Wie wird man eigentlich zur Gründerin oder zum Gründer? Fängt es erst mit der Gewerbeanmeldung an oder bereits dann, wenn der Businessplan steht oder sogar noch früher, mit der Ideenfindung für ein Geschäftsmodell oder gar mit dem Wunsch, sein eigener Boss zu sein, längst bevor man durchdacht hat, womit man sein Geld verdienen möchte? Und welche Herausforderungen kommen in der Vorgründungsphase auf einen zu? Diese und weitere Fragen stellen sich viele Gründerinnen und Gründer. In unserem nächsten Video zeigen wir, welche Angebote für Gründerinnen und Gründer im Rheingau gerade im Aufbau sind und welche Unterstützungsangebote für die frühen Phasen einer Unternehmensgründung entstehen sollen.
Im Video stellen der Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim, Christian Aßmann, Dr. Elena Siebrecht von der staatlichen Hochschule Geisenheim University sowie Dr. Jan Christoph Munck für die private EBS Universität für Wirtschaft und Rechtvor, wie sie gemeinsam ein Gründungszentrum im Rheingau für Gründerinnen und Gründer aus den Hochschulen aufbauen, das aber offen für alle gründungsbereiten Menschen der Region sein soll. Das übergeordnete Ziel aller Akteure und Kooperationspartner besteht darin, den Wirtschaftsstandort Rheingau nachhaltig und zielgerichtet zu entwickeln.
Gründungspotentiale an Hochschulen zu entwickeln, dazu bedarf es neben Engagement und Bekenntnis der relevanten Akteure vor allem auch finanzielle und personelle Ressourcen.
- Im Rheingau wurde der Grundstein für mehr Gründungsförderung an den Hochschulen gelegt, denn im Dezember 2019 erhielten die Hochschule Geisenheim und die EBS Universität gemeinsam die Förderzusage durch EXIST-Potentiale, eine Fördermaßnahme des Bundeswirtschaftsministeriums, mit der in den kommenden vier Jahren gezielt Potentiale in der Gründungsunterstützung nachhaltig erschlossen und nutzbar gemacht werden sollen. Akademische Gründungen werden dabei sowohl durch Studierende, aber auch durch akademisches Personal oder Alumni begrüßt. Die individuelle Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Vorgründungsphase, das EXIST-Gründerstipendium, ist an der Hochschule Geisenheim bereits gut etabliert.
- Eine stark spürbare Besonderheit im Rheingau ist die tiefe Verbundenheit der Gründerinnen und Gründer mit ihrer Region. In ihren Geschäftsmodellen findet sich die Beziehung zum Lebensgefühl oder auch zur Tourismusregion Rheingau wider. Es wird deutlich, dass das Geschäftsmodell ohne den Regionalbezug kaum funktionieren würde und die Region nur schwer auf die kreativen Gründungsvorhaben verzichten möchte.
Woraus Gründerinnen und Gründer ihre Motivation für eine Unternehmensgründung nehmen und welche Hilfestellungen im Rheingau sehr wertvoll sind, erzählen Manuel Fischer, Mitgründer von Nico Tico, Yvette Wohlfahrt vom Weingut Wohlfahrt-Franke sowie Julia Lange, Gründerin von Rheingau 524, die ein „Fass-Dorf“ entwickelt. Was die drei Unternehmen auch in ihren so unterschiedlichen Geschäftsmodellen verbindet, das ist die kompromisslose Leidenschaft zum Wein und zum Rheingau.
Niko Tico ist die Marke für einen exotischen Wein-Cocktail. Drei enthusiastische Männer, warfen ihre Kenntnisse aus den Studiengängen der internationalen Weinwirtschaft und der Getränketechnologie zusammen und kreierten ein Mischgetränk, das den Anspruch hat, so gut zu sein wie der Wein selbst. Sie produzieren aus Überzeugung in handwerklicher Weise. Und aus Freude an der gemeinsamen unternehmerischen Tätigkeit machen sie auch den Vertrieb, das Marketing und ihre Website mit Onlineshop in Eigenregie.
Das Weingut Wohlfahrt-Franke wurde von zwei Önologen neu gegründet. Während des Weinbau-Studiums haben sich die Thüringerin und der Bayer in Geisenheim kennengelernt und nach viel Praxiserfahrung aber auch wissenschaftlicher Tätigkeit in Geisenheim ihren eigenen Weinbaubetrieb gegründet.
Rheingau 524 ist er Name des „Fass-Dorfes“, das in Geisenheim künftig eine Alternative zu üblichen Übernachtungsmöglichkeiten wie Hotels, Privatunterkünften oder Campingplätzen darstellen soll. Optisch sollen die neuen Unterkünfte an Weinfässer erinnern und so zu einer Bereicherung für den anerkannten Tourismusort Geisenheim werden.
Die Videoreihe „Gründen in Deiner Region – Gut für Dich. Gut für Deutschland“ - Teil der Gründungsoffensive „GO!“ stellt 24 Regionen und ihr Gründungsumfeld beispielhaft vor. Die einzelnen Regionen sind geprägt durch ganz individuelle Angebote und herausragendes Engagement vieler Akteure. Die dort gegründeten Unternehmen stehen jeweils für ihre einzigartige Geschichte und machen Mut, es ihnen gleich zu tun.
Mit der Gründungsoffensive „GO!“ wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Spitzenverbände der Wirtschaft den Gründer- und Unternehmergeist in Deutschland stärken und mehr Menschen zum Gründen ermutigen. Um dies zu bewirken, ist es wichtig, Gründerinnen und Gründer und diejenigen, die sie dabei in den Regionen unterstützen, sichtbar zu machen.