Die Babyboomer gehen in den Ruhestand, während junge Fachkräfte stark umworben, aber quantitativ begrenzt sind. Bestehende Mitarbeitende motivieren, langfristig binden, als Arbeitgeber maximal attraktiv werden, intelligent rekrutieren und sich als Branchenführer etablieren. Keine leichte, aber auch keine unlösbare Aufgabe.

Am 6. November 2024 versammelten sich im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Berlin Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zur RKW IMPULSE 2024. Unter dem Motto „FACHKRÄFTE: SUCHEN. FINDEN. BINDEN!“ stand der Mittelstand im Mittelpunkt – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, das zunehmend unter dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften leidet.

Die Zeichen der Zeit erkennen

In ihren Eröffnungsreden erläuterten Dr. Sabine Hepperle, Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Jens Nagel, Geschäftsführer des RKW Kompetenzzentrums, warum der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands darstellt. Unternehmerinnen und Unternehmer müssten neue Wege finden, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und langfristig zu halten.

Pro Bildung, Integration und Digitalisierung

Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), beleuchtete in seinem Impulsvortrag die Ursachen des Fachkräftemangels und zeigte auf, wie dieser bewältigt werden kann. Eine Kombination aus Bildungsreformen, besserer Integration von Migrantinnen und Migranten sowie verstärkter Nutzung von Digitalisierung und Automatisierung sei notwendig, um die Lücke zu schließen. Insbesondere die Digitalisierung könne Prozesse effizienter gestalten und Mitarbeitende entlasten.

Investment in Arbeitgebermarke und Zielgruppen

In der anschließenden Paneldiskussion diskutierten unter der Moderation von Tijen Onaran, Unternehmerin und Investorin, Jannick Hoeper (LIST Eco GmbH), Myra Mani (mani global recruiting), Ulrich Temps (temps GmbH Malereibetriebe) und Prof. Dr. Friederike Welter (IfM Bonn) über praxisnahe Lösungen für mittelständische Unternehmen. Sie betonten die Bedeutung neuer Zielgruppen, sowohl innerhalb Deutschlands als auch durch internationale Rekrutierung.

Teamplay statt Ego

Ein weiteres Highlight war das Generationenpanel mit dem Titel „GenZ versus Babyboomer: Faul versus fleißig?“. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Generationen, darunter Dr. Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für Digitale Wirtschaft und Start-ups, diskutierten, wie die Zusammenarbeit zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitenden Unternehmen gestärkt werden kann. Der Austausch zwischen den Generationen steigert die Innovationskraft und fördert die Produktivität.


Die RKW IMPULSE 2024 bot den Teilnehmenden zudem drei parallele Workshops an, die sich mit „Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz“, „Neuen Zielgruppen“ und „Internationaler Rekrutierung“ beschäftigten. Hier wurden praxisnahe Ansätze erarbeitet, die direkt in die Unternehmen übertragen werden können.

Fazit

Mit über 180 Teilnehmenden war die RKW IMPULSE 2024 ein voller Erfolg. Die Veranstaltung zeigte, dass der Fachkräftemangel nur durch eine Kombination aus Digitalisierung, generationenübergreifender Zusammenarbeit und gezielter Rekrutierung neuer Zielgruppen bewältigt werden kann. Der Mittelstand, so die Botschaft der Veranstaltung, müsse aktiv bleiben, um diese Herausforderungen zu meistern und langfristig erfolgreich zu sein.

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