Wie können arbeitsbezogene Informations- und Nutzungsanforderungen bei der Einführung neuer IT-Technologien unterstützen und wie können die Interessen von Unternehmen und Mitarbeitern in Einklang gebracht werden? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das vom BMBF geförderte Projekt APRODI.
Hintergrund
Die durch umfassende technische Vernetzung und neue Arten von Endgeräten entstandenen Möglichkeiten zur Nutzung digitaler Technologien werden von Industrieunternehmen bisher eher zurückhaltend genutzt. Häufig gelingt es nicht, die unterschiedlichen arbeitsbezogenen Informations- und Nutzungsanforderungen bei der Einführung neuer IT-Technologien durch geeignete Unterstützungsmaßnahmen und eine Beteiligung der Nutzer in Einklang zu bringen. Dabei eröffnen gerade die Technikaffinität junger Beschäftigter und eine produktive Gestaltung der Arbeitsprozesse auf Basis der vorhandenen IT-Infrastruktur erhebliche Verbesserungspotenziale für die Beschäftigten wie für das Unternehmen durch eine veränderte produktionsbegleitende Kommunikation und durch die Optimierung der Abläufe in Produktions- bzw. Geschäftsprozessen.
Ziele und Vorgehen
Im Verbundprojekt APRODI werden in typischen industriellen Produktionsumgebungen durch die Nutzung digitaler Technologien Innovations- und Rationalisierungspotenziale erschlossen, die die Handlungsmöglichkeiten der Beschäftigten erweitern und gleichzeitig zu einer besseren Bearbeitung der produktionsbezogenen Herausforderungen beitragen.
Ziel ist es, in den praktischen Digitalisierungsprozessen die Chancen einer produktivitäts- und wettbewerbsförderlichen, aber auch einer situationsangemessenen, kultursensiblen und kompetenzorientierten Nutzung zu erschließen und zu nutzen. Anknüpfend an ein soziotechnisches Grundverständnis werden neue Wege einer partizipativen, integrierten und ganzheitlichen Gestaltung von IT-unterstützten Arbeitssystemen in den betrieblichen Teilvorhaben erarbeitet und erprobt. Sie sollen Reibungsverluste bei der Einführung und Nutzung verringern, die Kompetenzen der Mitarbeiter ergänzen und weiterentwickeln, sowie der spezifischen Personalsituation im Unternehmen im Hinblick auf Kompetenz- bzw. Altersstruktur Rechnung tragen: Das technische System soll die Arbeit der Beschäftigten möglichst optimal unterstützen. Die angestrebten Lösungen beruhen auf prozessorientierten, partizipativ definierten Pflichtenheften, die gemeinsam mit Stakeholdern und Beteiligten erarbeitet werden.
Aufgabe des Verbundes ist es, den gemeinsamen Lernprozess durch praktischen und wissenschaftlichen Input sowie gemeinsame Reflexion zu unterstützen, die erfolgsrelevanten und übertragbaren Faktoren zu ermitteln und diese für wissenschaftliche und praktische Kontexte nutzbar zu machen. Die Ergebnisse und Erfahrungen der betrieblichen Projekte werden hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit ausgewertet und fließen in ein allgemeines Vorgehensmodell und eine Toolbox für den Transfer ein.
Förderung
Das Vorhaben APRODI wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit. Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.
Laufzeit: 1.5.2017-30.6.2020
Förderkennzeichen: 02L15A 040 - 046
- © Ratchapon Yanyongdecha / 123RF – 697-pfeil-richtung.jpg
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- © RKW Kompetenzzentrum – APRODI: Phasen der betrieblichen Umsetzungsprojekte (20170518-APRODI-Ablauf.png)