In den vergangenen sechs Monaten haben Expertinnen und Experten und wir vom RKW-Projektteam "Unternehmergeist erleben!" an den Materialien und Texten gefeilt und am Layout getüftelt - jetzt halten wir endlich ein Kernstück unseres Projektes in den Händen: Das neue Workbook „Entrepreneurship Education“.
Diese in der Publikation veröffentlichten Workshop- und Unterrichtsmaterialien orientieren sich inhaltlich vor allem an der Förderung von unternehmerischem Denken und Handeln. Zielgruppe hierfür sind Lehrkräfte (Sekundarstufe I + II ab ca. 8. Klasse) mit dem Schwerpunkt "Wirtschaft" und "Ökonomische Bildung" und Hochschullehrende in der entsprechenden Lehramtsausbildung. Ziel ist es, junge Menschen einerseits für Entrepreneurship zu sensibilisieren, aber auch unternehmerische Kompetenzen wie etwa Kreativität, Teamfähigkeit, Mut und Selbstvertrauen, das Erkennen der eigenen Stärken, Umgang mit Unsicherheiten und Verhandlungskompetenz zu trainieren.
Durch den Einsatz von innovativen und kreativen Methoden in den Modulen werden neue Impulse gesetzt und eine lösungsorientierte, proaktive Handlungseinstellung bei den Teilnehmenden gefördert. Als Ausblick und Diskussionsbeitrag dient der letzte Artikel zum Thema "Forschendes Lernen".
Workshop- und Unterrichtsmaterialien im Überblick:
- In 7 Schritten zum Unternehmerischen Denken vom RKW-Projektteam (Armin Baharian und Rabena Ahluwalia): Ausgehend von persönlichen Ressourcen wie Fähigkeiten, Interessen und Netzwerke, die es als erstes zu identifizieren gilt, wird im Team eine erste Geschäftsidee entwickelt und präsentiert. Dabei kommen verschiedene innovative Methoden, wie Effectuation, zum Einsatz.
- Kreativität und Innovation: Design Thinking + Entrepreneurship von Hannah Schneider, Hochschule der Medien Stuttgart: Durch den Einsatz von kreativen Methoden wie Design Thinking werden, ausgehend von Kundenwünschen, Geschäftsideen generiert und diese anschließend visualisiert (Prototyping) und präsentiert.
- Social Startups kennenlernen & eigene sozialunternehmerische Ideen entwickeln von Benjamin Klein und Sebastian Donath vom Social Impact Lab Stuttgart: Anhand des Social Business Model Canvas werden die wichtigsten Merkmale sozialen Unternehmertums erklärt sowie eigene Ideen entwickelt. Beispiele von „echten“ Social Entrepreneuren runden den Workshop ab.
- Entrepreneurship Meetup – Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründern von Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich von den Steinbeis-Zentren Unternehmemsentwicklung: Das Konzept der positiven Rollenvorbilder hilft dabei, junge Menschen für Entrepreneurship zu sensibilisieren und ihnen Einblick in die Wirtschaftspraxis zu geben. Hiermit üben sie, selbstständig auf Gründerinnen und Gründern zuzugehen und sich auf ein Treffen vorzubereiten.
- Verhandlungskompetenz trainieren und stärken von Prof. Dr. Jana Krüger von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd & Christiane Hoppenz-Green, Fachleiterin für Wirtschaftslehre und Gemeinschaftskunde am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte (GWHRS) Schwäbisch Gmünd: Auf Basis des Harvard-Konzeptes soll die Handlungskompetenz von jungen Menschen gefestigt und ausgebaut werden. Im Zuge von verschiedenen Übungen sollen sie so zu einem für sie optimalen Verhandlungsergebnis gelangen (Win-win-Situation).
- Ambiguitätstoleranz – Wie man durch Experimentieren lernt, mit Ungewissheit umzugehen von Prof. Dr. Dr. h. c. Claudia Wiepcke, Pädagogischen Hochschule Karlsruhe: Durch experimentelles Lernen wie zum Beispiel der Marshmallow-Challenge oder dem Prototyping, soll die unternehmerische Kompetenz „Ambiguitätstoleranz“ von Schülerinnen und Schülern gestärkt werden.
- Betriebe erkunden – Forschendes Lernen fördern von Jun.-Prof. Michael Weyland an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg: Dieser Diskussionsbeitrag beschäftigt sich damit, wie Betriebspraktika und -erkundungen unternehmerisch gestaltet und damit zu einer Form der Entrepreneurship Education weiterentwickelt werden können.
Die einzelnen Module und Materialien bilden in sich abgeschlossene Übungen und können für sich stehend angewendet werden. Gleichzeitig stellen sie in ihrer Summe ein umfassendes Entrepreneurship-Education-Training dar. Der Zeitaufwand für die Durchführung ist von Modul zu Modul unterschiedlich – er beträgt im Durchschnitt etwa 120 Minuten. Für manche Module werden auch Kurz- und Langversionen angeboten.
Die Workshop- und Unterrichtsmaterialien sind mit einem Farbregister gekennzeichnet sowie durch den Einsatz von Icons gut strukturiert und folgen im Aufbau einem einheitlichen Schema:
- Übersicht
- Hintergrundwissen
- Anleitung zur Durchführung
- Materialien und Aufgaben
- Lösungsbeispiele
Wir danken allen Autorinnen und Autoren für die gute Zusammenarbeit und freuen uns, in den kommenden Wochen das Workbook zum Beispiel auf der Veranstaltungsreihe "Hochschultage: Entrepreneurship Education" in Baden-Württemberg zu präsentieren.
Das Workbook kann kostenfrei bestellt werden - zunächst nur bis zu acht Exemplaren, da die Nachfrage so groß ist. Über ein Feedback freuen wir uns, gerne können Sie mich hierzu kontaktieren.
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