Der Ausbildungsmarkt ist im Wandel, und das nicht nur aufgrund demografischer Veränderungen, sondern auch durch die Digitalisierung der Ausbildungsplatzsuche. Jugendliche und Unternehmen setzen immer stärker auf digitale Kanäle, um sich gegenseitig zu finden. Im Zentrum stehen dabei Online-Stellenausschreibungen und Social-Media-Plattformen. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Bertelsmann Stiftung zeigt, wie Jugendliche und Unternehmen dabei vorgehen – und wo sie sich möglicherweise verfehlen.

Die Rolle von Social Media: Gleicher Start, unterschiedliche Wege

Bereits sechs von zehn Jugendlichen und Unternehmen nutzen Social Media für die Ausbildungsplatzsuche und -besetzung. Doch wie gut passen die genutzten Plattformen tatsächlich zusammen? Interessanterweise setzen beide Seiten Instagram als primären Kanal ein. Doch danach gehen ihre Wege deutlich auseinander. Jugendliche bevorzugen nach Instagram Plattformen wie YouTube, WhatsApp und LinkedIn/Xing, während Unternehmen vor allem auf Facebook, LinkedIn/Xing und WhatsApp setzen. Diese Unterschiede im Nutzungsverhalten führen dazu, dass potenzielle Auszubildende und Betriebe oft aneinander vorbeireden.

Vor allem die Diskrepanz bei YouTube und Facebook sticht hervor: Fast die Hälfte der Jugendlichen sucht auf YouTube nach Ausbildungsplätzen, während nur 18 Prozent der Unternehmen diese Plattform nutzen. Umgekehrt überschätzen Unternehmen die Reichweite von Facebook: Über 70 Prozent der Firmen informieren hier über Ausbildungsstellen, obwohl nur 25 Prozent der Jugendlichen diese Plattform dafür nutzen.

Unterschätztes Potenzial: WhatsApp, TikTok und Snapchat

Die Studie zeigt, dass Unternehmen wichtige Plattformen wie TikTok und Snapchat bislang kaum auf dem Schirm haben. Fast ein Drittel der Jugendlichen sucht auf TikTok nach Ausbildungsangeboten, aber nur vier Prozent der Unternehmen nutzen diesen Kanal aktiv. Ähnliches gilt für Snapchat, wo 19 Prozent der Jugendlichen nach Ausbildungsstellen suchen, während nur drei Prozent der Unternehmen hier vertreten sind. Auch WhatsApp wird von den Jugendlichen doppelt so häufig genutzt wie von den Unternehmen.

Obwohl Empfehlungen von Influencern bei der Ausschreibung und Suche nach Ausbildungsplätzen derzeit noch eine eher untergeordnete Rolle spielen, nutzen dennoch etwa ein Viertel der Jugendlichen und ein Fünftel der Unternehmen diesen vergleichsweise neuen Ansatz. Besonders für Schülerinnen und Schüler stellen die Ratschläge von Influencern eine wichtige Informationsquelle dar.

Fazit: Unternehmen sollten digitale Kanäle breiter nutzen und die Social-Media-Strategie anpassen

Die Studie offenbart deutliche Unterschiede in der Nutzung von Social Media zwischen Unternehmen und Jugendlichen, insbesondere bei Plattformen wie YouTube, TikTok und Snapchat. Um auf dem Ausbildungsmarkt erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre Social-Media-Strategien anpassen und auf die Kanäle setzen, die von jungen Menschen tatsächlich genutzt werden. Wie Ihnen das gelingen kann, zeigen wir Ihnen mit unserem Tool „Social Media – erste Schritte zur Strategie“.

Ausbildungsmarketing: Wie Betriebe Azubis finden

Der Wettbewerb um Azubis wird härter, denn die Zahl derjenigen, die die Schulen verlassen, sinkt und die wenigen wollen oft studieren. Große Unternehmen starten früh mit der Werbung um Azubis. Kleine und mittlere Ausbildungsbetriebe haben oft das Nachsehen und finden nur schwer passende Azubis. Dabei bieten sie den Jugendlichen interessante Berufe und eine solide Ausbildung. Mit zielgerichtetem Ausbildungsmarketing können sie überzeugen. Wie das geht, beschreibt unsere Arbeitsmappe Ausbildungsmarketing und zeigen wir in Unternehmenswerkstätten und Web-Seminaren. Darüber hinaus erhalten Sie viele aktuelle und hilfreiche Informationen und Tipps in unserer Podcastreihe "Wanted: Fachkräftenachwuchs".

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