Fachkräftemangel: Im Gespräch mit Thomas Murauer
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Der Fachkräftemangel in der Baubranche spitzt sich weiter zu. Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt – mit langfristig schwerwiegenden Folgen für die gesamte Branche. Doch woran liegt das? Und wie kann die Ausbildung im Baugewerbe wieder attraktiver werden?
Diese und viele weitere Fragen haben wir in unserem aktuellen Podcast in der Reihe 20 Minuten für den Bau mit Thomas Murauer, Geschäftsführer des Bildungszentrums des Baugewerbes (BZB), besprochen. Er gibt spannende Einblicke in die Herausforderungen, Chancen und Zukunftsperspektiven der Ausbildung am Bau.
Herausforderungen für Unternehmen
Viele Betriebe kämpfen damit, geeignete Auszubildende zu finden. Der demografische Wandel, die zunehmende Akademisierung und das oft unterschätzte Image der Baubranche erschweren die Suche nach Nachwuchskräften. Besonders problematisch ist, dass viele Jugendliche sich auf wenige Berufe konzentrieren und andere Möglichkeiten gar nicht erst in Betracht ziehen. Häufig fehlt es an realistischen Vorstellungen über die vielfältigen Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft.
Digitalisierung als Chance
Moderne Technologien spielen eine immer größere Rolle in der Ausbildung. Digitale Anwendungen steigern nicht nur die Motivation der Auszubildenden, sondern machen die Berufe attraktiver. Trotz aller Innovationen bleibt jedoch das praktische Handwerk unersetzlich.
Digitale Präsenz als Schlüssel zur Azubi-Gewinnung
Die meisten Jugendlichen informieren sich online über Berufsmöglichkeiten – ein klares Signal für Betriebe, ihre digitale Sichtbarkeit zu verbessern. Unternehmen, die digitale Medien und soziale Netzwerke vernachlässigen, haben es deutlich schwerer, potenzielle Azubis anzusprechen.
Wie kann die Ausbildung attraktiver werden?
- Mehr praxisnahe Berufsorientierung an Schulen
- Verbesserte Sichtbarkeit von Ausbildungsbetrieben in sozialen Medien
- Förderung von Praktika und Auslandsaufenthalten
- Gezielte Ansprache von Studienabbrechenden aus den Bereichen Bauingenieurwesen und Architektur
- Modernere Lehrmethoden und Integration neuer Technologien
- Imagekampagnen, die die Modernität und Zukunftssicherheit der Branche betonen
Blick in die Zukunft
Ab 2026 tritt eine neue Ausbildungsordnung in Kraft, die für mehr Flexibilität sorgt. Doch die Branche muss sich aktiv um ihren Nachwuchs bemühen, um langfristig attraktiv zu bleiben. Neue Wege sind gefragt, um Jugendliche für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft zu gewinnen. Dazu gehören die gezielte Ansprache von Studienabbrechenden, die Förderung von Frauen in der Branche und der konsequente Ausbau der digitalen Präsenz. Denn eines ist sicher: Ohne Fachkräfte kann die Bauwirtschaft nicht funktionieren.
Fazit
Die Baubranche bietet attraktive, zukunftssichere Karrierewege. Digitalisierung, bessere Berufsorientierung und eine wertschätzende Ausbildungskultur sind entscheidend, um das Image und die Attraktivität der Ausbildung nachhaltig zu verbessern.
Die RG-Bau unterstützt Unternehmen der Bauwirtschaft mit vielfältigen Angeboten bei der Gewinnung von Fach- und Nachwuchskräften. Dazu gehören auch der praxisnahe Leitfaden Azubimarketing für Unternehmen der Bauwirtschaft - Publikation und Workshops für ein gezieltes Ausbildungsmarketing.
Hören Sie jetzt in unseren Podcast und erfahren, warum eine Ausbildung am Bau beste Zukunftsperspektiven bietet: Ausbildung unter der Lupe
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