So etwas erlebt man nur selten in der Crowdfundingszene: bettervest, eine Crowdinvesting-Plattform für Energieeffizienz-Projekte, startet Ende April 2015 eine Crowdfunding-Kampagne für ihre eigene Plattform. Für bettervest ist es schon die zweite Finanzierungsrunde. Die Plattform macht bereits Umsätze und benötigt das Kapital, um sich auf die bevorstehende Expansion und Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen vorzubereiten. "In Deutschland hat bisher keine der großen Crowdfunding-Plattformen selbst direkt bei der Crowd Geld aufgenommen, außer Companisto im Jahr 2012", erklärt Torsten Schreiber, Mitgründer von bettervest. "Die Plattformen haben natürlich auch Angst, vor der Crowd zu scheitern, was dann auch bedeuten würde, dass die eigene Idee nicht zukunftsfähig bewertet werden könnte."
Was ist eigentlich Crowdfunding?
Laut der EFNW GmbH, ein An-Institut der Universität Oldenburg, wurde im Oktober 2011 zum ersten Mal ein deutsches Start-up erfolgreich durch viele kleine Geldgeber finanziert. Eine vom Institut durchgeführte Studie ergab, dass die Finanzierungssituation für junge innovative Unternehmen im Anschluss an die Seed-Phase kritisch ist. Crowfunding ist bei deutschen Gründern dennoch sehr beliebt, wird aber von vielen weniger als Finanzierungsmittel, sondern vielmehr als Marketinginstrument genutzt.
Crowdfunding ist eine Finanzierungsmethode für neue Geschäftsideen und Unternehmensgründer. Hierbei werden - meist über Internetplattformen - Investoren aufgerufen, ihr Eigenkapital (zweckgebunden) in neue Geschäftsideen einzubringen. Viele einzelne Kapitalgeber (=Crowd) leisten relativ kleine finanzielle Anteile an der von vornherein festgelegten Mindestkapitalmenge. Sie erhalten dafür unterschiedlich ausgestaltete Leistungen - von Sachleistungen und Rechten bis hin zu Geldleistungen. Beim Crowdinvesting werden den Investoren für die Einbringung ihres Eigenkapitals Unternehmensbeteiligungen wie z.B. Gewinnbeteiligungen zugesprochen.
Eckdaten der Crowdfunding-Kampagne von bettervest
- bettervest wird mit einer Bewertung von 3 Mio. Euro an den Markt gehen
- bettervest bietet der Crowd eine Unternehmensbeteiligung an (sog. equity based Crowdfunding)
- Das gesetzte Ziel sind 250.000 € (was einem Unternehmensanteil von ca. 8,3% entspricht)
Über bettervest:
bettervest ist die weltweit erste Beteiligungsplattform, über die Bürger gemeinschaftlich Geldbeträge ab 50 Euro in Energieeffizienz-Projekte etablierter Unternehmen, Kommunen, Vereine und Institutionen investieren können und im Gegenzug finanziell an den erzielten Einsparungen beteiligt werden. Die bettervest-Plattform öffnet damit den Markt der Energieeffizienz und macht ihn für private Anleger zugänglich. Mit diesen zweckgebundenen Projektgeldern werden ökologisch und ökonomisch sinnvolle Energieeffizienz-Maßnahmen umgesetzt, die zu Kosten-, Energie- und CO2-Einsparungen führen. Die finanzierten Maßnahmen sind von zertifizierten Energieberatern konzipiert und kalkuliert und werden über den Vertragszeitraum regelmäßig überprüft. Die Projektinhaber verpflichten sich, den Großteil der jährlichen Kosteneinsparungen über einen festgelegten Vertragszeitraum an die Bürgerinvestoren zurückzuzahlen, bis die Investitionssumme plus Rendite ausbezahlt ist. Mit Ablauf der Vertragslaufzeit verbleiben die Einsparungen dann komplett beim Projektinhaber. Die Plattform finanziert sich über eine prozentuale Provision auf die Investitionssumme sowie eine Handlingfee während der Vertragslaufzeit.
bettervest engagiert sich zudem als Partner im RKW-Projekt "Energiegründer", das Energiegründer in die Öffentlichkeit bringt und eine bessere Vernetzung zwischen Energiegründern, potenziellen Gründern und Förderern ermöglicht.
- © Thorsten Schmidtkord / Privat/Non-kommerziell – 20150320-bettervest-Gruppenmotiv.jpg