Im Vorfeld der RKW-Veranstaltung „Mittelstand vs. Startup“ am 29. Mai 2018 in Berlin haben sich Experten aus verschiedenen europäischen Ländern im Rahmen eines Global Brainstorms ausgetauscht, um Standpunkte zu vergleichen und neue Einsichten zu finden. Diese Erkenntnisse haben wir für Sie aus dem Englischen übersetzt und zu hilfreichen Tipps zusammengefasst.
Eine international renommierte Brainstorm-Technik namens Whether Forecast™ , die in diesen Gesprächen genutzt wurde, lädt die Teilnehmer ein, ihre eigene Situation aus sieben verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Jede Perspektive nutzt eine wetterbezogene Metapher und hilft so, kritisches und kreatives Denken auszubalancieren. Durch die Perspektivwechsel fällt es den Teilnehmern leichter, Probleme und ihnen zugrundeliegende Empfindungen, Gedanken, Entscheidungen und Handlungen frei mitzuteilen. So entsteht ein Überblick, aus dem ein kollaboratives Fazit gezogen wird. Aus dem Ergebnis der Gespräche haben wir weiterführende Tipps und Hilfestellungen abgeleitet.
Wie können wir auf internationaler Ebene kooperieren, um Innovationen zu beschleunigen?
Kooperation und Innovation von mittelständischen Unternehmen und Startups werden derzeit viel diskutiert. Der politische Wille zur Unterstützung und Förderprogramme sind vorhanden, viele Einzelpersonen und Organisationen in der Privatwirtschaft schreiten zudem von Gesprächen zu konkreten Aktionen. Allerdings sind viele Maßnahmen noch wenig sichtbar.
Die Experten sehen die deutsche Gründungslandschaft im internationalen Vergleich führend in den Human- und Ingenieurwissenschaften, doch bei der Digitalisierung herrscht immer noch Unsicherheit. In Ländern wie Griechenland, Italien oder Großbritannien (nach dem Brexit) ist die allgemeine Wirtschaft digital geprägt, was Deutschland durch mehr Chancen für Innovation und Kooperation wett zu machen versucht.
Um erfolgreiche Kooperationen zwischen Mittelstand und Startups zu forcieren und die Digitalisierung voranzutreiben, müssen die Akteure wissen, warum sie kollaborieren sollen:
- Innovation schafft neue Perspektiven und kann umsatzstarke Nischen in anderen Märkten öffnen.
- Innovationen gibt es überall: In Produkten, in Effizienzen, in Rationalisierungen, in Prozessen und in neuen Geschäftsmodellen.
- Wenn man selbst nicht innovativ ist, besteht die Gefahr, dass die Konkurrenz es ist.
- Innovation und Kooperation eröffnen den Zugang zu neuen Schlüsselqualifikationen und Talenten und helfen dabei, sie zu binden.
- Gute Innovationen und Kooperationen steigern Produktivität und Arbeitszufriedenheit.
- Innovationen und Kooperationen eröffnen Exportchancen und schützen vor den Folgen von Handelskriegen.
- Kollaboration stärkt innovative Startups und macht mittelständische Unternehmen wettbewerbsfähig.
In Deutschland steht das Wohl der Arbeitnehmer traditionell stark im Fokus, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Unternehmenskulturen verändern sich und werden sich auch durch die Aufnahme der „Millenials“ in die Arbeitnehmerschaft und die stärkere Öffnung für Kooperation und Innovation weiter verändern. Gegenwärtig müssen die Fähigkeiten zur Kooperation und Ideenentwicklung weiter ausgebaut werden.
Ein neues Geschäftsmodell bedingt durch Innovation und Kooperation mag in bestimmten Kontexten gut funktionieren, das trifft aber nicht auf jede Situation zu. Mittelständische Unternehmen und Startups müssen bereit sein, ihre Mitarbeiter weiterzubilden, um sich zu entwickeln und um gemeinsam ein Geschäft aufzubauen.
Tipps für den Mittelstand
Finden Sie ihre Schwächen und machen Sie Ihren Bedarf nach innovativen Lösungen bekannt, um starke Partner unter den Startups zu finden.
Tipps für Startups
Validieren Sie Ihre Idee und beweisen Sie, dass sie am Markt funktioniert, um das Risiko für Kooperationspartner zu mindern.