Seit der Corona-Pandemie sind Homeoffice und mobile Arbeit zu großen Themen geworden. Es ist erstaunlich, wie schnell viele deutsche Unternehmen mobile Arbeit erfolgreich umgesetzt haben. Dies kann als Erfolgsbilanz betrachtet werden. Das Fraunhofer-Institut spricht sogar von einem "New Normal" in der Arbeitswelt, dass sich jedoch hauptsächlich auf den Bereich Bürobeschäftigung beschränkt. Mittlerweile ist mobile Arbeit für viele Fachkräfte zu einem wichtigen Kriterium bei der Jobsuche geworden und erhöht die Attraktivität von Arbeitgebenden auf einem knappen Fachkräftemarkt.
Homeoffice und mobile Arbeit sind rechtlich und gestalterisch nicht das Gleiche – aber umgangssprachlich wird es meistens synonym verwendet.“
Auf die Frage, wie Unternehmen von mobiler Arbeit profitieren können, trägt ChatGPT einige Vorteile der Arbeitsform zusammen: Kosteneinsparungen, erhöhte Produktivität, verbesserte Work-Life-Balance, erweiterter Talentpool, Umweltfreundlichkeit sowie Krisenresistenz. Damit diese Vorteile sowohl für Unternehmen als auch für die Beschäftigten tatsächlich eintreten, muss mobile Arbeit richtig gestaltet werden. Hierbei möchten wir Unternehmen mit unserer Handlungshilfe „Homeoffice und mobile Arbeit bewusst gestalten“ unterstützen.
Mobile Arbeit in kleinen und mittelgroßen Unternehmen
Im RKW erfolgte die Auseinandersetzung mit dem Themengebiet Homeoffice und mobile Arbeit unter besonderen Vorzeichen: Die Ausrichtung auf die Unterstützung des Mittelstandes bringt spezifische Herausforderungen für die Konzeptentwicklungen mit sich. Die Ausgestaltung bewegt sich dort auf einem schwierigeren Terrain als in großen Unternehmen, die Vorreiter bei der Einführung mobiler Arbeit sind. Im Mittelstand stößt der öffentliche „Hype“ beim Thema mobile Arbeit bisweilen auf Skepsis. Beispielhaft dafür steht das Statement eines Unternehmers aus dem Handwerk. In einer Veranstaltung brachte er den Einwand vor, dass Homeoffice nicht bei allen Berufstätigkeiten realisierbar sei. Gerade bei kleinen Unternehmen gebe es keine großen Verwaltungsbereiche, in denen mobiles Arbeiten problemlos möglich sei. Für Unmut sorgt in diesem Zusammenhang der Eindruck, als Unternehmen mitsamt der Belegschaft unter dem Erwartungsdruck zu stehen, nunmehr auch alles auf die „Karte“ mobile Arbeit setzen zu müssen.
Es gibt – nicht erst seit heute – eine skeptische Grundhaltung vieler kleiner und mittelgroßer Unternehmen, insbesondere aus dem traditionellen Mittelstand, gegenüber allzu groß dimensionierten Entwürfen zur Zukunft der Arbeit. Sie erwarten bodenständige Lösungen und wollen zunächst einmal wissen, wie mobile Arbeit in ihren Betrieb eingepasst werden kann.
Homeoffice und mobile Arbeit bewusst gestalten
Um auch kleinen Unternehmen eine praxistaugliche Orientierungshilfe für ein zielgerichtetes Vorgehen bei der Gestaltung mobiler Arbeit an die Hand zu geben, haben wir Informationen zusammengestellt und Arbeitshilfen entwickelt.
Hier kommen Sie zu der Handlungshilfe: rkw.link/mobilearbeit
Ganz bewusst bezeichnen wir diese Handreichung zur Einführung und Gestaltung mobiler Arbeit als Handlungshilfe: Sie setzt Aufgeschlossenheit für das Thema voraus, steht aber auch für Ergebnisoffenheit hinsichtlich des Umfangs, der Gestaltung und der Regelung von mobiler Arbeit und Homeoffice – je nach betrieblicher Situation und Bedarfslage. Wir wollen uns mit dieser Handreichung an dem Anspruch messen lassen, die für KMU wichtigen Themenbereiche in ihren Grundzügen aufzuzeigen.
In Gesprächen und Workshops mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie mit mittelständischen Unternehmen erhielten wir viele fachliche Impulse, die uns bei der Aufbereitung des vielschichtigen Themas halfen. Sie konnten wir in die Entscheidungshilfe einfließen lassen. Dafür haben wir zu danken! |
Die Entscheidungshilfe für KMU orientiert sich an drei Leitfragen
Was wissen wir inzwischen über Potenziale und Herausforderungen mobiler Arbeit?
Worauf sollten Betriebe bei der Erschließung von Möglichkeiten mobiler Arbeit und ihrer Ausgestaltung und Regelung achten?
Wie kann mobile Arbeit schrittweise im Betrieb verankert werden? Welche Wegmarkierungen und Handlungsoptionen gibt es dabei?
Wie die Handlungshilfe eingesetzt werden kann
Unser Angebot richtet sich grundsätzlich an alle Unternehmen und vor allem Entscheiderinnen und Entscheider. Dabei kann sie sowohl eingesetzt werden, wenn mobile Arbeit erstmalig angedacht und auf den Weg gebracht wird. Oder wenn die bisherigen Regelungen auf den Prüfstand gestellt und verbessert werden sollen.
Leitfäden, Checklisten und Übersichten sowie die Vorschläge für Workshops geben kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) Anregungen und Tipps für die Entwicklung passgenauer Konzepte mobiler Arbeit sowie praktische Impulse für die Durchführung einzelner betrieblicher Aktivitäten insbesondere zur Einbeziehung der Beschäftigten. Die Schaffung von Foren zur Beteiligung der Beschäftigten mit ihrem Sachverstand, ihren Wünschen und Erwartungen ist von großer Bedeutung für den Erfolg.
Die Materialien bauen aufeinander auf, können jedoch auch je nach Bedarf und betrieblicher Situation unabhängig voneinander eingesetzt werden. Die Leitfäden bieten ausführliche Informationen, aus denen die Checklisten und Konzepte abgeleitet worden sind.
Quelle: RKW Kompetenzzentrum
Drei Leitfäden bieten Hintergrundinformationen und geben Antworten auf folgende Fragen:
- Wieso sollten wir Homeoffice und mobile Arbeit an den Start bringen?
- Welche rechtlichen und technischen Voraussetzungen braucht es?
- Wie können Teams mobil gut und kompetent zusammenarbeiten?
Bei der Bestandsaufnahme sind Sie gefragt: Unsere zwei Checklisten dienen der Reflexion – sowohl Ihrer eigenen Einschätzung als auch des Meinungsbilds und der Stimmungslage bei den Beschäftigten.
Kompakte Hilfestellungen zum Vorgehen – ohne viel „Beiwerk“ an Hintergrundinformationen – bieten zwei weitere Leitfäden. Der Leitfaden „Produktive, rechtssichere und am Menschen orientierte Vereinbarungen treffen“ bündelt noch einmal die wichtigen Gestaltungsfelder und gibt Tipps. Der Leitfaden „Homeoffice und mobile Arbeit Schritt für Schritt etablieren“ schlägt ein Vorgehensmodell vor, wie eine betriebliche Regelung entwickelt werden kann. Dabei ist neben der Beschäftigtenbeteiligung die Einbindung der Fach- und Führungskräfte ein wichtiges Erfolgsmoment.
Zuletzt gibt es ein Workshop-Konzept, welches auf die Zielgruppe Beschäftigte zugeschnitten ist, aber nur geringfügig angepasst auch mit den Führungskräften durchgeführt werden kann. Ein Canvas können Sie nutzen, um im Rahmen von Workshops Diskussionspunkte und Ergebnisse zu visualisieren.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Ideenentwicklung und Umsetzung.
Sie haben Anregungen oder Kritik? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
- © Eva-Katalin / Getty Images – Mann Laptop Homeoffice (2987_mann-laptop-homeoffice.jpg)