Ende des vergangenen Jahres ist unsere neue Broschüre „Betriebliche Digitalisierung erfolgreich gestalten“ erschienen. Im Kern haben wir uns der Frage gewidmet: "Was macht Digitalisierungsvorhaben besonders und welchen Beitrag leisten passgenaue Beteiligungsformate für den Erfolg?". Die Broschüre ist im Rahmen eines Diskussionsprozesses mit Sozialpartnern, Forschern und Unternehmen im Rahmen des Projekts "APRODI – Arbeits- und prozessorientierte Digitalisierung“ entstanden.
Schnell hat sich herausgestellt, dass diese Frage nicht in einem einzigen Workshop beantwortet ist. Und so haben wir uns über einen längeren Zeitraum getroffen, diskutiert, an Begriffen und Sätzen gefeilt – zunächst in Präsenz dann Corona bedingt virtuell. Herausgekommen ist eine Broschüre, mit der wir Unternehmen Orientierung und Wissen für ihre Digitalisierungsprojekte geben möchten.
Sie möchten in Kurzform wissen, was Sie in der Broschüre finden können?
Wie haben die Broschüre in folgender Weise aufgebaut:
- Herausforderungen im Digitalisierungsprozess
- Vielfalt der Digitalisierungsprozesse
- Partizipation im betrieblichen Digitalisierungsprozess
- Schlüsselstellen im Digitalisierungsprozess
- Fünf beispielhafte Fallkonstellationen von Digitalisierungsaktivitäten
- Die wichtigsten Empfehlungen
Typen von Digitalisierungsprozessen
Ausgehend von unseren Erfahrungen haben wir 5 Typen unterschiedlicher Digitalisierungsvorhaben definiert und beschrieben.
Abbildung: Typen von Digitalisierungsvorhaben (Grafiken Daniel Jennewein, RKW Kompetenzzentrum)
Für Unternehmen, die sich in Digitalisierungsprozessen befinden, kann es schon einmal hilfreich sein, sich zu überlegen, in welchem Typ Digitalisierung man sich befindet. Denn davon hängt auch die sinnvoll und unterstützende Form der Beteiligung ab. Weitere Informationen zu den Typen finden Sie in der Broschüre.
Beteiligungsformate typgerecht einsetzen
In der Broschüre haben wir neben den verschiedenen Digitalisierungstypen, einem in APRODI erprobten Vorgehensmodell über 4 Phasen auch vier Beteiligungsformate definiert:
- informieren
Informieren ist der Einstieg in jede Form der Partizipation. - mitsprechen
Über das Beteiligungsformat Mitsprache haben Akteure die Gelegenheit, ihre Anliegen oder Meinungen in das Projektgeschehen einzubringen. - mitwirken
Aktive Beteiligung am Projektgeschehen durch Mitarbeit (z.B. in Arbeitspaketen oder Arbeitsgruppen des Projektes) oder die Übernahme und eigenverantwortliche Lösung von Teilaufgaben im Projekt erfolgt über dieses Beteiligungsformat. - mitbestimmen
Mitbestimmung, in der von uns verwendeten Definition, gesteht den Akteurinnen und Akteuren wesentliche Rollen und Entscheidungsbefugnis im Projekt zu.
Dabei beziehen wir diese Begriffe auf alle Beschäftigten und Akteuere, die in dem Prozess mitwirken (können), um eine situationsspezifisch passende und praxistaugliche Gestaltung von Partizipation zu erreichen. Wir fokussieren jedoch bewusst nicht auf die rechtliche Perspektive.
Wie genau die Beteiligungsformate in Kombination mit den 5 Typen gelingen kann, haben wir anhand von Beispielen aufgeführt.
Die Broschüre können Sie hier als PDF downloaden oder kostenfrei als gedrucktes Exemplar bestellen.
Weitere Autoren der Broschüre
waren Dr. Detlef Gerst (IG Metall Vorstand), Thomas Köpp (Südwestmetall), Dr. Ernst Bartels (ZF Friedrichshafen AG, Standort Schweinfurt), Alexander Bendel (Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit und Qualifikation), Wolfgang Kötter (GITTA mbH), Dr. Erich Latniak (Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit und Qualifikation), Dr. Frank Lennings (ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.), Klaus Mertens (ZF Friedrichshafen AG, Standort Schweinfurt)
Unternehmen profitieren von einer starken Beteiligung
Da Unternehmen nicht nur bei Digitalisierungsvorhaben von einer starken Beteiligung der Beschäftigten profitieren, widmen wir uns diesem Ansatz auch im Projekt Bottom-up. In diesem beschäftigen wir uns mit der Frage, wie die Beteiligung von Fachkräften zu guten Arbeitsbedingungen und innovativen Ansätzen führt.
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