Von meinem Tagestrip zur Hannover Messe ist mir diesmal vor allem eine Bemerkung im Gedächtnis geblieben, die Markus Rövekamp bei BAND-Veranstaltung "Sufficient Funding for Efficient Startups" gemacht hat:
Wir konzentrieren uns beim Thema Energie häufig noch viel zu sehr auf die Energieerzeugung und den Netzausbau. Zu wenig betrachten wir die Potentiale von Speichern, Mobilität und der Reduzierung des Energieverbrauchs. Schauen Sie sich das Grünbuch Energieeffizienz, das die Bundesregierung in diesem Jahr veröffentlichen will, genau an: Da finden Sie sicherlich gute Anregungen für neue Gründungsideen. - Markus Rövekamp
Politik als Inspiration für Grüdungsideen? Das klingt erstmal paradox. Geschäftsmodelle, die sich explizit auf regulatorische Rahmenbedingungen verlassen, nehmen in Kauf, dass die Politik diese Rahmenbedingungen ändert und damit dem Geschäftsmodell die Grundlage entzieht. So kann der Rat also nicht gemeint gewesen sein.
Was sonst könnte gemeint gewesen sein? Die Energiewirtschaft wird zur Zeit von zwei Disruptionswellen überrollt: Zum einen wird dezentral erzeugter erneuerbarer Strom immer billiger. Viele argumentieren, dass die Politik gerade mit der Umstellung der Förderung auf ein Auschreibungsmodell der Photovoltaik wirtschafltich den Boden entzieht. Unbestritten aber ist, dass sie die Disruption durch Erneuerbare mit dem EEG angestoßen hat. Auf Dauer wird erneuerbarer Strom billiger sein als fossiler. Daraus lassen sich mittlerweile Geschäftsmodelle ohne regulatorisches Risiko bauen.
Die zweite Welle der Disruption läuft unter dem Schlagwort Digitalisierung. Die damit mögliche flexible Nutzung gerader der erneuerbaren Energie sollte viele Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle bieten. Und hier macht der Rat zur Lektüre des Grünbuchs Sinn: Die Digitalisierung läuft und wird langfristig auch ohne öffentliche Förderung profitable Geschäftsmodelle hervorbringen. Den Einstieg aber möchte die Politik, wie an anderer Stelle zu hören, war fördern. Wenn man die langfristige Rentabilität ohne Förderung nicht aus den Augen verliert, bietet das die Gelegenheit das eigene Business auf die Schiene zu setzen.
Was meint Ihr?
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