Die neue ZIM-Wirkungsanalyse mit dem Titel „Wirksamkeit der geförderten FuE-Projekte und Kooperationsnetzwerke des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)“ ist online und zum Download abrufbar. Die Studie analysiert die Auswirkungen der Forschungsförderung durch das ZIM. Diesmal wurden die 2019 beendeten Einzel-, Kooperationsprojekte und Kooperationsnetzwerke systematisch untersucht. Dazu wurden im Jahr 2021 alle bis 2019 geförderten Unternehmen, Forschungs- und Netzwerkmanagementeinrichtungen befragt. Durch den zeitlichen Abstand zum Förderende lassen sich die Auswirkungen des ZIM nun fundiert darstellen.

Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)

Mit ihren Förderprogrammen unterstützen Bund, Länder und die Europäische Kommission auf Innovation abzielende Aktivitäten sowie Forschung und Entwicklung (FuE) von Unternehmen. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist dabei das größte mittelstandsorientierte Programm in Deutschland. Mit einem Gesamtvolumen von aktuell über 600 Millionen Euro jährlich werden seit 2008 mittelständische Unternehmen aller Branchen und mit ihnen kooperierende Forschungseinrichtungen bei der Umsetzung innovativer Vorhaben finanziell gefördert. Antragsberechtigt sind einzelbetriebliche FuE-Projekte, Kooperationsprojekte sowie Kooperationsnetzwerke.

Zentrale Ergebnisse der ZIM-Projektförderung

Kooperationsprojekte zunehmend wichtig

Die Relevanz der Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen nahm in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zu. Von allen im Jahr 2020 gestarteten ZIM-Projekten lag der Anteil der Kooperationen unter Beteiligung von Forschungsinstitutionen bei 89 Prozent. Im Vergleich dazu lag die Quote der gemeinsamen Projekte zwischen Unternehmen und Forschenden im Jahr 2012 noch bei 61 Prozent. Der Anteil der Einzelprojekte fiel von 27 Prozent in 2012 auf nur noch 8 Prozent in 2020. Akademische und angewandte Forschung tragen somit zunehmend zu den Innovationsfähigkeiten von KMU bei. Auch die Anzahl der Kooperationen mit ausländischen Partnern nimmt stetig zu. Die Liste der aufgeführten Staaten, mit denen es zu internationalen ZIM-Kooperationsprojekten kam, hat sich im Vergleich zur vorangegangenen Wirkungsanalyse erweitert. In 2020 wurden 162 Kooperationsprojekte mit ausländischen Partnern aus knapp 50 verschiedenen Staaten durchgeführt.

Kleine Unternehmen und Erstbewilligungsempfänger profitieren

Unabhängig von der Projektart wird mehr als die Hälfte der ZIM-Projekte von kleinen Unternehmen mit einer Größe von zehn bis 49 Beschäftigten durchgeführt. Kleine Unternehmen profitieren somit am häufigsten von der ZIM-Förderung und organisieren sich gleichzeitig in den meisten Fällen in Kooperationsprojekten mit weiteren Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Dabei bleibt das ZIM weiterhin attraktiv für Unternehmen, die noch keine Vorerfahrung mit dem Förderprogramm gemacht haben. Demnach lag der Anteil der Erstbewilligungsempfänger im Rahmen aller 2020 gestarteten Projekte bei 45 Prozent. Die Branchen, aus denen 2020 die meisten ZIM-Projekte hervorgegangen sind, waren der Maschinenbau, die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sowie die Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen.

Positive Auswirkungen auf technische und wirtschaftliche Variablen

Gemessen an der Erreichung der technischen Zielstellung erweist sich das ZIM als erfolgreich für die beteiligten Fördermittelnehmer. 76 Prozent der 2019 beendeten Projekte erreichten trotz vorhandener Risiken die technische Zielstellung weitgehend oder vollständig. Die Analyse zeigt außerdem, dass in 85 Prozent der Projekte Ergebnisse erzielt wurden, die zum Zeitpunkt der Befragung bereits in den Markt eingeführt wurden oder noch eingeführt werden sollen. Die marktaktiven Unternehmen konnten bereits im Jahr nach dem Projektabschluss durchschnittlich etwa 154.000 € zusätzlichen Umsatz durch ein Projektergebnis generieren. Für das Jahr 2021 rechneten sie mit im Durchschnitt 232.000 € Umsatzwachstum aufgrund eines Projekts. Außerdem konnten die befragten Unternehmen infolge des ZIM-Projekts durchschnittlich vier Arbeitsplätze sichern und einen Arbeitsplatz neu schaffen. Für die Mehrheit der geförderten Unternehmen und Forschungseinrichtungen führte die Corona-Pandemie nicht zu einer Reduzierung ihrer FuE-Aktivitäten in 2021. 55 Prozent der Unternehmen und knapp zwei Drittel der Forschungseinrichtungen gaben an, dass die Corona-Krise keine Auswirkungen auf ihre FuE-Intensität hatte.

ZIM bietet Anreize für kontinuierliche FuE und Kooperation

Die ZIM-Förderung führt insgesamt zu einer Verstetigung der FuE-Aktivitäten von Unternehmen. Demnach gaben zwölf Prozent der untersuchten Unternehmen an, dass sie vor Projektbeginn nur sehr selten oder überhaupt keine FuE-Aktivitäten durchgeführt haben. Nach Projektende verringerte sich der entsprechende Anteil auf zehn Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit regelmäßigen FuE-Aktivitäten stieg im selben Vergleichszeitraum um insgesamt 13,3 Prozent, sodass ein Jahr nach dem Projektabschluss mehr als zwei Drittel der geförderten Unternehmen nach eigenen Angaben an kontinuierlicher FuE beteiligt waren.

Die Zusammenarbeit in den ZIM-Kooperationsprojekten wird von den beteiligten Partnern als gewinnbringend bewertet und mündete mehrheitlich in weitere Zusammenarbeit. Die Quote der Kooperationsbeziehungen, die nach Projektende weitergeführt werden, liegt wie bei der vorherigen Wirkungsanalyse bei rund 90 Prozent, was für die Nachhaltigkeit der ZIM-Forschungsförderung spricht. Insbesondere weitere geförderte FuE-Projekte werden bereits durchgeführt oder sind in Planung.

 

Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie in der Studie, die für Sie hier kostenlos zum Download bereitsteht.

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Dr. Fabian Bocek Digitalisierung & Innovation / Programmbereichsleiter

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