Am 21. September 2017 empfing das Küchenstudio Hummel in Norderstedt das Netzwerk "Wirtschaft trifft Schule" der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mbH. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema Ausbildungsmarketing. Insgesamt 51 Teilnehmende von Führungskräften und Personalverantwortlichen aus privaten und öffentlichen Dienstleistungs- bzw. Handwerksunternehmen und Lehrkräften der örtlichen Gymnasien und Gemeinschaftsschulen diskutierten über die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler (SuS) auf die Berufs- und Arbeitswelt.
Eine langjährige Zusammenarbeit besteht bei Ausbildungsmessen, Vermittlung von Schulpraktika, und Beteiligung an Aktionstagen in der Schule oder im Unternehmen. Viele Unternehmen unterstützen ebenso Schülerfirmen mit ihrem Know how. Die Betriebe engagieren sich, ist ihnen doch die Sichtbarkeit bei potentiellen Azubis wichtiger denn je geworden. Am Schnittstellenmanagement kann noch konstruktiv gearbeitet werden.
Im Gespräch bleiben und Bildungspartnerschaften ausloten
Von fünf Schulen hat eine bereits ein berufsorientierendes Curricula. Solch ein Schulcurriculum Berufsorientierung ist ein Bausteinkasten, der die jungen Menschen zur Teilnahme am Arbeitsleben und zur Aufnahme einer hierfür erforderlichen Berufsausbildung befähigen soll. Besonders in den letzten Schuljahren sollen die Schülerinnen und Schüler - je nach Schulart in unterschiedlicher Ausrichtung und Gewichtung - in die Grundstrukturen der Berufs-und Arbeitswelt eingeführt werden. Zur erfolgreichen Verankerung und Verstetigung werden außerschulische Kooperationspartner insbesondere Ausbildungsbetriebe akquiriert.
Idealerweise haben die Betriebe ihr Konzept zum Azubimarketing. Je nach Branche und Ressourcen sind diese sehr unterschiedlich. Bildungspartentschaften sind sehr beliebt, wenn auch nicht immer leicht zu realisieren. Kleine und kleinste Unternehmen überlegen sehr genau mit welchen Maßnahmen und Ressourcen sie für ihre Azubiakquise aufbringen können.
Mit den jeweiligen Kenntnissen, können bereits in den Vorgesprächen passgenaue Kooperationspartner sondiert werden. Ein Teilnehmer berichtete von seinen vergeblichen Bemühungen Schulen bei dem Projekt Schülerfirma mit seiner Rechtskenntnis zu unterstützen.
Es bleibt die Fragen: Wie erfahren Betriebe von den Möglichkeiten der Zusammenarbeit? Und anhand welcher Kriterien wählen Schulen ihre Partner aus?
Lehrkräfte in der Schlüsselrolle
Fragen wir unserer Jugendlichen, fühlen diese sich nicht ausreichend informiert über die Berufswelt. Auf ihrer Suche nach Antworten sprechen sie mit ihren Eltern, Freunde und Lehrkräften. Nach der Studie des BMBF 2015 finden jedoch nur 17% der SuS die Tipps der Lehrkräfte als hilfreich. Diese Zahl sorgt für Verwunderung, doch die anwesenden Schulvertreter bestätigten die Einschätzung. Es kann nicht Aufgabe des Lehrers oder der Lehrerin sein jedes einzelne Berufsbild zu kennen, das sehen auch die Unternehmensvertreter so. Was also kann getan werden? Wie gewinnen Lehrkräfte Einblicke in den heutigen Bewerbungsprozess oder die Arbeitswelt?
Neben der intensiven und aktiven Vernetzung von Schule und Betrieben in Norderstedt könnten Betriebspraktika für Lehrkräfte eine interessantes Angebot für Unternehmen sein. Im Praxisbeispiel setzt die Theo-Koch-Schule in Grünberg auf ein eintägiges Praktikum für das Kollegium und kooperiert hierzu mit sechs regionalen Betrieben.
Fazit
Nicht jede Idee ist sofort umsetzbar und so manches Problem ist ein Bildungspolitisches. Die Norderstedter Schulen und Betriebe sind im Gespräch, um gemeinsam eine zielführende und umfassende Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.
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