Die RG-Bau sensibilisiert die KMU der gesamten Wertschöpfungskette Bau für eine nachhaltige, digitale Klimatransformation und gibt ihnen Hilfestellungen. Nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen nimmt schon heute einen großen Stellenwert bei den Unternehmen der Wertschöpfungskette ein und wird auch künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen. Aber auch andere Megathemen – die digitale Transformation und Fachkräftesicherung – müssen mit dem nachhaltigen Wandel der Branche gemeinsam gedacht werden. Deshalb war die gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Berlin Centre am 11. November 2022 im OECD-Gesellschaftssalon zum Thema „Berufsbildung für die Grüne Transformation“ eine willkommene Veranstaltung, sich zusätzliche Impulse hierzu zu holen.
Worum ging es?
Gasmangel und Klimawandel erfordern einen raschen Übergang zu größerer Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien. Doch in der Baubranche und im Handwerk droht ein Fachkräftemangel zum entscheidenden Hindernis für diesen essenziellen Strukturwandel zu werden. Auf Basis von Analysen und Erfahrungen der OECD diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Praxis. Dabei ging es auch um die Möglichkeiten, mithilfe der Digitalisierung die Effizienz von Nachhaltigkeitsinvestitionen im Gebäudehandwerk zu steigern und gleichzeitig die relevanten Berufe attraktiver zu machen.
Den Impulsvortrag hielt Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor. Er zeigte, welche Schlüsselkompetenzen in der Arbeitswelt immer wichtiger werden, und beleuchtete den Einfluss der Grünen Transformation auf die Berufsbildung in den verschiedenen Sektoren der deutschen Wirtschaft. Im Anschluss diskutierten:
- Kornelia Haugg, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH)
- Lutz Bellmann, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie
- Florian Meyer-Delpho, Geschäftsführer und Gründer, Installion,
wie Politik und Betriebe mehr junge Leute und erfahrene Berufstätige für Aus- und Weiterbildungsangebote gewinnen können, die zur Steigerung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien beitragen.
Hier einige wichtige zentrale Impulse:
- Die Grüne Transformation kann nur umgesetzt werden mit ausreichend und gut qualifizierten Fachkräften.
- Deutschlands Stärke ist die berufliche duale Ausbildung und deren Struktur. Dabei gewinnt die berufliche Erstausbildung immer mehr an Stellenwert. Der Nachwuchs muss darin früh an die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung herangeführt werden.
- Lernen am Arbeitsplatz stellt ein wichtiges Instrument, auch in der Ausbildung, dar. Die OECD spricht vom sozialen Kapital, indem Lernen die neue Währung sei.
- Die Weiterbildung ist Teil der DNA für die digitale, Grüne Transformation. Hier wäre es wichtig, gerade im Weiterbildungsbereich, agiler zu werden, die Anmeldeverfahren schneller und einfacher zu gestalten.
- Das operative Arbeiten kann durch die Digitalisierung effizienter, attraktiver und entlastender werden. Aber natürlich sind auch die internen, betrieblichen Arbeitsprozesse zu überdenken.
- © yurok / 123RF – grüne energiewelle (707_grüne_energiewelle.jpg)