"Rund jeder fünfte Gründer hat eine ausländische Staatsbürgerschaft oder die deutsche Staatsbürgerschaft erst nach der Geburt erworben", so heißt es in einem KfW-Bericht aus diesem Jahr. Und von den 915.000 Personen in Deutschland, die sich im Jahr 2014 selbstständig gemacht haben, sind darunter 179.000 Migranten.
Schon allein diese Zahlen zeigen, dass Gründer mit ausländischen Wurzeln für die deutsche Wirtschaft interessant sind bzw. sein sollten. Migranten sind eine Gründergruppe, die ein erhebliches Potenzial für das deutsche Gründungsgeschehen darstellen. Sie sind trotz vieler Hemmnisse und Herausforderungen gründungsaffin und schaffen dadurch auch Arbeitsplätze.
Wir im RKW beschäftigen uns mit verschiedenen Gründergruppen: Nicht nur die "Seniorpreneure", die über 45-Jährigen, die mittlerweile ein Drittel der Gesamtgründungen ausmachen, auch haben wir uns die Gruppe der "Frauen" näher angesehen, zum Beispiel im Rahmen der Ausgabe des RKW Magazins "Vorbild Frau".
Mit dem neuen Leitfaden "Einfach Gründen in Deutschland" haben wir nun den Fokus auf internationale Fachkräfte, Migranten und geflüchtete Personen als potenzielle Gründer gelegt. Der aktuelle Anlass ist unverkennbar, die Diskussion in Politik und Gesellschaft ist täglich in den Medien zu verfolgen.
Wir möchten mit dieser Praxishilfe vor allem denjenigen unter die Arme greifen, die für ihre Gründungsidee brennen, aber am Anfang ihrer Gründungsidee stehen, im Gründungsprozess oder im laufenden Geschäft vermehrt auf Hemmnisse stoßen - sei es durch Formalitäten, fehlende Informationen oder wegen nicht ausreichenden Kenntissen über das deutsche Behördensystem.
Der Leitfaden ist in Zusammenarbeit mit Experten auf diesem Gebiet entstanden: der IQ Fachstelle Migrantenökonomie - in persona Dr. Ralf Sänger - und der Steuerkanzlei von Dr. Thomas Siegel. Herzlichen Dank dafür!
Inhaltlich zeigt der Leitfaden eine Reihe von grundlegenden aber auch weiterführenden Informationen sowie Beratungsangebote auf, die sich Schritt für Schritt über den ganzen Gründungsprozess hindurchziehen:
- Formale Voraussetzungen einer Gründung,
- Anerkennung beruflicher Qualifikationen
- Aufenhaltsrecht
- Geschäftsidee und Business Plan
- Finanzierung
- Versicherungen
- Buchhaltung usw.
Der Leitfaden ist als Onlineversion (PDF) mit vielen weiterführenden Links und als Printexemplar erhältlich, inklusive englischer Übersetzung.
Übrigens, auch wenn der Fokus auf Migranten liegt, im Grunde gibt der Leitfaden für jeden Gründer - egal welcher Herkunft - Anregungen und Tipps. Denn mal ehrlich: Wer überblickt schon den deutschen Formalien-Dschungel? ;-)
Zum Leitfaden "Einfach Gründen in Deutschland"