Materialflusskostenrechnung: Die wahren Kosten der Materialverschwendung
Materialkosten: ein lohnenswerter Ansatzpunkt
Denn wer den Materialeinsatz senkt, der minimiert gleichzeitig meist auch an anderer Stelle den Aufwand und damit die Ausgaben. Entscheidungen über Maßnahmen verlangen allerdings Transparenz. Nur dann sind Einsparpotenziale und Amortisationszeiten gut abeschätzbar und verantwortungsvolle Entscheidungen möglich. Aber von vorne:
Das Material und die Zulieferprodukte machen den Löwenanteil der Kosten in den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbe aus. Seit Jahren findet man dazu einen Wert rund um die 45 Prozent der Gesamtkosten. Zum Vergleich: Die Personalausgaben liegen durchschnittlich bei weniger als die Hälfte davon, die öffentlich viel mehr diskutierten Kosten für Energie aller Art lediglich bei circa 2 Prozent.
Die Materialproduktivität zu steigern, verspricht deshalb große Einsparungen. Maßnahmen sind aber häufig mit Investitionen verbunden und sollen sich möglichst schnell amortisieren. Schnell heißt hier innerhalb von zwei Jahren. Dabei wird häufig der Aufwand überschätzt, der Nutzen und der Gewinn aber systematisch unterbewertet. Viele sinnvolle Veränderungen bleiben so unentdeckt und erfolgen nicht.
Die wahren Kosten der Materialverschwendung
Denn werden zum Beispiel die von Produktionsresten verursachten Ausgaben bewertet, fallen zunächst deren Entsorgungskosten und gegebenenfalls noch deren Materialwert ins Auge. Unnötig verbrauchte Materialien oder verzichtbare Hilfsstoffe verursachen darüber hinaus aber auch an vielen anderen Stellen Mehrkosten. Sie müssen transportiert und gelagert werden, führen zu höheren Personal- und Energiekosten.
Im Einzelfall erhöhen die Optimierungen zudem die Anlagenproduktivität oder machen bestimmte Maschinen oder Investitionen obsolet. Diese sogenannten hidden costs summieren sich oft zu erheblich höheren Einsparpotenzialen als ursprünglich angenommen. Zunächst uninteressante Maßnahmen können sich bei genauer Betrachtung als hoch rentable Investitionen entpuppen.
Transparenz durch die Materialflusskostenrechnung
Dazu bedarf es allerdings Transparenz über die Prozesse im Unternehmen. Denn die damit verbundenen, meist erheblichen Ausgaben werden von den meisten Bewertungsansätzen systematisch unterschlagen. Mit der inzwischen als ISO 14051 normierten Materialflusskostenrechnung steht Unternehmen eine in der Praxis bewährte Methode zur Verfügung, um die Kosten entlang der Produktionsprozesse zu verfolgen und sie den entstehenden Abfällen und Ausschüssen zuzuordnen. Neben den Material- und Entsorgungskosten geraten damit auch die Personal- und Systemkosten in den Blick. Damit wird es möglich, realistische Einsparpotentiale abzuschätzen.
Wie die Methode funktioniert erfahren Sie in unserem kostenlosen Faktenblatt.
Weitere Werkzeuge die Sie unterstützen können, Ihre Abläufe zu analysieren und weiter zu optimieren, sind zum Beispiel das Wertstromdesign oder verschiedene Methoden der Energie- und Stoffstromanalyse. Umfassende Informationen zum Thema Produktivitätsoptimierung finden Sie in unserem Leitfaden Produktivität für kleine und mittlere Unternehmen.
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