Am 15. Juni fand in Dortmund das Startup Studio als ein Highlight der Ruhr Games 2017 am Eröffnungstag statt, das vom RKW Kompetenzzentrum im Rahmen einer Kooperationspartnerschaft gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr ausgerichtet wurde. Unter dem Motto „Den Sportlern von heute eine Perspektive für morgen geben“ sollte die Veranstaltung vor allem junge Sportinteressierte und Sportler für das Thema Unternehmensgründung sensibilisieren, umfassend informieren und begeistern. Um für die Gäste das Thema lebendig zu machen, wurden etablierte sowie junge Gründer und Startups eingeladen, die im direkten Dialog „aus erster Hand“ von ihren Erfahrungen berichteten. Durch die Einbettung in das Großevent "Ruhr Games" konnten zahlreiche junge Menschen erreicht werden, die sich sonst nicht für ein Gründungsevent interessiert hätten. Die Grundidee für das neuartige Format ging somit voll auf!
Startups und Gründer aus dem Sportbereich
Trotz des Feiertags waren insgesamt 130 Interessierte im Kongresszentrum in Dortmund zum Startup Studio zusammengekommen. Den Anfang des Programms am Nachmittag machte das Startup Qwingo, in persona Dr. Hagen Buchholz, der über den Werdegang seines Startups berichtete. Qwingo analysiert seit 2009 Leistungsdaten im Bereich Sport und ist darauf spezialisiert, Gewinnwahrscheinlichkeiten von Teams und deren Spieler - zum Beispiel beim Fußball - einzig auf Basis von Ergebnissen zu berechnen. Das Unternehmen setzt dabei auf wissenschaftliche Methoden und die computergestützte Auswertung großer Datensätze.
Auf die Nachfrage, was denn besonders wichtig beim Gründen eines Unternehmens ist, empfahl Buchholz einen hohen Professionalisierungsgrad, auch oder vor allem, wenn man mit Freunden und Bekannten gründet.
Anschließend folgte ein Pitch, der von TV-Moderator Simon Gohsejohann moderiert wurde. Elf Startups aus dem Sportbereich stellten sich mit Kurzpräsentationen ihrer Geschäftsideen - wie der Herstellung von Ernährungsriegel, Sportgetränken, das Anbieten von Sportkursen, auch mit sozialem Hintergrund oder spezifischen Fitnesstrainings - einer Jury, die sich aus dem Skateboard-Pionier Titus Dittmann, Fritz Corzillius und Sebastian Schipper und Christian Rüther zusammen setzte. Martin Diekmann von ma.tea konnte sich mit seiner Matchatee-Getränke-Mischung letztendlich gegen die Konkurrenten durchsetzen. Er gewann ein Medienpaket im Wert von 5.000 € für das regionale Internetportal Dortmund24.
Die Gründer von morgen
Wir vom RKW Kompetenzzentrum haben Adrian und Jessica, zwei Schüler der Beruflichen Schulen Bebra zur Veranstaltung mitgebracht. Beide stellten ihre Geschäftsidee „Life-Saver-App“ vor, die sie beim Wirtschaftswettbewerb "Jugend gründet" Anfang des Jahres eingereicht haben.
Die Geschäftsidee umfasst eine App, mit der im Notfall einerseits die Standortkoordinaten für schnelle Hilfe versendet werden können, es aber andererseits auch möglich ist, auf die Situation passende Erste-Hilfe-Maßnahmen per Videoanleitung zu erhalten.
Adrian und Jessica haben einen ausgefeilten Businessplan mit dieser Geschäftsidee beim Jugend-gründet-Wettbewerb eingereicht. Sie erreichten mit ihrer Idee den 32. Platz von insgesamt 707. Der das Team begleitende Unternehmenspate war begeistert, wie mir der betreuende Lehrer Frank Wagner erzählte: Der eingereichte Businessplan sei besser als manch anderer, der wirklich in die Tat umgesetzt werden würde.
Warum haben wir die beiden Schüler eingeladen? Um einerseits zu zeigen, dass man nie früh genug, damit beginnen kann, sich mit dem Thema Gründungen zu beschäftigen. Die Teilnahme an solchen Wettbewerben durch Schulen ist eine Methode, um Jugendliche und junge Menschen für das Thema Gründung zu sensibilisieren. Veranstaltungsformate wie das Startup Studio eine andere: Durch dieses Format treten junge Leute durch das allgemeine Interesse an Sport mit Gründungen und Startups in Kontakt. Beide Methoden eignen sich, um jungen Menschen schon früh auf Gründungen als mögliche Alternative zum Angestelltenverhältnis hinzuweisen und die Persönlichkeit dahingehend zu entwickeln und unterstützen, dass sie an sich glauben und den Mut entfalten, ihre Ideen in die Tat umsetzen – auch wenn es Jahre später erst dazu kommen könnte.
Gutes Stichwort: Bleiben Adrian und Jessica an ihrer Gründungsidee dran? Sie haben viel bei diesem Wettbewerb gelernt, wie beide erzählen, wie zum Beispiel strukturiert vorzugehen, wirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen usw. Aber erst einmal beenden beide die Schule mit dem Abitur, aber im Hinterkopf bleibt die Idee bestimmt.
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