In dieser Woche stehen gleich drei Drehtermine der <link gruendung/gruendungskultur/gruenden-in-deiner-region/>RKW-Videoreihe „Gründen in Deiner Region“</link> in Nordrhein-Westfalen auf meinem Plan. Der erste führt mich heute nach Krefeld. Mit dem Zug geht es früh von Frankfurt aus los und dank schneller Verbindung und nur einem Umsteige-Stopp erreiche ich schon zweieinhalb Stunden später (und gut eine Stunde vor Drehstart) die „Samt- und Seidenstadt“ Krefeld. Ich bin gespannt auf den ausgefallen Drehort für die Interviews: Die „Gaming-Location“ liegt in der Innenstadt und nur rund zehn Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt. Auf dem Weg bekomme ich schon mal einen ersten Eindruck von der Stadt. An einem der Häuser entdecke ich schließlich das Schild, das mich zu unserem Treffpunkt führt: An die Räume der „Gaming Lounge“, die mit Dance Machine, Flippern, Arcade Automaten und Konsolen das Herz eines jeden Zockers höher schlagen lässt, schließt sich ein komplettes Produktionsstudio zur Aufzeichnung und Übertragung von E-Sports-Veranstaltungen an. Das Filmteam von forStory ist bereits gestern angereist und hat gerade mit dem Aufbau des Sets in einem der Studios begonnen.
Über unsere Partner in der Region
Im Loungebereich begrüßen uns Petra Rice von der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld und Markus Lewitzki, der regionale Partner für unseren heutigen Dreh. Vom Businessplan über Finanzierung und Fördermittel bis hin zu Geschäftsräumen oder Co-Working-Space – die WFG berät und unterstützt Interessierte in allen Fragen rund um die Existenzgründung. Für die Interviews heute steht jedoch die Unterstützung in der Nachgründungsphase im Mittelpunkt. Und so sind wir beispielsweise schon gespannt darauf, mehr über den Verein Silkvalley zu erfahren, eine Krefelder Initiative von Gründern für Gründer.
Beim Drehtermin
Zur Aufzeichnung der Interviews dürfen wir in bequemen Gaming-Stühlen Platz nehmen und los geht’s: Kurze Wege, eine gute Vernetzung, ein zielgerichtetes transparentes Unterstützungsangebot, hiervon – da sind sich die Akteure der Gründer- und Wirtschaftsunterstützung vor der Kamera einig – profitieren, Gründerinnen und Gründer sowie junge Unternehmen in Krefeld am meisten. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt hauptsächlich durch mennonitische Glaubensflüchtlinge geprägt, die hier Zuflucht fanden und der Stadt durch ihre Seidenweberkünste eine Blütezeit bescherten. Die Seidenweberfamilien hatten zu dieser Zeit großen Einfluss auf die Stadt und bestimmten maßgeblich das wirtschaftliche und kulturelle Leben. An diese alte Tradition will der Verein Silkvalley heute wieder anknüpfen: In der Initiative von Gründern für Gründer engagieren sich bereits etablierte Krefelder Startups. Ihr Ziel ist es, die Fäden der bestehenden Angebote und Netzwerke in der Krefelder Gründungsförderung geschickt zu „verweben“, um so Gründerinnen, Gründer und junge Unternehmen optimal zu unterstützen. Wie das in der Praxis aussieht, erfahren wir in den anschließenden Interviews.
Das vierköpfige Gründungsteam des ersten Startups hat sich bereits beim Gamedesign-Studium in Düsseldorf kennengelernt. Gemeinsam entwickeln sie heute Virtual-Reality-Lösungen, die nicht nur in Unternehmen z.B. zur Ausbildung von Mitarbeiter*innen genutzt werden, sondern auch in Kultur und Medizin Anwendung finden. Niedrige Lebenshaltungskosten, alles fußläufig erreichbar zu haben, was man privat und als Unternehmer*in braucht - das schätzen die Jungunternehmer besonders an Krefeld. Um die lokale Gründungsszene zu stärken, haben die vier den Verein Silkvalley mitgegründet.
Alles, was man braucht, direkt vor der Tür zu haben – von der Uni bis zum hohen Freizeitwert. Das ist auch für den zweiten Gründer der klare Vorteil des Standorts Krefeld. Er hat in seinem bisherigen Berufsleben schon mehrfach gegründet und für ihn ist es ein selbstverständliches Bedürfnis, sein Wissen und seine Erfahrungen auch an andere junge Unternehmen weiterzugeben und damit die Unternehmerszene und den Standort Krefeld zu unterstützen.
Das unterstreicht auch der Gründer der Live Production Company und Gaming-Location, in der wir heute zu Gast sein dürfen. Ohne die gute Vernetzung und die Unterstützung durch Freunde und Familie wäre die Gründung seines Unternehmens und das anschließende schnelle Wachstum aus der Sicht des Krefelders gar nicht möglich gewesen. Auch er ist Mitbegründer von Silkvalley. Jeden Dienstag stellt er seine Räume kostenfrei zum Co-Working zur Verfügung. Parallel stehen interessierten Gründerinnen, Gründern und Jung-Unternehmern hier dann auch Mitglieder des Vereins und Akteure der Wirtschaftsförderung beratend zur Seite.
Gründerspots
Herr Lewitzki begleitet uns am Nachmittag zu den im Vorfeld ausgewählten Gründerspots und versorgt uns auf dem Weg zu den einzelnen Locations mit spannenden Details zur Geschichte und Entwicklung der Stadt. An einigen Gebäuden lässt sich der einstige Wohlstand der Samt- und Seidenzeit noch gut ablesen. Unsere Ziele heute sind das K2-Basecamp, ein ehemalige Maschinenfabrik, die heute Büroräume für Startups und junge Unternehmen beherbergt und der Campus Fichtenhain. Auch dieses Areal wurde zur Nutzung von Gründer*innen und Startups umfunktioniert. Als „Fürsorgeerziehungsanstalt für schwer erziehbare Knaben“ wurde der Campus 1905 konzipiert. Heute bieten die sanierten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäude moderne Büroflächen, die hauptsächlich von Unternehmen aus dem Bereich der kreativen Dienstleistungen genutzt werden.
Unterwegs
Nach den vielen spannenden Einblicken in die Geschichte und das Gründungsgeschehen der Stadt Krefeld macht sich das Team von forStory mit dem Auto auf den direkten Weg nach Essen, wo morgen gedreht wird. Ich fahre erst einmal zurück nach Frankfurt und bin jetzt schon gespannt, was mich am nächsten Drehtag erwartet.
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