Arbeitgeberattraktivität ist ein wichtiger Baustein im Wettbewerb um Fachkräfte – Homeoffice kann ein sinnvolles Instrument sein. Zu beachten ist jedoch, dass sich die persönlichen Umstände bei Beschäftigten über die Jahre verändern. Was zu Beginn als Entscheidung für den Job nicht relevant war, spielt plötzlich mit der Familiengründung eine elementare Rolle: Planbarkeit und Flexibilität zugleich, verantwortungsvolle Tätigkeiten trotz Teilzeit sind nur zwei von vielen Beispielen.
Daher haben mein Kollege Maximilian Auth und ich uns mit Unternehmen bei einem interaktiven Erfahrungsaustausch getroffen, um uns über aktuelle Herausforderungen und Ansätze auszutauschen.
New Work - wo setzt es an?
An diesem Punkt setzt das Konzept „New Work“ an. Dahinter verbirgt sich seit den 1970ern geprägt durch Prof. Frithjof Bergmann die Idee von Freiheit und Selbstbestimmung. Heute ist darin der Wandel der Arbeitsorganisation verbunden – hin zu mehr Selbstbestimmung, Flexibilität, Kreativität und Mitsprache. Daher wird New Work auch oft synonym mit innovativen Arbeitsansätzen gleich gesetzt.
Abbildung: eigene Darstellung
Wir haben auch die Teilnehmenden des Workshops gefragt, was Sie mit New Work verbinden. Neben vielen positiv geprägten Werten wie Freiheit, Flexibilität, Innovation und Menschenorientierung wurden durchaus auch kritische Töne in Richtung Utopie oder Träumerei ausgesprochen. Viele Teilnehmende verbinden mit dem Begriff jedoch vorwiegend erstrebenswerte Aspekte einer gesunden, zukunftsorientierten Arbeit.
Abbildung: Umfrage unter den Workshop-Teilnehmenden "Was bedeutet für Sie New Work?"
Homeoffice - das Mittel für mehr Familienfreundlichkeit?
Die Corona-Pandemie hat die Betriebe im letzten Jahr vor eine ganz neue Herausforderung in punkto Familienfreundlichkeit gestellt. Die Kinder mussten zuhause betreut werden, es war ein Spagat für die Eltern den Verpflichtungen von Homeschooling, Versorgung und Betreuung auf der einen Seite und den betrieblichen Erwartungen auf der anderen Seite nachzukommen. Aus Sicht der Workshop teilnehmenden war die Möglichkeit für viele Beschäftigte wo immer möglich im Homeoffice zu arbeiten der Erfolgsfaktor. Aber gerade hier stellt sich die Frage, wie es nach der Pandemie weitergehen soll. Welches Modell passt auf Dauer und ohne Ausnahmesituation zum Betrieb - welche Angebote wünschen sich die Beschäftigten für eine hohe Work-Life-Balance?
Und welche Angebote sollten Unternehmen insgesamt machen, um die Attraktivität zu erhöhen und sich von Mitarbeitern abzuheben? Gerade kleine Unternehmen können hier hervorstechen, indem sie beispielsweise die Elternzeit von Vätern als selbstverständlich ansehen und fördern. Auch über das Thema Kinderbetreuung, bspw. mit anderen Unternehmen in einem Netzwerk wurde gesprochen, bspw. während der Schließzeiten/Ferien.
Für die Frage, welche Angebote für die Beschäftigten einen großen Nutzen haben, werden die Workshop-Teilnehmenden noch einmal genauer hinschauen und auch die Beschäftigten befragen. Anbieten können sich hier Befragungen bei größeren Betrieben oder auch Workshops, die direkt auch in die Diskussion von Lösungen einsteigen können.
Was erwarten die Beschäftigten?
Sie möchten Unterstützung bei der Analyse, Ideenfindung und der Umsetzung von Maßnahmen haben? Wir unterstützen kleine und mittlere Unternehmen über unser kostenfreies Projekt Bottom-up. In diesem legen wir den Schwerpunkt auf die Beteiligung von Beschäftigten und finden auf die oben gestellten Fragen Antworten, die individuell zu dem Betrieb passen. Unternehmen können sich jederzeit bei uns als Pilotprojekt melden.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer und auf der Projektwebsite.
- © langstrup / 123RF – Junge Unternehmerin arbeitet an Schreibtisch (1187_junge_unternehmerin_arbeitet_an_schreibtisch_.jpg)