründerinnen und Gründer 45 plus: Senior Entrepreneure folgen dem Trend“ gibt einen Überblick über die aktuelle Lage der Zielgruppe in Deutschland und den wirtschaftspolitischen Rahmen der Europäischen Union.
Im Jahr 2017 sorgten Menschen in der Altersgruppe 45 plus für rund ein Viertel der Gesamtgründungen in Deutschland. Unter den Selbstständigen bildeten sie mit annähernd 70 Prozent sowohl hierzulande als auch in der Europäischen Union die stärkste Gruppe.
Die RKW-Studie 2018 bietet eine umfassende und aktualisierte Darstellung über die Gründungsbedingungen von Menschen 45 plus in Deutschland. Dabei werden nicht nur bereits bekannte Faktoren (Beweggründe, Einfluss des Alters auf das Gründungsgeschehen, Erfolg), sondern auch neue Themengebiete (Standort- und Zielmarkt, Networking, Interesse am Social Entrepreneurship) untersucht.
Nicht einmal ein Jahrzehnt ist seit Erscheinung der ersten vergleichenden RKW-Studie 2010 vergangen. Nun räumt die neueste Publikation mit den alten Klischees rund um die älteren Gründer auf und lässt sie unter einem neuen Licht erscheinen: Sie sind ausgebildet, gründen nachhaltig und regional und sind an sozialen und ökologischen Belangen interessiert.
„Besonders positiv ist festzustellen“, meint Stefanie Bechert, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Gründung und Innovation im RKW Kompetenzzentrum, „dass die Motivation der Zielgruppe der Gründer 45 plus sich verändert hat: Ältere Gründerinnen und Gründer wählten noch 2010 die Selbstständigkeit häufig als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit, heute gründen sie überwiegend aus unternehmerischem Antrieb und wünschen sich Selbstverwirklichung darin“.
Auf dem Weg in eine alternde Gesellschaft bieten Wissen und Erfahrung von Menschen 45 plus wertvolle Ressourcen, die es sinnvoll zur Gründung neuer Unternehmen anzuwenden gilt. Aus diesem Grund fordert die Europäische Union ihre Mitgliedsstaaten auf, sich aktiv für die Förderung von Senior Entrepreneurship („Olderpreneur“) einzusetzen. Die dafür vorgeschlagenen Maßnahmen sind in einer breiten Strategie zur Förderung von „benachteiligten Gruppen“ (Frauen, junge Menschen, Senioren, Arbeitslose, Migranten) oder Inclusive Entrepreneurship eingebettet.
Der Schwerpunkt „Senior Entrepreneurship“ im RKW Kompetenzzentrum zielt darauf ab, Menschen 45 plus für die Gründung zu motivieren, den Austausch unter den Multiplikatoren zu unterstützen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Die fachliche Begleitung übernimmt seit 2014 der gleichnamige Expertenkreis, an dem verschiedene Einrichtungen der Gründungsberatung und -förderung beteiligt sind: bga – bundesgründerinnenagentur, RKW-Landesorganisationen, selbstständige Berater, Vertreter von Gründungsberatungsagenturen und Jobcentern sowie mehrere Industrie- und Handelskammern.
Mehr Informationen dazu unter: www.senior-entrepreneurship.de
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