Ab sofort stellen wir Ihnen jeden Monat ein Mitglied des Fachbeirates Mensch und Arbeit vor. Wir beginnen mit Ulrike Friedrich,Referatsleiterin Ausbildungsmarketing und -analysen, Digitalisierung, DIHK
Beschreiben Sie kurz, was Sie in Ihrem „echten Leben“ arbeiten?
Als „Referatsleiterin Ausbildungsmarketing und Kampagnenmanagement“ bei der Deutschen Industrie und Handelskammer kümmere ich mich insbesondere um die bundesweite Ausbildungskampagne der IHKs „Ausbildung macht mehr aus uns – jetzt #Könnenlernen“. So begleite ich beispielsweise echte Azubis auf dem dem TikTok-Kanal @die.azubis, die zeigen, wie ihre Ausbildungs-Hacks heute sie auf das Leben von Morgen vorbereitet.
Was war Ihr Traumberuf als Kind?
Ich wollte lange Zeit Pilotin werden.
Das Thema Homeoffice versus Büro wird gerade viel diskutiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Persönlich war ich schon seit vielen Jahren davon überzeugt, dass ich meinen Job sehr gut ortsunabhängig erfüllen kann. Deshalb war ich sehr froh darüber, dass es durch unsere moderne Ausstattung beim Ausbruch der Corona-Pandemie schnell möglich war, ins Homeoffice zu wechseln. Viele erlernte und bewährte Routinen prägen noch heute meinen Arbeitsalltag. Über die damit verbundene Freiheit und das Vertrauen bin ich sehr dankbar.
Was motiviert Sie, Teil des Fachbeirats Mensch und Arbeit zu sein?
Durch die Arbeit im Fachbeirat kann ich mein Wissen um die Lage von kleinsten und kleinen Unternehmen direkt in konkrete Maßnahmen einbringen. Das RKW nimmt diese Impulse gerne auf und arbeitet an wertvoller Unterstützung für kleinere Betriebe. Im Fachbeirat kommen verschiedene Perspektiven zusammen, um bestmögliche Lösungen anbieten zu können.
Über den Fachbeirat Mensch und Arbeit
Seit dem Jahr 1956 gibt es den Beirat Mensch und Arbeit beim RKW – damals allerdings noch unter anderem Namen. 1956 – das ist lange her. Damals war Konrad Adenauer Bundeskanzler, in Westdeutschland wurden erstmals 600.000 Fernsehzuschauer erreicht, dieWehrpflicht wurde eingeführt und dieIG Metall setzte die 45 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich aus.
Im RKW reifte seit Beginn der sechziger Jahre die Erkenntnis, dass man sich intensiv mit Automation und Unternehmensplanung beschäftigt hatte, die Personalpolitik aber ein Stiefkind der Unternehmensführung war. Ziel war es daher, sie den „Zeiterfordernissen anzupassen“. „Die radikale Wende, die sich durch die ständig vorangetriebene Mechanisierung vollzogen habe, erfordere mehr Humanität“. Aktueller könnte ein Ziel kaum sein: Momentan werden in Deutschland die ethische und menschgerechte Gestaltung und Einführung von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen diskutiert.
Die Fachbeiräte des RKW waren immer und sind Beratungsgremien für die entsprechenden fachlichen Organisationseinheiten des RKW gewesen. Interessanterweise haben die Themen im Fachbeirat Mensch und Arbeit sich über die Jahre nicht wesentlich geändert. Bereits damals ging es um ganz konkrete Fragen wie beispielsweise die Beschäftigung älterer Mitarbeiter oder Frauenarbeit. Allerdings waren die Arbeiten des RKW überwiegend überbetrieblicher, oft grundsätzlicher Art. Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen wurden erst etwa seit Mitte der 1980er Jahre entwickelt. Die sozialpartnerschaftliche Ausrichtung spielt bis heute eine große Rolle: Der Beirat hat traditionell zwei Vorsitzende, je ein Gewerkschaftsvertreter und ein Vertreter der Arbeitgeberseite.
Und trotz des hohen Alters – des Beirates – ist er weiterhin mit Fachleuten verschiedener Bereiche besetzt und produziert spannende Diskussionen und Ergebnisse. Denn alle sind seit vielen Jahren im Bereich Fachkräfte unterwegs.
- © Paul Aidan Perry / Privat/Non-kommerziell – DIHK-Ulrike-Friedrich.jpg