Die Gründungsphase seines eigenen Unternehmens ist motivierend und herausfordernd, beides sehr intensiv auch noch zur gleichen Zeit. Die eigene Idee, verbunden mit dem persönlichen Fachwissen, auf wirtschaftlich tragfähige Beine zu stellen, dabei spielen noch viele weitere Anforderungen wie Steuern, Versicherungen, Verträge eine ungeahnt wichtige Rolle. Mannheim verfügt über ein Netzwerk, das Gründerinnen und Gründer bei allen Fragen und Herausforderungen im Aufbau ihrer unternehmerischen Existenz individuell unterstützen kann. Welche Unterstützungsangebote die Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim gerade für Tech-Startups bietet, das zeigt das nächste Video der Reihe „Gründen in Deiner Region“.
Im Video stellen Pricilla Weixler für startup mannheim, die Dachmarke der Mannheimer Gründungsförderung, Dr. Andrea Kranzer, die als Deutschlands Business Angle des Jahres 2019 in Startups u.a. aus den Bereichen Life-Science, IT und digitalen Geschäftsmodelle investiert und sich in der Digital Hub Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums engagiert sowie Dr. Bodo Brückner für die Wirtschaftsförderung Mannheim und den Life Science Accelerator Baden-Württemberg, was ein Tech-Gründungsstandort bieten kann. Besonderheiten in Mannheim und der Region sind:
- Mannheim fördert innovative, digitale und disruptive Startups mit dem Ziel, sie dauerhaft in der Region anzusiedeln und zu fördern. Ein entscheidender Standortfaktor ist ein Netzwerk aus global agierender Industrie mit Schnittstellen zu Mittelstand und Universitäten. Eine Tochtergesellschaft der Stadt betreibt acht Startup-Zentren mit 28.000 Quadratmetern Gesamtfläche, mit fast 300 Entrepreneuren und einem vielseitigen Branchenspektrum – von Musikwirtschaft, Kreativwirtschaft und Modewirtschaft bis hin zu Informationstechnik, Medizintechnik und Technologie. Startups und junge Unternehmen erhalten hier Unterstützungsleistungen wie Förderungen, Finanzierungen, Beratung, Inkubatoren, Acceleratoren, Co-Working Spaces und Netzwerken.
- Gründungen aus der Wissenschaft heraus zeichnet aus, dass die Gründerinnen und Gründer auf dem aktuell neuesten Wissensstand ihres hochspezialisierten Fachgebietes sind. Um hieraus ein Startup zu entwickeln, wird viel fachfremdes Wissen in kürzester Zeit benötigt, neben dem betriebswirtschaftlichen Rüstzeug auch das Wissen über die technologiespezifischen anwendungsrelevanten Rahmenbedingungen. Finanzierungsmöglichkeiten begonnen vom EXIST-Gründerstipendium für die persönliche Grundsicherung der Gründerinnen und Gründer, EXIST-Forschungstransfer bis hin zum High-Tech Gründerfonds, dem Seed-Investor für innovative Technologien und Geschäftsmodelle stehen hier bereit.
- Frauengründungen im Technologiebereich speziell zu fördern Frauen ist sinnvoll, weil Frauen bei der Gründung häufig vorsichtiger agieren als Männer. Um etablierte Rollenbilder zu durchbrechen, die auch in der jungen Generation häufig noch nachwirken, ist es notwendig und ermutigend hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen mit Gründungspotential mit erfolgreichen Gründerinnen von Tech-Startups zusammen zu bringen, die als motivierende Vorbilder wirken können. Die Wirtschaftsförderung Mannheim hat deshalb das Programm WOMEN IN TECHeingerichtet. Inspiration und Motivation zur Gründung in Tech-Bereichen stehen dabei am Anfang, aber es geht um mehr: Startups sind ebenso wie andere Unternehmen erfolgreicher am Markt, wenn sie von gemischten Teams geleitet werden. Folglich sind Frauen in Führungspositionen zu fördern. Außerdem sind Familienaspekte bei Frauen stärker verankert als bei Männern, diese gilt es nicht zu ignorieren, sondern proaktiv und lösungsorientiert zu benennen. Das Programm ergänzt die Angebote des Mannheimer GIG7 Kompetenzzentrum FeMale Business.
Über die Gründung ihrer Startups und insbesondere ihr rasantes Wachstum und mit dem Erfolg einhergehenden Stolz und Zufriedenheit sowie über den Tech-Standort Mannheim berichten David Handlos mit seinem Unternehmen stocard, Katharina Aschenbrenner vom IT-MedTech-Unternehmen Implacit und Joshua Weikert von der Teamgründung elceedee.
Stocard macht das Smartphone zum Portemonnaie. Die digitale Geldbörse funktioniert über eine App, über die sämtliche Kundenkarten koordiniert und strukturiert werden. Der Gründer hat den Trend der Smartphones aufgegriffen. Nachdem er bereits mit 14 Jahren Websites baute und damit (Taschen-)Geld verdiente, hat er sich die Digitalisierung ebenso frühzeitig zu eigen gemacht wie die Vorstellung, Unternehmer sein zu wollen. Das Produkt hat derzeit 45 Mio. Nutzer weltweit und ist in 30 Ländern verfügbar. Bei 1 Mio. Nutzern war der High-Tech Gründerfonds eingestiegen. Wachstum – derzeit hat das junge Unternehmen 55 Mitarbeitende und Scalierbarkeit – 200 Mio. Endnutzer ist die aktuelle Zielgröße – gehen Hand in Hand. Mannheim bietet ihm Vieles: Qualifizierte Mitarbeitende aus den Hochschulen in Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe, Unterstützung, Netzwerke und Austausch mit anderen Startups und das Gefühl, zu Hause zu sein.
Implacit entwickelt als Medizintechnikunternehmen Softwarelösungen für die mathematische Optimierung der modernen, patientenindividuellen Bestrahlungstherapie bei der Behandlung von Hirntumoren. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus der Universität Heidelberg und ist aus einem EXIST-Forschungstransfer-Vorhaben hervorgegangen. Das interdisziplinäre Team hat viel Wissen und Erfahrung bei der Integration der Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen im Gefüge der Normen aufgebaut und optimiert zudem die Kapazitäten im IT-Service-Management. Diese bietet das Unternehmen als Leistungen auch für andere Medizinprodukte an, um neues Wissen und neue Technologien schneller in die medizinische Versorgung zu übersetzen.
elceedee hat die Groovecat App entwickelt. Mit Groovecat ist eine innovative Form des musikalischen Storytellings entstanden, ein alternatives, audiovisuelles soziales Netzwerk zum Entdecken und Teilen von Musikmomenten. Die Nutzer können Musikmomente als Video aufnehmen, die dann automatisch mit der gerade spielenden Musik aus Streamingdiensten oder der Umgebung verbunden werden. Allmählich entsteht ein persönliches musikalisches Fotoalbum. Neben den Nutzern profitieren auch Musikerinnen, Musiker und Musiklabels finanziell, denn jeder geteilte Musikmoment generiert automatisch Plays auf dem Streamingdienst des einzelnen Users. Das dreiköpfige Gründerteam hat sich im Masterstudium an der Popakademie in Mannheim gefunden.
Die Videoreihe „Gründen in Deiner Region – Gut für Dich. Gut für Deutschland“ - Teil der Gründungsoffensive „GO!“ stellt 24 Regionen und ihr Gründungsumfeld beispielhaft vor. Die einzelnen Regionen sind geprägt durch ganz individuelle Angebote und herausragendes Engagement vieler Akteure. Die dort gegründeten Unternehmen stehen jeweils für ihre einzigartige Geschichte und machen Mut, es ihnen gleich zu tun.
Mit der Gründungsoffensive „GO!“ wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Spitzenverbände der Wirtschaft den Gründer- und Unternehmergeist in Deutschland stärken und mehr Menschen zum Gründen ermutigen. Um dies zu bewirken, ist es wichtig, Gründerinnen und Gründer und diejenigen, die sie dabei in den Regionen unterstützen, sichtbar zu machen.