In dieser Podcast-Folge geht es um den Gründungsstandort Deutschland. Die vielfältigen Rahmenbedingungen für Gründungen und Startups stehen dabei im Fokus. Unser Gast ist Karola Bachelin, Rechtsanwältin für Gründungsberatung aus München. Das Gespräch orientiert sich dabei an den Ergebnissen aus dem Global Entrepreneurship Monitor: Über 70 Experten bewerten jährlich mehr als ein Dutzend gründungsbezogene Rahmenbedingungen. Im aktuellen Länderbericht 23/24 ist die Rangfolge auf Seite 73 dargestellt: http://rkw.link/gem2024. Zu beachten gilt: In diesem einstündigen Gespräch können wir leider nicht alle Aspekte in der verdienten Ausführlichkeit besprechen. Dafür ist die Folge umso kurzweiliger.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung (01:01) beginnen wir bei den öffentlichen Förderprogrammen (03:45), die seit Jahren besonders gut bewertet werden. Wir sprechen vor allem über Chancen und Herausforderungen von EXIST-Forschungstransfer und den Ansatz der SPRIND.

Bei der Rahmenbedingung Wertschätzung von Produkten und Dienstleistungen aus Unternehmenssicht (09:45) wundern wir uns über die gute Bewertung von Seiten der Experten. Denn häufig bleiben Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Startups im „Pilot-Fegefeuer“ stecken. Eine Möglichkeit, wie das Matching zwischen innovativen Gründungen und Mittelstand besser gesteuert werden kann, ist das Fraunhofer COLAB.

Zu den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (14:25) gehört u.a. das Beratungsangebot für Gründungen. Transparenz und das Ziel, die Kosten für Gründerinnen und Gründer niedrig zu halten, sollten hier noch stärker als Leitlinie gelten. Denn die Praxis zeigt, dass Informationsasymmetrien durch die Beratenden teilweise ausgenutzt werden.

Die Diskussion über die physische Infrastruktur (19:45) führt uns schnell zur Deutschen Bahn und das Ende der unternehmenseigenen Co-Working-Spaces an den Bahnhöfen. Das ist aus ist aus unserer Sicht nur logisch, denn ohne zusätzliche Dienstleistungen wie kuratierte Netzwerke läuft es nicht.

Wenn es um die Finanzierung (23:17) für Startups geht, dann sind Wandeldarlehen durchaus ein interessantes Instrument. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Seite zu wechseln, vom Fremd- zum Eigenkapital, also einen Passiv-Aktiv-Wechsel in der Bilanz. Der Kapitalgeber wird somit zum Gesellschafter. Wichtige Investoren in der Seed-Phase sind u.a. der High-Tech Gründerfonds und die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften der Länder.

Beim Thema Regulierung und Steuern (31:55) ist es zunächst wichtigzu bedenken, dass wir ein Rechtsstaat sind. Gerechtigkeit erfordert Regeln. Das Argument einer Überregulierung lässt sich deshalb nicht generalisieren. Wir sprechen außerdem über die Möglichkeiten der Mitarbeiterkapitalbeteiligung im Rahmen des Zukunftsfinanzierungsgesetz und die Herausforderungen bei der digitalen GmbH-Gründung.

Der Bereich Wissens- und Technologietransfer (42:15) istbesonders geprägt durch die Bedeutung von Schutzrechten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die sog. Ausübungsfreiheit (freedom to operate). Ohne eine frühzeitige Klärung sind viele Vorhaben zum Scheitern verurteilt.

Bei den Rahmenbedingungen für Gründungen durch Frauen(48:30) sprechen wir anerkennend über die Betreuungsangebote für Kinder in Belgien und Frankreich und fragen uns, wie wir die Situation auch in Deutschland endlich verbessern können. Mit Blick auf die Fördermaßnahmen kommen wir an Exist-Women natürlich nicht vorbei.

Zum Abschluss dieser Folge diskutieren wir noch kurz über die gesellschaftlichen Werte und Normen (56:25) und warum ein Gesellschafterstreit unbedingt vermieden werden sollte sowie über die Schulische Gründungsausbildung (01:00:25), welche von den Expertinnen und Experten seit Jahren mit Abstand am schlechtesten bewertet wird.

Viel Spaß beim Zuhören!


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