In Koblenz hat sich mit der Startup League ein breites Gründungsnetzwerk etabliert, welches die lokale Gründerszene stärkt und bereits in der Vorgründungsphase wirkt. Menschen mit Gründungsideen bekommen an dem Gründungsstandort einen schnellen Zugang zu dem Gründungsnetzwerk und erfahren in allen Belangen, die mit der Unternehmensgründung einhergehen, Unterstützung. In Koblenz hat sich durch das Engagement der vielseitigen Unterstützerinnen und Unterstützer eine sehr positive Gründungskultur entwickelt, die nicht nur wichtig für die Region ist, sondern auch für Deutschland.
Dr. Julia Schneider, Vorsitzende im Beirat TechnologieZentrum Koblenz (TZK), Markus Maron von der IT.Stadt Koblenz und Dr. Christoph Müller, Geschäftsführer der Universität Koblenz·Landau erzählen in den Interviews von der besonderen Gründungskultur in Koblenz, die vor allem durch das spannende Gründungsnetzwerk mit seinen vielseitigen Partnern und Veranstaltungsformaten Menschen für die Gründung begeistert.
- Das TechnologieZentrum Koblenz ist eine wertvolle Anlaufstelle für innovative und technikbasierte Gründerinnen und Gründer. Es bietet Startups und jungen Unternehmen Zugang zu einem weitreichenden Partnernetzwerk mit vielfältigem Know-How aus 25 Jahren Erfahrungen in der Gründungsförderung. Auch stellt es Gemeinschaftseinrichtungen sowie günstige Büroflächen bereit.
- Der Verein IT.Stadt Koblenz fördert seit 2016 IT und Multimedia in der Region Koblenz-Mittelrhein. Als Plattform strebt die IT.Stadt Koblenz die stärkere Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik an, um Synergieeffekte zu nutzen und die Innovationskraft von etablierten Unternehmen und Startups zu stärken.
- Die Universität Koblenz-Landau bietet mit seinem Gründungsbüro eine Anlaufstelle für Studierende, Dozentinnen und Dozenten sowie Alumni mit eigenen Geschäftsideen. Auf der Website www.gruendungskultur.de fasst die Hochschule gründungsbezogene Informationen aus dem universitären Umfeld sowie der eigenen Entrepreneurship-Forschung zusammen. Die Universität hat das Thema Gründung in Strategien und Strukturen verankert und ist Partner für das lokale Gründungsnetzwerk. Mehr Gründungen aus der Wissenschaft sind das Ziel.
Aus der Startup League heraus werden verschiedene Formate organisiert um Menschen, die erstmal nur eine Gründungsidee haben, abzuholen und bei ihrer unternehmerischen Tätigkeit weiter zu begleiten. Das Startup Weekend richtet sich beispielsweise an Menschen mit einer Gründungsidee, die binnen eines Wochenendes zusammen mit Mentoren ein erstes Businesskonzept erarbeiten möchten. Der bereits traditionelle Startup Slam ist ein Wettbewerb, bei dem Gründerinnen und Gründer ihr digitales Businesskonzept vorstellen können. Die Gewinner erhalten neben einem Preisgeld weitere Unterstützungsleistungen für die Umsetzung der Gründungsidee. Darüber hinaus bietet die Startup League eine Plattform um sich kontinuierlich bei Events, Workshops oder Vorträgen kennen zu lernen und auszutauschen. Für die Akteure in dem Netzwerk ist es wichtig:
- durch partnerschaftliche Zusammenarbeit gemeinsam die Region voranzubringen.
- Gründerinnen und Gründer miteinander zu vernetzten, damit diese ihre Erfahrungen austauschen und voneinander lernen können.
- Mit den Veranstaltungen, die über die Startup League beworben werden, Hemmschwellen abzubauen.
Wie eine Gründung in der Praxis ablaufen kann und welche Hilfestellungen dabei sehr wertvoll waren, erzählen Daniel Zacharias, Mitgründer von Sdui, Oliver Schiefer, Gründer von FindMe! und Julia Kasper, Gründerin von Holzgespür.
Sdui ist eine App für die mobile Kommunikation in Schulen. Das Gründerteam hat mit Sdui eine digitale Plattform mit allen Informationen, die für den Schulunterreicht bedeutend sind, entwickelt. Mit der App wird die digitale Vernetzung zwischen Schülern, Eltern und Lehrkräften vereinfacht. So erfahren Schüler und Eltern zeitnah Änderungen in den Stundenplänen, erhalten Elternbriefe oder weitere Informationen zum Schulgeschehen.
Mit FindMe! hat der Gründer Oliver Schiefer eine App entwickelt, die Ausbildungsbetriebe mit Schülerinnen und Schülern zusammenbringt. Das Verfahren ist umgedreht zum klassischen Bewerbungsprozess, denn Schülerinnen und Schüler stellen ihr Gesuch in der App ein und interessierte Betriebe können sich daraufhin bei den jungen Menschen bewerben und zu einem persönlichen Kennlerngespräch einladen. Dieses Angebot bietet nicht nur Schülern einen einfachen Bewerbungsprozess, Betriebe mit geringen Ressourcen für ein aufwendiges Bewerbungsverfahren oder eher wenig bekannten Ausbildungsberufen profitieren von dem schlanken Prozess in dem sie sich obendrein gut präsentieren können.
Mit Holzgespür hat die Gründerin Julia Kasper eine Online-Plattform auf den Markt gebracht, die es der Kundschaft ermöglicht mittels eines 3-dimensionalen-Tischkonfigurators einen Holztisch nach ihren individuellen Wünschen zu gestalten. Die Tische selbst werden in der familieneigenen Massivholzwerkstatt hergestellt. Die Kunden werden auch nach der Online-Bestellung in den Herstellungsprozess eingebunden, in dem sie ihren Baumstamm selbst aussuchen und mit weitern Fotos und Videos über jeden Bearbeitungsschritt informiert werden.
Erfahren Sie auch mehr zum Drehtag in Koblenz in unserem Reisetagebuch.
Die Videoreihe „Gründen in Deiner Region – Gut für Dich. Gut für Deutschland“ - Teil der Gründungsoffensive „GO!“ stellt 24 Regionen und ihr Gründungsumfeld beispielhaft vor. Die einzelnen Regionen sind geprägt durch ganz individuelle Angebote und herausragendes Engagement vieler Akteure. Die dort gegründeten Unternehmen stehen jeweils für ihre einzigartige Geschichte und machen Mut, es ihnen gleich zu tun.
Mit der Gründungsoffensive „GO!“ wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Spitzenverbände der Wirtschaft den Gründer- und Unternehmergeist in Deutschland stärken und mehr Menschen zum Gründen ermutigen. Um dies zu bewirken, ist es wichtig, Gründerinnen und Gründer und diejenigen, die sie dabei in den Regionen unterstützen, sichtbar zu machen.