In dieser Folge sprechen wir mit Sofia Wolfrat, Referentin für Nachhaltigkeit und Digitalisierung der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern über Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie gibt eine erste Orientierung im Dschungel der Verordnungen und lässt uns an ihren Erfahrungen in Unternehmen teilhaben. Sie erfahren außerdem, warum ein Start auch für nicht berichtspflichtige kleine und mittelständische Unternehmen ein (Geschäfts)Gewinn sein kann. Und dass das (mögliche) Ende des Hypes ein Glücksfall für die Nachhaltigkeit sein kann.

In der Folge werden folgende Begriffe erwähnt:

  • Triple Bottom Line: Ein Ansatz, bei dem Unternehmen nicht nur finanziellen Erfolg messen, sondern auch soziale und ökologische Auswirkungen berücksichtigen ("People, Planet, Profit").
  • NFRD (Non-Financial Reporting Directive): EU-Richtlinie zur verpflichtenden Berichterstattung von Unternehmen über nicht-finanzielle Aspekte wie Umwelt, Soziales und Governance.
  • CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive): Nachfolger der NFRD; EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, detaillierter und standardisierter über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten.
  • Omnibus: Eine Sammelrichtlinie oder Gesetzespaket, das mehrere unterschiedliche Regelungen oder Themen in einem einzigen Rechtsakt bündelt, derzeit relevant wegen der Änderungen in CSRD, CSDDD und EU-Taxonomie.
  • CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive): EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten entlang ihrer gesamten Lieferkette einzuhalten.
  • Taxonomie: Ein Klassifikationssystem der EU, um wirtschaftliche Aktivitäten hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit einheitlich zu bewerten.
  • CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism): EU-Mechanismus, bei dem Unternehmen, die CO₂-intensive Produkte aus Drittstaaten importieren, eine CO₂-Abgabe zahlen müssen, um Wettbewerbsnachteile für EU-Unternehmen zu vermeiden.
  • ESG (Environment, Social, Governance): Kriterien für die Bewertung von Unternehmen nach ökologischen, sozialen und unternehmensethischen Aspekten.
  • VSME (Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs): Freiwilliger Nachhaltigkeitsberichtsstandard, speziell entwickelt für kleine und mittlere Unternehmen.
  • ESRS (European Sustainability Reporting Standards): Europäische Standards zur einheitlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung, verpflichtend im Rahmen der CSRD.
  • EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group): Europäische Expertengruppe, die Standards für Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt.
  • DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex): Rahmenwerk in Deutschland, das Unternehmen bei der Erstellung transparenter und vergleichbarer Nachhaltigkeitsberichte unterstützt.
  • GRI (Global Reporting Initiative): Internationaler Standard für Nachhaltigkeitsberichterstattung, der weltweit verbreitet und anerkannt ist.
  • SBTi (Science Based Targets Initiative): Initiative, die Unternehmen unterstützt, wissenschaftlich fundierte Klimaziele festzulegen, die mit dem Pariser Klimaabkommen übereinstimmen.
  • Value Chain Cap: Beschränkung der Berichtspflichten von KMUs an CSRD-berichtspflichtige Unternehmens auf die Inhalte vom VSME.
  • Green Hushing: Praxis von Unternehmen, Nachhaltigkeitsmaßnahmen bewusst nicht öffentlich zu kommunizieren, um Kritik oder Vorwürfe des Green Washings zu vermeiden.
  • Green Claims: Werbeaussagen und Versprechen von Unternehmen über die Umweltfreundlichkeit oder Nachhaltigkeit ihrer Produkte oder Dienstleistungen.

Hier können Sie sich über weitere RKW-Angebote zur Nachhaltigkeit informieren:

https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/themen/nachhaltigkeit/


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