Jeden Monat stellen wir Ihnen ein Mitglied des Fachbeirates Mensch und Arbeit vor. Diesmal mit Markus Müller vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Beschreiben Sie kurz, was Sie in Ihrem „echten Leben“ arbeiten?

Seit 2008 arbeite ich im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, seit 2016 als Referatsleiter für Grundsatzfragen der Arbeitskräftesicherung.

Was war Ihr Traumberuf als Kind?

Innenarchitekt.

Das Thema Homeoffice versus Büro wird gerade viel diskutiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?

„Sowohl als auch“. Wir arbeiten sehr flexibel und haben einen festen Präsenztag in der Woche. Jeden Mittwoch diskutieren wir ein inhaltliches Schwerpunktthema. Anschließend essen wir gemeinsam zu Mittag. Wichtig ist uns, einen besonderen Anlass für die Präsenz zu schaffen. Ich selbst arbeite regelmäßig einen Tag in der Woche von zuhause aus.

Was motiviert Sie, Teil des Fachbeirats Mensch und Arbeit zu sein?

Arbeitskräftesicherung gelingt nur gemeinsam. Wir brauchen daher mehr „uneitle“ Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen und zwischen staatlichen Institutionen, Verbänden, Gewerkschaften und Unternehmen. Diese Form der Zusammenarbeit erlebe ich im Fachbeirat Mensch und Arbeit.

Über den Fachbeirat Mensch und Arbeit

Seit dem Jahr 1956 gibt es den Beirat Mensch und Arbeit beim RKW – damals allerdings noch unter anderem Namen. 1956 – das ist lange her. Damals war Konrad Adenauer Bundeskanzler, in Westdeutschland wurden erstmals 600.000 Fernsehzuschauer erreicht, dieWehrpflicht wurde eingeführt und dieIG Metall setzte die 45 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich aus.  

Im RKW reifte seit Beginn der sechziger Jahre die Erkenntnis, dass man sich intensiv mit Automation und Unternehmensplanung beschäftigt hatte, die Personalpolitik aber ein Stiefkind der Unternehmensführung war. Ziel war es daher, sie den „Zeiterfordernissen anzupassen“. „Die radikale Wende, die sich durch die ständig vorangetriebene Mechanisierung vollzogen habe, erfordere mehr Humanität“. Aktueller könnte ein Ziel kaum sein: Momentan werden in Deutschland die ethische und menschgerechte Gestaltung und Einführung von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen diskutiert.

Die Fachbeiräte des RKW waren immer und sind Beratungsgremien für die entsprechenden fachlichen Organisationseinheiten des RKW gewesen. Interessanterweise haben die Themen im Fachbeirat Mensch und Arbeit sich über die Jahre nicht wesentlich geändert. Bereits damals ging es um ganz konkrete Fragen wie beispielsweise die Beschäftigung älterer Mitarbeiter oder Frauenarbeit. Allerdings waren die Arbeiten des RKW überwiegend überbetrieblicher, oft grundsätzlicher Art. Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen wurden erst etwa seit Mitte der 1980er Jahre entwickelt. Die sozialpartnerschaftliche Ausrichtung spielt bis heute eine große Rolle: Der Beirat hat traditionell zwei Vorsitzende, je ein Gewerkschaftsvertreter und ein Vertreter der Arbeitgeberseite.

Und trotz des hohen Alters – des Beirates – ist er weiterhin mit Fachleuten verschiedener Bereiche besetzt und produziert spannende Diskussionen und Ergebnisse. Denn alle sind seit vielen Jahren im Bereich Fachkräfte unterwegs.

Bildquellen und Copyright-Hinweise
  • © Markus Müller / BMAS / Privat/Non-kommerziell – Markus_Müller_BMAS.jpg

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