In unserem Online-Erfahrungsaustausch der Reihe „Gründungsökosysteme gestalten“ am 18. Juni sprachen wir mit unseren Gästen und insgesamt mehr als 60 Teilnehmenden über den Aufbau von Startup-Communities. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Startup-Communities sind kuratierte Netzwerke, die gründungs- und technologieinteressierte Menschen zusammenbringen und einen Raum zum unternehmerischen Experimentieren bieten. Gemeinsam können so Ideen und Lösungen generiert und entwickelt werden. Die gegenseitige Unterstützung spielt hierbei eine große Rolle.

Doch wie können Startup-Communities aufgebaut werden, damit sie für Gründende Unterstützung bieten?
Als Gäste hatten wir drei Experten eingeladen:

Sie berichteten über ihre verschiedenen Erfahrungen im Aufbau sowie über die Organisationsstruktur ihres Netzwerkes. In einem sind sie sich einig: Ein Selbstläufer sind Startup Communities nicht!

Langfristiges Engagement

Alle drei Gäste sind engagierte Community Builder bzw. Netzwerker, die ihre Tätigkeit seit vielen Jahren mit Leidenschaft ausüben. Sarah Gronwald ist als Community Managerin im Heimathafen in Wiesbaden angestellt – vorher war sie schon beim TechQuartier in Frankfurt am Main tätig. Der Heimathafen wurde bereits vor zwölf Jahren als Anlaufstelle für regionale Gründerinnen und Gründer mit einigen wenigen Arbeitsplätzen gegründet. Der Geschäftsführer Dominik Hofmann beweist hierbei einen sehr langen Atem und das mit Erfolg: Mittlerweile werden in den Räumlichkeiten des Alten Gerichts 3.000 qm mit über 80 Arbeitsplätzen genutzt, unterstützt von der Stadt.

Jan Wessels aus Bremen kann ebenfalls auf eine zehnjährige Historie zurückblicken. Er hat nach dem Bottom-up-Prinzip eine Startup-Community mit viel Herzblut aufgebaut – ohne öffentliche Mittel. Dafür arbeitet er vor allem mit persönlichen Kontakten und großem ehrenamtlichen Engagement. Seine Motivation: Mehr Sichtbarkeit für Startups und Gründer durch Events und verbesserte Bedingungen zum Gründen in der Region. Mittlerweile hat er ein breites Netzwerk aus Gründenden, Supportern und Investierenden in Bremen aufgebaut – die Zusammenarbeit basiert vor allem auf gegenseitigem Vertrauen und großer Wertschätzung. Der Standort wird nun auch für Investoren immer interessanter: Capnamic hat in Kooperation mit der Sparkasse Bremen und der Bremer Aufbau-Bank im Mai 2024 das First Closing des ersten Bremer Venture Capital-Fonds umgesetzt.

Organisationsform als „Energiespeicher“

Chuck Henjes hat zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter vor drei Jahren die Gründungswerft als Verein gegründet. Mit dem Verein möchte er alle regionalen Aktivitäten im Bereich Gründung und Startups in Mecklenburg-Vorpommern zusammenbringen. Dabei werden die Akteure und Stakeholder auch in einem Bottom-up-Prozess mit einbezogen. Der Vorteil der Vereinsstruktur: Verpflichtung und Verbindlichkeit werden gestärkt, Fluktuationen vermieden und „soziale Energien gespeichert“. Mittlerweile hat die Gründungswerft 350 Mitglieder, darunter 80 Startups. Einnahmen werden durch Mitgliedsbeiträge generiert, Sponsoren werden aber immer zusätzlich gesucht.

Mentalität und „Magie“ gegen Enttäuschung und Frust

Natürlich läuft beim Aufbau von Communities nicht alles glatt, und die Community-Builder müssen verschiedene Probleme und Herausforderungen meistern. Für unsere Gäste war und ist das nicht anders. Im Gespräch wurden mehrere Faktoren genannt, die bei Frust und Enttäuschung helfen, den Mut nicht zu verlieren. Dazu zählen eine klare Vision, ein unerschütterlicher Glaube an diese sowie eine starke Mentalität, die bei Rückschlägen hilft.

Ebenso helfen soziale Beziehungen weiter: Ein Team oder Mitstreitende können praktische aber auch emotionale Unterstützung bieten. Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, können so große Energien entstehen, die motivieren. Eigentlich ganz genauso wie bei Gründerinnen und Gründern selbst.  „Gründungsgeist mit Gründungsgeist befeuern“, bringt es Jan Wessels auf den Punkt. Die Kraft der Community ist bestenfalls selbst von Gründungsgeist getrieben und kann dabei beinahe „magisch“ wirken.
 

>> Wer mehr über die Gründungswerft erfahren will, hier geht es zum Podcast-Folge mit Chuck Henjes.

>> Zum 10-Prinzipien-Poster für erfolgreiche Startup-Communities

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