Am 16.9.2021 fand im Rahmen des Modellvorhabens Gründungsökosysteme in den neuen Bundesländern ein digitaler Strategieworkshop statt. Mit den beiden Initiativen des Modellvorhabens aus Thüringen wurden die aktuellen Ergebnisse aus den beiden Fitnesschecks diskutiert.
Die beiden Regionen Gotha und Weimar schneiden in den Einschätzungen der Umfrageteilnehmenden recht gut ab, es zeigt sich das Bild zweier selbstbewusster Regionen in Thüringen, die geografisch nah beieinander liegen und sich in den Initiativen sogar teilweise überschneiden. Beide Umfragen sehen die jeweilige Region im Bereich „Talentpool“ deutlich vor der bundesweiten Einschätzung der GEM-Vergleichsdaten.
In der Region Gotha wird der Bereich „Gründungskultur“ besser bewertet als in Gesamtdeutschland, in der Region Weimar ist es der Bereich Politik/Infrastruktur. Es sei ein „kleines Ökosystem, in dem sich jeder kennt“, so eine Antwort aus einer offenen Frage im Fitnesscheck. Bei den Finanzierungsmöglichkeiten, den Bedingungen für den Markteintritt und der Beratung und Dienstleistung rund um Gründungsthemen gibt es noch Entwicklungspotenzial in den Regionen.
Entlang der Autobahn A4 findet sich eine aktive und gut verbundene Städtekette: Gotha-Erfurt-Weimar-Jena, die weniger als eine Stunde PkW-Fahrzeit auseinander liegen. Neben der guten Infrastruktur und zentralen Lage werden auch die Lebensqualität mit landschaftlichen und kulturellen Aspekten als Vorteile der Region angeführt. Ein „Vision-Tweet“ aus einer Workshop-Gruppe formulierte es so: „Auf kurzem Wege, innovativ und nahbar - Das Gründungsland Thüringen - vom Startup zum Hidden Champion.“
Zusammenarbeit in der Region koordinieren
Die Basis scheint in beiden Regionen solide zu sein, im Workshop wurde deutlich, dass es wichtig sei, Haltefaktoren zu schaffen und Verbindlichkeiten herzustellen. So sollten Maßnahmen der Gründungsunterstützung nicht nur die frühen Phasen des Gründungsprozesses im Blick haben, sondern auch schnelles wachsen ermöglichen. Eine gemeinsame Strategie hilft die Vielzahl an Aktivitäten der regionalen Akteure aufeinander abzustimmen: Diese kann durch gemeinsame Events und Unterstützungsformate gelebt werden, von der gezielten Ansprache von Talenten über die Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft bis hin zu Accelerator-Programmen. Ein offener Austausch auf Augenhöhe zwischen den regionalen Stakeholdern wurde als vertrauensbildende Maßnahme formuliert. Das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) könnte in der Region als Anker und Anlaufpunkt agieren, da es gut vernetzt und anerkannt ist.
Insgesamt lässt sich das Bild über beide Thüringer Regionen gut mit einer Anmerkung aus dem Fitnesscheck zusammenfassen: „Thüringen ist selbstbewusst, könnte es […] noch mehr ausbauen.“
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