Wenn man Meere zusammenbringt – GEC in Bahrain 2019

Auf arabisch bedeutet Bahrain „Zwei Meere“. Da ist was dran, denn in Bahrain begegnen sich Welten aus dem alten Persien, moderner Architektur und einer international geprägten Bevölkerung. Vom 15. bis 18. April 2019 trafen sich 170 Länder und über 2000 Teilnehmer aus privatem und öffentlichem Sektor, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in der Hauptstadt Manama zum Global Entrepreneurship Congress (GEC), um aktuelle Herausforderungen in ihren Ländern zu diskutieren und Wege zur Förderung von Unternehmertum zu etablieren.

Der GEC ist ein internationaler Kongress, um die Förderung von Unternehmertum weltweit zu stärken und findet seit elf Jahren jährlich in einem anderen Land statt. Das RKW Kompetenzzentrum ist die deutsche Vertretung innerhalb des Global Entrepreneurship Networks (GEN). GEN Germany bildet dabei die Schnittstelle zwischen dem Netzwerk und der Gründerszene Deutschlands.

Bei der Eröffnungsrede von Jonathan Ortmans, Gründer des Netzwerks, konnten einzelne Länder ihr Gründerökosystem vorstellen. Hier hatte ich – in der Rolle von GEN Germany – die Chance, das deutsche Ökosystem vorzustellen. Danach wurden alle 170 Länder in kleinere Gruppen unterteilt, um unsere lokalen Gründerökosysteme zu kartieren, potenzielle Stakeholder und Partner zu suchen, Herausforderungen zu beschreiben und die Potenziale zu ermitteln. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie Länder, die sich in verschiedenen Teilen der Welt befinden, oft denselben Herausforderungen gegenüberstehen aber aufgrund von wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Unterschieden völlig unterschiedlich agieren. Wir beendeten den Tag mit dem GEN Compass Awards Dinner und feierten den Durchbruch einiger unserer GEN-Kollegen weltweit, die in ihren Ländern das Unmögliche möglich gemacht haben.

Inspiriert vom World Economic Forum in Davos, wurden am zweiten Tag circa zehn parallele Sitzungen und kleinere Arbeitsgruppen gebildet. Jeder konnte selbst wählen, welches Thema ihm selbst wichtig ist und wir diskutierten über Möglichkeiten der Unterstützung, Partnerschaft und Zusammenarbeit und nutzten die Zeit, um voneinander zu lernen. Am dritten Tag durfte ich Teil einer spannenden Paneldiskussion zum Thema „Gründerökosysteme über die Landesgrenzen hinweg verbinden“ sein. Das globale Gründerökosystem besteht aus Tausenden organisch wachsenden Ökosystemen, die oft nur für sich agieren. Diese Abgrenzung galt es in der Diskussionsrunde abzubauen und Kollaborationen über Landesgrenzen hinweg zu fördern. Ein Beispiel für grenzübergreifende Zusammenarbeit ist der „gAsia Pass“, eine junge Initiative von GEN Asia. Der gAsia Pass ist eine digitale Mitgliedskarte für Startups, die den Zugang zu staatlichen Unterstützungsdiensten (z.B. Visa oder Steuervergünstigungen), Marktzugänge oder Dienstleistungen in sechs asiatischen Ländern beschleunigt und vereinfacht. Unternehmen haben so die Möglichkeit, sich schneller zu internationalisieren. Am letzten Tag haben wir uns wieder in unseren Kleingruppen versammelt und besprachen die Ergebnisse unserer Ausarbeitung von Montag, aber nun mit dem Wissen und den Informationen, die wir während des Kongresses gewonnen haben. Aus der gemeinsamen Arbeit sind viele potentielle Partnerschaften entstanden.