Für einen großen Anteil der abhängig Beschäftigten ist der Arbeitsplatz zuhause in den letzten 1,5 Jahren der vorwiegende Arbeitsplatz gewesen. Mit der rechtlichen Verpflichtung an die Arbeitgeber, wo immer möglich Homeoffice anzubieten, ist dies im 1. Halbjahr 2021 noch einmal verstärkt worden. Doch neuerdings kehren immer mehr Beschäftigte (häufiger) an ihren Arbeitsplatz zurück. Auch in Gesprächen mit Unternehmen stellen wir fest, dass die Tendenz bei vielen in Richtung "Rückkehr in den Betrieb" geht. Doch welches Modell ist für den einzelnen Betrieb und seine Beschäftigten die beste Lösung?
Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es eine Vielzahl an Studien, die sich mit der Häufigkeit, Ausgestaltung und damit verbundener Fragestellungen des Homeoffice befassen. Eine immer wieder erhobene Befragung abhängiger Beschäftigter wird vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH (IZA) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) durchgeführt. Seit Februar 2021 werden monatlich 1.000 abhängig Beschäftigte zu ihrer Arbeitssituation sowie dem Belastungsempfinden im Kontext der Corona-Pandemie befragt.
Anteil an Homeoffice geht zurück
Der neueste Bericht vom August (Erhebung Juli 2021) zeigt, dass der Anteil an im Homeoffice arbeitenden Beschäftigten im Vergleich zum Februar gesunken ist. Einen starken Rückgang gibt es insbesondere bei denjenigen, die vorher vollständig zuhause oder mobil gearbeitet haben.
Abbildung: Arbeitssituation und Belastungsempfinden im Kontext der Corona-Pandemie im Juli 2021. Quelle: Forschungsbericht 570/7, BMAS August 2021, S. 19ff, www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Forschungsberichte/fb-570-7-arbeitssituation-belastungsempfinden-corona-pandemie-juli-2021.html, eigene Darstellung
Betriebe wünschen oft Rückkehr in den Betrieb
Welche Gründe es für den Rückgang gibt, hat die Befragung auch erhoben: Bei denjenigen, die das Homeoffice in der Zeit ganz beendet haben, lag in den meisten Fällen die Aufforderung des Arbeitgebers vor. Die persönliche Entscheidung war es häufiger bei der Reduktion des Umfangs. Möchte man in die Zahlen etwas hineininterpretieren kann man es vielleicht so formulieren: „Die Beschäftigten haben Interesse, auch mal wieder im Betrieb zu arbeiten. Die Arbeitgebenden möchten Homeoffice noch stärker reduzieren.“
Auch bei Veranstaltungen mit Unternehmen stellen wir diese Tendenz fest. Sicher gibt es viele Unternehmen, die die Vorteile des Homeoffice für sich und die Beschäftigten erkannt haben und auch beibehalten wollen. Aber es gibt auch viele, die für sich festgestellt haben, dass die dauernde Präsenz im Betrieb einfacher erscheint: Die Beschäftigten sind vor Ort, sichtbar, einfacher ansprechbar, die Kommunikation ist einfacher als über E-Mail, Telefon und Videokonferenzen. Denn eins ist sicher klar: Homeoffice ist eine besondere Herausforderung für Führungskräfte.
Die Zukunft des Homeoffice - Wie sieht sie aus?
Aber was ist für die Betriebe eine gute Lösung? Die Beschäftigten haben sich meist an das Homeoffice gewöhnt und schätzen die Möglichkeiten, die es ihnen bietet. Mehr Ruhe, keine Pendelzeiten, ggf. die Möglichkeit einer Kinderbetreuung und viele Gründe mehr. Auch die Teams haben über die letzten Monate eine gute Form der Zusammenarbeit gefunden. Wo liegt also der richtige Weg für eine hohe Arbeitgeberattraktivität und gleichzeitig eine gute Regelung, die die betrieblichen Erfordernisse aufgreift?
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Gabriele Held Fachkräftesicherung / Referentin
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