Wir reden mit Dr. Bernd Bienzeisler, Leiter des Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme (KODIS) am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und Autor der Studie "Innovationsmethode Reallabor". Von ihm wollten wir wissen, wie der weit verbreitete Begriff handhabbar gemacht werden kann und ob eine solche Innovationsmethode für Gründungen und Startups relevant sein könnte. Bernd erläutert, dass bei allen Reallaboren Systemschnittstellen wichtig sind und die Einbettung in ein größeres Ganzes ein wesentliches Merkmal darstellt. Anhand von drei Dimensionen (Rahmenbedingungen, Ökosysteme, Technologien) lassen sich unterschiedliche Typen ausdifferenzieren.
Für Startups können Reallabore ein besonders attraktives Umfeld für die Entwicklung von Technologien und Geschäftsmodellen darstellen, beispielsweise durch eine Kombination von Infrastruktur, offenen Netzwerken und Ausnahmeregelungen, sog. Experimentierklauseln. Diese ermöglichen es, in einem begrenzten Zeitraum und mit wissenschaftlicher Begleitung, Ausnahmen von Gesetzen zu erreichen, um damit z.B. im öffentlichen Raum neue Mobilitätskonzepte zu erproben. Zum Abschluss sprechen wir über das geplante Reallabor-Gesetz. Das Gesetz ist Bestandteil der Startup-Strategie der Bundesregierung, eine umfangreiche Konsultation wurde 2023 abgeschlossen. Weitere Schritte der Umsetzung sollen im Laufe der aktuellen Legislaturperiode folgen.
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