Was sind ausschlaggebende Punkte, die Nachfolgeplanung aktiv voranzutreiben und sein Unternehmen in neue Hände geben zu wollen? Was gefällt nachfolgeinteressierten Menschen an der Vorstellung, ein bestehendes Unternehmen in eigenen Händen weiterzuführen zu wollen? Diese und weitere Fragen beantworten zwei Unternehmerinnen mit Übergabeabsicht sowie zwei Nachfolgeinteressierte facettenreich. In diesem Video zeigen wir auch, auf welche Unterstützungsangebote beide Parteien im Prozess der Unternehmensübergabe in Mecklenburg-Vorpommern zurückgreifen können. Die NACHFOLGEZENTRALE MV ist ein Kooperationsprojekt der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern, des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern im Land. Im Rahmen des ESF-geförderten Projekts verfolgt das Netzwerk keine Gewinnerzielungsabsichten, ist neutral und unabhängig für alle Akteure rund um die Gestaltung der Unternehmensnachfolgen im Land da.
Im Video stellen Anne-Cathrin Lüttke von der NACHFOLGEZENTRALE MV bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern und Dajana Welke vom Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Schwerin vor, wie sie in einem starken Netzwerk abgabebereite Unternehmerinnen und Unternehmer mit Nachfolgeinteressierten zusammenzubringen und damit zur Sicherung der Wirtschafts- und Innovationskraft in Mecklenburg-Vorpommern beitragen. Wichtige Aspekte bei der Unternehmensnachfolge für diese Region und ihre Unternehmen sind:
- Die Anzahl der nachfolgeinteressierten Personen ist begrenzt. Eine große Herausforderung besteht darin, die potentiellen Nachfolgerinnen und Nachfolger von ihren fachlichen Kompetenzen, ihrem Wertekostüm und ihren Zukunftsvorstellungen mit den Maßstäben und Vorstellungen der abgabebereiten Inhaberin oder des Inhabers in Verbindung zu bringen. Matching ist somit eine elementare Herausforderung bei der Gestaltung einer Unternehmensnachfolge.
- Abgabewilligen Unternehmerinnen und Unternehmern fällt es nicht leicht, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um die Weitergabe ihres Lebenswerks zu planen. Oft stecken Engagement und Leidenschaft eines ganzen Lebens in diesem Betrieb. Die Anforderungen an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger sind entsprechend hoch und die Vorstellung vom Loslassen ist mit vielen Emotionen verbunden.
- Digitale Kompetenzen von nachfolgeinteressierten Personen sind ein wichtiges Potential, etablierte Unternehmen in die Zukunft zu führen. Um die entsprechenden Zukunftsinvestitionen zusätzlich zum Kaufpreis stemmen zu können, bedarf es guter Planung, Beratung und Unterstützung in Netzwerken und mit Finanzierungsinstituten.
- Potentielle Nachfolgerinnen und Nachfolger sind fachlich hoch qualifiziert und haben häufig viel Erfahrung in vorangegangener Angestelltentätigkeit aufgebaut. Ihre Motivation, Unternehmer zu sein, entspricht durchaus dem Gestaltungswunsch und der Suche nach Herausforderungen von anderen Gründerinnen und Gründern.
- Potentielle Nachfolgerinnen und Nachfolger möchten häufig einen Beitrag für ihre Region leisten - als Nachfolger verbinden sie sich stark mit den Kunden und Lieferanten in der eigenen Region und verankern sich in regionalen Strukturen.
Was Unternehmerinnen und Unternehmer tun, um eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden und ihren Betrieb nicht einfach zu schließen, welche Hilfestellungen in Mecklenburg-Vorpommern bestehen und was ihnen in ihrer aktuellen Situation wirklich weiter hilft, erzählen Sabine Koltzer mit ihrem etablierten Fachgeschäft Koltzer Herrenmoden in Schwerin und Manuela Verhage, Inhaberin der Firma Keksdieb aus Langendorf im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die beiden Nachfolgeinteressenten David Fisch und Denny Garling berichten über ihre Motivation, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen und in die Zukunft zu führen.
Koltzer Herrenmoden ist ein gut geführtes Bekleidungsgeschäft in der Schweriner Innenstadt mit einigen Fachangestellten. Seit 26 Jahren führt die Inhaberin ihr Geschäft. An die Persönlichkeit eines Nachfolgers hat sie hohe Anforderungen und konkrete Vorstellungen - die Bereitschaft unternehmerische Verantwortung zu übernehmen und Risikobereitschaft gehören dazu. Auch die Fachkompetenz im Bereich Herrenmoden ist ihr wichtig, damit das Fachgeschäft zukunftssicher bleibt. Um die Finanzierung auf sichere Beine zu stellen und dem Stichtag der Übergabe näher zu kommen hat die Unternehmerin Bankgespräche und Termine mit dem Steuerberater gemeinsam mit ihrem Nachfolgekandidaten wahrgenommen. Dieser wurde über die NACHFOLGEZENTRALE MV identifiziert.
Keksdieb produziert über 25 Sorten Leckerli für Hunde und vertreibt sie über einen Onlineshop. Um die Produktionskapazitäten zu erweitern, ist sie vor einigen Jahren mit ihrem Mann nach Vorpommern gezogen. Eine großzügige Backstube, Verpackungshallen und Maschinen stehen nun zur Verfügung. Eine Nachfolgelösung für die Firma möchte sie aus gesundheitlichen Erwägungen heraus frühzeitig angehen – auch aus Verantwortung für die die Arbeitsplatzsicherheit ihrer vier Angestellten heraus. Die Unternehmerin ist sich bewusst, dass eine Nachfolgelösung erst dann möglich sein wird, wenn sie selbst bereit ist loszulassen. Eine längere gemeinsame Übergangszeit mit einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger kann sie sich auch vorstellen, Hauptsache der gut aufgestellte Betrieb läuft in eine gute Zukunft weiter.
David Fisch möchte als Nachfolger eine Spedition übernehmen. Er sucht die Freiheit und Verantwortung als Unternehmen. Eine Spedition neu zu gründen war für ihn keine Option, denn er möchte, dass in seiner Region bestehende Unternehmen und die zugehörigen Arbeitsplätze erhalten bleiben. Sein Ansatz der Nachfolge ist es, auf dem festen Fundament eines guten Unternehmens den Wandel mitzugehen, zum Beispiel neue Kunden über Social Media zu gewinnen. Die Internetplattform nexxt-change und die persönlichen Unterstützungsangebote der NACHFOLGEZENTRALE MV hat der angehende Unternehmer bereits in Anspruch genommen, Vernetzung ist wichtig, Unterstützung anzunehmen sinnvoll.
Denny Garling sucht aus dem Angestelltenverhältnis heraus die Herausforderung, als Unternehmer sein eigener Herr zu werden. Für sein Geschäftsfeld im Metallbau hat eine Nachfolge gegenüber einem Neustart einen wesentlichen Vorteil: Die kostenintensiven Hallen, Anlagen und Maschinen sind bereits vorhanden, auch wenn sich Investitionsgüter natürlich im Kaufpreis wiederfinden und durch den Nachfolger finanziert werden müssen. Die Finanzierung ist folglich eine erhebliche Herausforderung. Das Matching-Angebot der NACHFOLGEZENTRALE MV hilft ihm, enorm viel Zeit zu sparen.
Die Videoreihe „Gründen in Deiner Region – Gut für Dich. Gut für Deutschland“ - Teil der Gründungsoffensive „GO!“ stellt 24 Regionen und ihr Gründungsumfeld beispielhaft vor. Die einzelnen Regionen sind geprägt durch ganz individuelle Angebote und herausragendes Engagement vieler Akteure. Die dort gegründeten Unternehmen stehen jeweils für ihre einzigartige Geschichte und machen Mut, es ihnen gleich zu tun.
Mit der Gründungsoffensive „GO!“ wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Spitzenverbände der Wirtschaft den Gründer- und Unternehmergeist in Deutschland stärken und mehr Menschen zum Gründen ermutigen. Um dies zu bewirken, ist es wichtig, Gründerinnen und Gründer und diejenigen, die sie dabei in den Regionen unterstützen, sichtbar zu machen.