In der Lean-Philosophie taucht immer wieder ein Begriff auf, der eine zentrale Rolle in der Umsetzung von schmalen und effizienten Prozessen spielt. Es handelt sich hierbei um den japanischen Begriff Muda. Muda bedeutet übersetzt so viel wie eine sinnlose Tätigkeit oder Verschwendung. Wie bereits in unseren letzten Beiträgen erklärt, zielt Lean Construction darauf ab, alle Arten von Verschwendungen (siehe Null-Fehlerprinzip) zu vermeiden. Die sieben Arten der Verschwendung definieren sich hierbei wie folgt:

  • unnötiger Transport
  • zu hohe Bestände und Lagerhaltung
  • unnötige Bewegungen
  • zu hohe Liege- und Wartezeiten
  • Überproduktion
  • Überfüllung
  • Fehlerbehebung und Korrektur

Diese sieben Arten der Verschwendung zeigen, in welchen Bereichen des Bauprozesses es zu Verzögerungen kommt oder aber warum kalkulierte Kosten nicht eingehalten werden können.

Betrachtet man sich die oben genannten Verschwendungen genau, kann man deutliche die Verbindung zu den Alltagsprobleme aus der Bau-Praxis erkennen. Werden unnötige Transporte vermieden, kann Lagerfläche auf den Baustellen eingespart werden. Gleichzeitig können so zu hohe Bestände umgangenen werden, die beispielsweise auch viel Kapital binden. Finden sich auf den Baustellen nur die Materialien und Arbeitsmittel wieder, die bei einem bestimmten Arbeitsprozess gebraucht werden, können unnötige Bewegungen oder hohe Liege- und Wartezeiten vermieden werden. Der ganzheitliche Lean-Prozess geht somit mit Muda ineinander über und kann zudem die Überfüllung und das Entstehen von Fehlerbehebung beziehungsweise aufwendigen Korrekturen am Bauwerk verhindern.

In den nächsten Beiträgen unserer Lean Construction Reihe zeigen wir ihnen, was es mit dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess auf sich hat und wie mit Hilfe der Kanban-Methode und einer Just-in-Time-Produktion Bauprozesse noch effizienter werden.

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