Das Thema „Demographischer Wandel“ lässt sich nicht verschweigen, denkt man an die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten begegnen werden. Mit Steffen Preuß, Mitgründer der ichó sytems GmbH, haben wir über eine Erfindung gesprochen, die es ermöglicht, demenzkranke Menschen zu aktivieren und ihren Angehörigen wieder den Menschen zeigt, den sie bereits verloren geglaubt haben.
Mit der RKW-Videoreihe “Social Entrepreneurship – Behind the Scenes“ stellen wir ausgewählte Gründer*innen vor, die gesellschaftliche Herausforderungen zu ihrem persönlichen Thema gemacht haben und mit neuen, kreativen und innovativen Geschäftsideen eine Verbesserung für unser gesellschaftliches Zusammenleben anstreben.
Demenzkranke verlieren zunehmend den Kontakt zur Außenwelt und scheinen für Familie und Freunde immer weniger erreichbar zu werden. Diese schwierige Erfahrung hatten auch Eleftherios Efthimiadis, Mario Kascholke und Steffen Preuß – die Gründer von ichó systems – durch die Erkrankung ihrer Großeltern bereits gemacht, als sie sich während ihres Studiums kennenlernten. Sie schlossen sich einem Forschungsvorhaben an und begannen mit der Entwicklung von „ichó“, einem Produkt zur Steigerung der Lebensqualität demenzkranker Menschen.
„ichó“ ist ein Silikonball, der neben verschiedenen haptischen Elementen und luminalen und akustischen Effekten auf bzw. unter der Oberfläche vor allem diverse Funktionen bietet, um demenzkranke Menschen zu aktivieren und ihnen auf diesem Weg neue Lebensqualität zu bieten. Auf äußere Einflüsse wie Druck, Annäherung, Streicheln oder Fangen reagiert der Ball mit farbigem Leuchten, Vibration, Klang oder Musik. Er speichert Lieder und andere Anwendungen, die es Angehörigen ermöglichen, wieder in Kontakt zu einem geliebten, an Demenz erkrankten Menschen zu treten.
Seit seiner Erfindung wurde „ichó“ vielfach ausgezeichnet und u. a. im November 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgewählt, um Deutschland beim EU-Wettbewerb „Ideas from Europe“ zu vertreten.
Durch die Möglichkeit, Daten zu speichern und zu verarbeiten, könnte „ichó“ in Zukunft neue Chancen hinsichtlich des noch zu wenig erforschten Krankheitsbildes eröffnen und neben der Aktivierung demenzkranker Menschen auch bei lern- und geistig behinderten Kindern oder bei durch eine Flüchtlingsvergangenheit traumatisierten Frauen und Mädchen angewandt werden.
Erfahren Sie im Video mehr über das nachhaltige Geschäftsmodell zum Hightech-Ball “Made in Germany“ und die Motivationen und Visionen der Gründer. Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen!
Entstanden ist die Videoreihe in Zusammenarbeit mit dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND) und der Impactfilmagentur forStory. SEND hat sich die Unterstützung sozialer Unternehmen auf die Fahne geschrieben und ist bundesweit mit breit aufgestellten Unterstützungsmaßnahmen aktiv. Die Interviewführung übernahm die Impactfilmagentur forStory, die Imagefilme für den sozialen Sektor produziert und veröffentlicht mit dem Ziel, Impulse für soziales Engagement und gesellschaftliche Veränderungen zu geben. Beide Partner haben ihre große Expertise und Kompetenz zum Thema Social Entrepreneuship in die Produktion der Filmreihe einfließen lassen. Das verschafft den Portraits nicht nur in hohem Maße Authentizität, sondern auch einen tiefen Einblick in die spezifischen Parameter, mit denen es soziale Gründer’*innen im Zuge des Aufbaus ihres Unternehmens zu tun haben.
Unterstützung bei der Veröffentlichung der Videoreihe erhalten wir dankenswerterweise durch wichtige Netzwerkpartner. Diese und weitere Informationen finden Sie <link gruendung/gruendungskultur/social-entrepreneurship-behind-the-scenes/ _blank>hier</link>.
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