Fit für den Wandel: Mit digitalen und KI-Anwendungen dem Fachkräftemangel begegnen
Das war das Thema der Tagung, zu der das koordinierende Zentrum Zukunft der Arbeitswelt am 07.12.2023 nach Berlin eingeladen hat. Der Einladung waren 300 Gäste in Präsenz gefolgt, weitere 200 haben die Veranstaltung an den Bildschirmen verfolgt.
Zum Ende des ersten Projektjahrs sind die zwölf Regionalen Zukunftszentren, das Haus der Selbständigen sowie das Team des koordinierenden Zentrums Zukunft der Arbeitswelt erstmals in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern aus kleinen und mittleren Unternehmen in Berlin zusammengekommen, um ihre gemeinsam umgesetzten Projekte vorzustellen.
Bereits in seiner Eröffnungsrede hat Bundesminister Hubertus Heil den Wert dieser Kooperation zwischen Zukunftszentren und mittelständischen Betrieben unterstrichen:
Die Arbeit der Zukunftszentren zeigt, wie wichtig es ist, kleine und mittlere Unternehmen in den großen Veränderungsprozessen der Arbeitswelt zu unterstützen. Die Unternehmerinnen und Unternehmer, die heute ihre Erfolgserlebnisse mit uns teilen, haben bewiesen, dass digitale und KI-Anwendungen Betriebe nicht nur wettbewerbsfähiger machen, sondern auch ihren Beschäftigten einen Mehrwert bringen.
Vier Unternehmen – vier gelungene Projekte
Vier Unternehmen haben die Möglichkeit genutzt, dem Publikum anschaulich und praxisnah zu vermitteln, was sie dazu bewogen hat, mit digitalen und KI-Anwendungen ihre Betriebe und ihre Beschäftigten „fit für den Wandel“ zu machen und was sich dadurch für sie alle verbessert hat.
Die Beispiele dieser vier Unternehmen sind besonders wertvoll und ermutigend, weil sie aus Branchen kommen, die besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind. Sie zeigen, dass große Technologien auch in kleinen und mittleren Betrieben viel positives bewirken können.
Bäckerei Die selbstständige Bio-Bäckerin Gerhild Fischer aus Sachsen-Anhalt stellte ihr neu entwickeltes Online-Bestellsystem und weitere digitale Anwendungen vor. Und brachte sogar Kekse mit.
Altenpflege Markus Schnieder von der evangelischen Altenhilfe St. Georgen gGmbH aus Baden-Württemberg sprach über die Vorteile einer programmierten App für die Kommunikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hotellerie Diana Avagiani aus Hamburg erläuterte, wie die Einführung eines Chatbots zur Entlastung ihres Personals der Superbude Hotel Hostel Lounge GmbH beigetragen hat.
Textilreinigung Torsten Matusch vom Cleanteam Berlin zeigte die Möglichkeiten des E-Learnings für das Reinigungsunternehmen auf.
Auf dem Markt der Möglichkeiten ging es lebhaft zu
Die Tagungsgestaltung bot ihren Gästen viel Raum für Austausch und Information. Raum – auch im buchstäblichen Sinn. Lebhaft und interessiert nutzten die Tagungsgäste die kreative Mittagspause im großzügigen Lichthof der Telekom Hauptstadtrepräsentanz, um sich auf dem Markt der Möglichkeiten umzusehen, den die Regionalen Zukunftszentren gestaltet haben. Die Tagungsgäste konnten an den Marktständen digitale Tools auszuprobieren, sich informieren und Kontakte knüpfen.
Und wie es sich für einen attraktiven Marktplatz gehört, gab es auch zu essen und zu trinken. Bekanntlich lernt man sich bei gemeinsamen geselligen Mahlzeiten besonders leicht kennen.
Workshops - ganz praktisch und interaktiv
Am Nachmittag hatten die Tagungsgäste die Qual der Wahl zwischen fünf Workshops, die von den Regionalen Zukunftszentren angeboten wurden. In jedem Workshop wurden konkrete Lösungen zu einem bestimmten Thema erarbeitet.
Wegen des am Vorabend bekannt gewordenen GDL-Streiks mussten leider einige Gäste früher als geplant aufbrechen.
Marktbeobachtung aus wissenschaftlicher Perspektive
Ein weiteres Highlight der Jahrestagung war die Einschätzung von Prof. Dr. Sabine Pfeiffer. Die Professorin für Soziologie an der Universität in Erlangen-Nürnberg ist Expertin für das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation. Sie hat für uns das Tagungsgeschehen aus ihrer arbeitssoziologischen Perspektive „beobachtet“ und in einem Schlussvortrag ihre Eindrücke zusammengefasst.
Eine Kernaussage daraus sei hier hervorgehoben: Die vielfach geäußerte Sichtweise, dass Beschäftigte Angst vor Veränderungen haben und diesen abwehrend gegenüberstehen, könne die Forschung nicht bestätigen. Zudem erfolgen Veränderungen nur selten abrupt, sie sind vielmehr ein kontinuierliches Phänomen und aktiv gestaltbar.
Nach der Jahrestagung ist vor der Jahrestagung
Wenn Sie jetzt denken: "Schade, dass ich nicht dabei war“, dann nutzen Sie doch im nächsten Jahr die Möglichkeit, unser Gast zu sein und sich aktiv an der Gestaltung des Wandels zu beteiligen. Ab dem Jahr 2024 wird auf unseren Jahrestagungen auch ein KMU-Preis verliehen. Das Team des Zentrums Zukunft der Arbeitswelt freut sich schon jetzt über eine rege Beteiligung von Unternehmen. Wir werden Sie hier und natürlich auf all unseren Informationskanälen und unserer Projektwebseite www.zukunftszentren.de auf dem Laufenden halten.
Und bis dahin? Die Zukunftszentren sind für Sie da!
Sie müssen nun allerdings nicht ein Jahr warten, um die Angebote der Zukunftszentren in Anspruch zu nehmen. Die zwölf Regionalen Zukunftszentren und das Haus der Selbständigen unterstützen regional und deutschlandweit KMU in den vielschichtigen Veränderungsprozessen der Arbeitswelt. Sie beraten KMU ganz konkret in allen Transformationsfragen und entwickeln innovative Qualifizierungsangebote für die Betriebe und ihre Beschäftigten. Das Haus der Selbstständigen legt besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die soziale Sicherung von Solo-Selbstständigen und Plattformbeschäftigten.
Seien auch Sie im nächsten Jahr dabei
Vielleicht gewinnen ja Sie den KMU-Preis 2024!
Weitere Informationen und mehr finden Sie auf unserer Programm-Website www.zukunftszentren.de.
- © Privat – Parlamentrische Staatssekretärin Kerstin Griese im Gespräch mit KMU-Vertreter:innen (APJT_2023_PStS_Griese_KMU_1_.jpg)
- © Privat – Eröffnungsrede von BM Hubertus Heil (APJT_2023_Heil_Publikum_1_.jpg)