Ab sofort stellen wir Ihnen jeden Monat ein Mitglied des Fachbeirates Mensch und Arbeit vor. Diesmal mit Christoph Krause vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk.
Beschreiben Sie kurz, was Sie in Ihrem „echten Leben“ arbeiten?
Ich arbeite im Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk und unterstütze Unternehmen bei der digitalen Transformation. Unser Team repariert so zusagen die Zukunft, indem wir Projekte zur Künstlichen Intelligenz, datenbasierten Geschäftsmodellen, Service 4.0, Robotik und Prozessautomatisierung umsetzen. Die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, sind so vielfältig wie das Handwerk selbst.
Was war Ihr Traumberuf als Kind?
Ursprünglich wollte ich Architekt werden und habe auch ein entsprechendes Studium absolviert. Doch mein zweites Studium im Bereich Produktdesign hat mich meinem Traum vom #EINFACHMACHEN erst nähergebracht. Auch das Schauspielern stand auf meiner Liste. Heute lebe ich diese Leidenschaft als Speaker und Podcaster aus.
Das Thema Homeoffice versus Büro wird gerade viel diskutiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Meiner Meinung nach sollten wir an den Orten arbeiten dürfen, an denen wir unsere Leistung, Qualität und Kreativität am besten entfalten können. Die Kategorien Haus oder Büro zu begrenzt. Für mich persönlich ist der Zug tatsächlich der effektivste Ort, um meine Wissensarbeit zu erledigen. Kopfhörer auf und los. Zudem kann ein großer Teil der Macherinnen und Macher im Handwerk über diese Diskussion nur liebevoll schmunzeln.
Was motiviert Sie, Teil des Fachbeirats Mensch und Arbeit zu sein?
Um die digitale Transformation erfolgreich zu bewältigen, sind Menschen unerlässlich. Mein Motto #EINFACHMACHEN bedeutet, nicht nur Dinge umzusetzen, sondern auch Prozesse und Interaktionen so einfach wie möglich zu gestalten. Künstliche Intelligenz verändert bereits heute unsere Arbeitsweise. Es ist einfach fantastisch, gemeinsam mit Experten aus verschiedenen Bereichen an dieser Veränderung mitzuwirken.
Über den Fachbeirat Mensch und Arbeit
Seit dem Jahr 1956 gibt es den Beirat Mensch und Arbeit beim RKW – damals allerdings noch unter anderem Namen. 1956 – das ist lange her. Damals war Konrad Adenauer Bundeskanzler, in Westdeutschland wurden erstmals 600.000 Fernsehzuschauer erreicht, dieWehrpflicht wurde eingeführt und dieIG Metall setzte die 45 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich aus.
Im RKW reifte seit Beginn der sechziger Jahre die Erkenntnis, dass man sich intensiv mit Automation und Unternehmensplanung beschäftigt hatte, die Personalpolitik aber ein Stiefkind der Unternehmensführung war. Ziel war es daher, sie den „Zeiterfordernissen anzupassen“. „Die radikale Wende, die sich durch die ständig vorangetriebene Mechanisierung vollzogen habe, erfordere mehr Humanität“. Aktueller könnte ein Ziel kaum sein: Momentan werden in Deutschland die ethische und menschgerechte Gestaltung und Einführung von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen diskutiert.
Die Fachbeiräte des RKW waren immer und sind Beratungsgremien für die entsprechenden fachlichen Organisationseinheiten des RKW gewesen. Interessanterweise haben die Themen im Fachbeirat Mensch und Arbeit sich über die Jahre nicht wesentlich geändert. Bereits damals ging es um ganz konkrete Fragen wie beispielsweise die Beschäftigung älterer Mitarbeiter oder Frauenarbeit. Allerdings waren die Arbeiten des RKW überwiegend überbetrieblicher, oft grundsätzlicher Art. Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen wurden erst etwa seit Mitte der 1980er Jahre entwickelt. Die sozialpartnerschaftliche Ausrichtung spielt bis heute eine große Rolle: Der Beirat hat traditionell zwei Vorsitzende, je ein Gewerkschaftsvertreter und ein Vertreter der Arbeitgeberseite.
Und trotz des hohen Alters – des Beirates – ist er weiterhin mit Fachleuten verschiedener Bereiche besetzt und produziert spannende Diskussionen und Ergebnisse. Denn alle sind seit vielen Jahren im Bereich Fachkräfte unterwegs.
- © Sascha Ditscher / Privat/Non-kommerziell – Foto_Christoph-Krause-Koblenz_Fotograf-Sascha-Ditscher-1.jpg