Bereits 2018 untersuchte die RG-Bau spezielle Qualifikationsanforderungen und Kompetenzen für eine „digitale Bauarbeitswelt“. Diese digitalen Kompetenzen werden von einer modernen Bauleitung erwartet, da die Leitung eines Bauprojekts zunehmend anspruchsvoller und komplexer wird. Die Möglichkeiten der Digitalisierung können dabei entlasten und gleichzeitig das Image des Berufsbilds von Bauleitungen stärken.

In der Befragung zu Beschäftigung und Digitalisierung wurden folgende Kompetenzen und Qualifikationsanforderungen durch die Digitalisierung und die Einführung von Building Information Modeling (BIM) aus Sicht der Baubranche identifiziert:

  • Digitale Affinität (IT-Affinität)
  • Mehr Digitale Methoden in die Bauausbildung integrieren
  • Kompetenz im Umgang mit technischen Geräten
  • Kommunikationsfähigkeit, Aufgeschlossenheit
  • Modellierungskompetenzen
  • Prozessorientiertes, -übergreifendes Denken
  • Kooperatives, kollaboratives Arbeiten
  • Koordinationsfähigkeiten.

All diese Anforderungen treffen auf das Berufsbild von Bauleiterinnen und Bauleitern zu. Darüber hinaus umfasst eine moderne Bauleitung viele weitere Aufgaben und Verantwortlichkeiten, hängt doch der Erfolg einer Baustelle maßgeblich von der Leistung der Bauleiterinnen und Bauleiter ab. Viele von ihnen können diese Leistung jedoch weniger gut erbringen, da sie zunehmend mit Routinearbeiten neben dem Tagesgeschäft und auf verschiedenen Baustellen beschäftigt sind. Für die junge Generation und leistungsorientierte Menschen, die einen Ausgleich zwischen Beruf und Privatem wünschen, macht das den Beruf der Bauleitung aber weniger attraktiv.

In großen Betrieben gibt es bereits erste Lösungen, Bauleitungen durch den sinnvollen Einsatz der Digitalisierung zu entlasten und gleichzeitig den Beruf der Bauleitung attraktiver zu machen. Mit einer arbeitsteiligen Organisation im Bauunternehmen, einer gezielten Teambildung für Baustellen und modernen Formen der Zusammenarbeit (Kollaboration) werden in erfolgreichen Bauunternehmen heute schon attraktive Rahmenbedingungen gelebt, zumeist in großen Baubetrieben. Aber auch der Baumittelstand kann die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um attraktiver für Beschäftigte, insbesondere Bauleiterinnen und Bauleiter zu werden. Erste Schritte können die Einführung kollaborativer Arbeitsmethoden sein, digitale Tools, die zur Entlastung bei routinemäßigen Aufgaben eingesetzt werden, Stichwort: Arbeitszeiterfassung, oder auch flexible Arbeitsmodelle. Verschiedene Angebote der RG-Bau unterstützen kleinen und mittleren Bauunternehmen, digitale Methoden in ihren Unternehmen zu integrieren, bis hin zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

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