Immer mehr Betriebe erkennen die Notwendigkeit, sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen!

Diese Entwicklung geht nicht zuletzt aus dem Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, das unter der Leitung von Prof. Dr. Lutz Bellmann steht. Jährlich nehmen rund 16.000 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenklassen an dieser Erhebung teil, wodurch ein umfassendes Bild über das Umweltengagement in der deutschen Wirtschaft entsteht.

Laut Bellmann spielt die Unternehmensgröße eine entscheidende Rolle, wenn es um nachhaltige Maßnahmen geht. Während bei kleinen Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitenden etwa die Hälfte ökologische Nachhaltigkeit als wichtig oder sehr wichtig einstuft, sind es bei größeren Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten fast zwei Drittel. „Fast zwei Drittel der großen Unternehmen sagen, dass ökologische Nachhaltigkeit und Umweltschutz für sie sehr wichtig sind“, erklärt Bellmann. Diese Zahlen zeigen, dass insbesondere größere Unternehmen eine führende Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger Strategien einnehmen.

Doch was sind die treibenden Kräfte hinter diesem Engagement?

Bellmann hebt hervor, dass das öffentliche Bewusstsein für Umweltprobleme in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Die begrenzte Verfügbarkeit von Ressourcen sowie die negativen Folgen intensiver wirtschaftlicher Tätigkeit haben dazu geführt, dass Unternehmen ihre Richtlinien, Produkte und Prozesse zunehmend an ökologischen Kriterien ausrichten. In vielen Fällen resultiert diese Entwicklung nicht nur aus externem Druck, sondern ist fest in der Firmenphilosophie verankert. So geben zwischen 25 und 30 Prozent der Betriebe an, dass sie freiwillig über gesetzliche Vorgaben hinausgehen oder trotz hoher Kosten Nachhaltigkeitsziele verfolgen.

Besonders ausgeprägt ist das Umweltbewusstsein in bestimmten Branchen. So legen über 80 Prozent der Betriebe in den Bereichen Forst- und Landwirtschaft, Energie, Wasserversorgung und Abfall großen Wert auf ökologische Nachhaltigkeit. Auch die Chemie- und Pharmaindustrie hebt sich innerhalb des Industriesektors durch ihr starkes Engagement hervor. Im Dienstleistungsbereich gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten für umweltfreundliche Maßnahmen, etwa durch papierlose Büros oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel anstelle von Dienstwagen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einfluss von Nachhaltigkeitsbestrebungen auf den Arbeitsmarkt. Unternehmen, die sich stark für Umwelt- und Klimaschutz engagieren, haben oftmals Vorteile bei der Personalgewinnung. Besonders in Zeiten eines verschärften Wettbewerbs um Fachkräfte kann ein nachhaltiges Unternehmensimage einen positiven Effekt auf potenzielle Bewerberinnen und Bewerber haben.

Bellmann betont: „Unternehmen, denen ökologische Nachhaltigkeit wichtiger ist, haben einen geringeren Personalmangel und weniger Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.“ Selbst wenn diese Betriebe im Durchschnitt geringere Lohnkosten pro Beschäftigten haben, scheint dies keinen negativen Einfluss auf ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu haben.

Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass ökologische Nachhaltigkeit nicht nur ein gesellschaftliches Anliegen ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Unternehmen, die aktiv in Umweltschutz investieren, verbessern nicht nur ihre Marktstellung, sondern steigern auch ihre Attraktivität für Fachkräfte. Besonders für kleinere Betriebe kann dies eine Chance sein, sich im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte besser zu positionieren. Die Herausforderungen des Klimawandels sind allgegenwärtig – Unternehmen, die darauf reagieren und nachhaltige Strategien entwickeln, haben beste Aussichten, langfristig erfolgreich zu sein.

 

Das Interview zum Nachlesen gibt es auf: https://zukunftszentren.de/wissenspool/oekologisches-engagement-hilft-auch-bei-der-fachkraeftegewinnung/

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Das Projekt „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ (ZZA) wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Das „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ wird ergänzend durch den Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, kofinanziert.

Laufzeit des Projekts

Januar 2023 - Dezember 2026

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