Gewerblich-technischer Bereich (Auswahl 8 Arbeiten)

Interaktive Verbandslösungen für Mauerwerk

Winterberg, Helmut; Straßburger, Frederik
2006 (1. Preis/Ausbildungsstätte)

Dieser Lernbaustein soll dem angehenden Bauhandwerker als Instrument mit an die Hand gegeben werden, um neben dem Erlernen der handwerklichen Fertigkeiten während seiner Ausbildung auch die Notwendigkeit zu erkennen, sich mit der Mauerwerkstheorie zu beschäftigen. Hier steht nun zu Beginn dieser Lerneinheit die Verbandslösung, die unabdingbar mit der Herstellung eines fachgerechten Mauerwerks einhergeht.

Erfahrungen haben gezeigt, dass gerade die Verbandslösung in der Ausbildung etwas stiefmütterlich behandelt wird. Ausführungen in der Werkhalle sahen so aus, dass auf losen Blättern diese Aufgabe gelöst und danach entsorgt wurde. Die Einführung so genannter „Lerninseln“ ermöglicht mittlerweile den PC-Einsatz auch in den Werkhallen. Die zu beobachtende Leichtigkeit, mit der sich die Jugendlichen der „Neuen Medien“ bedienen, veranlasste uns, dieses in Form einer Lerneinheit auszuprobieren.

Zum Lernbaustein:

Der Lernbaustein soll Bestandteil eines Lernprogramms sein, das Zug um Zug weiterentwickelt wird. Er befasst sich mit dem theoretischen Regelwerk des Mauerwerksbaus und erhebt im aktuellen Stadium noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

An bislang vier Beispielen werden die Grundregeln des Mauerns, insbesondere die Verbandsregeln für Mauerwerk aus normalformatigen Steinen, vermittelt. Die Aneignung des Lernstoffs geschieht durch die interaktive Nutzung der einzelnen Elemente wie Aufgabenstellungen, Informationen, Lernhilfen, Beispiellösungen und Selbsttests.

Im vorliegenden 1. Teilschritt werden die Inhalte als Einstieg in die Thematik des Mauerwerksbaus und die Motivation der beteiligten Auszubildenden gesehen. Zugrunde gelegt wurden Lerninhalte des 1. Ausbildungsjahres zum Maurer. Die Inhalte wurden zusammengestellt und erarbeitet von den Auszubildenden und technisch umgesetzt vom Ausbilder. Verwendet wurde das Autorentool „Idea“.

In weiteren Teilschritten werden die Lerninhalte thematisch ausgedehnt, um weitere typische Situationen des Mauerns und des Regelwerks zu erfassen. Hier ist insbesondere an das Verbinden unterschiedlich dicker Mauerwerksteile und verschiedener Steinformate gedacht, so wie es auf Baustellen üblich ist.

Zukünftig sollen neben der Vertiefung fachlicher Inhalte handlungsorientierte Fallbeispiele mit Audio- und Videosequenzen erstellt werden, die durch die Baulehrlinge in den Ausbildungszentren und Berufsschulen entwickelt werden können.

DIGASbau – Digitaler Assistent für das Bauhandwerk

Schäfer, Dr. Ralph (TGBBZ I Saarbrücken: Andrea Michaely; Dr.-Ing. Ralph Schäfer;
Markus Zimmer mit den Klassen DA 11.2 und DA 12.3)
2007 (1. Preis/Ausbildungsstätte)

Motivation

Das Beladen eines Baufahrzeugs ist im Prinzip einfach. Betraut man eine unerfahrene Person damit, so riskiert man, dass durch deren Unerfahrenheit wichtige Dinge vergessen werden. In der Praxis kümmern sich daher hochqualifizierte Mitarbeiter ebenfalls um diese einfache Aufgabe. Sicherheitshalber führt man teure Geräte in jedem Fahrzeug mit oder riskiert gelegentliche Leerlaufzeiten. Checklisten auf Papier schaffen zwar Abhilfe, doch die Erfahrung zeigt, dass solche Listen leicht verlegt und dann nicht mehr benutzt werden.

In einigen Bauberufen, so auch im Dachdeckerhandwerk, ist die ständige Verfügbarkeit geltender Tabellenwerte unerlässlich. Die Auflistungen von vorgeschriebenen Überdeckungen, Nagelabständen, etc. werden bis dato in Tabellenbüchern nachgeschlagen, die üblicherweise in den Baustellenfahrzeugen liegen. Dabei benötigt man die Tabellenwerte in der Regel, wenn man sich auf dem Dach befindet. In diesem Fall muss man zum Baufahrzeug hinuntersteigen und den Wert nachschlagen. Ferner besteht bei Tabellenbüchern in Papierform immer die Gefahr, dass diese nicht aktuell sind.

Die beiden beschriebenen Probleme löst DIGASbau, indem ein Gerät genutzt wird, das fast alle im Baugewerbe beschäftigten Personen mit sich führen: einem Handy.

Vorteile von DIGASbau

Die Checklisten auf dem Handy bieten folgende Vorteile:

  • Es werden keine Arbeitsmittel vergessen und ärgerliche, teure Leerlaufzeiten auf der Baustelle vermieden.
  • Hochpreisige Werkzeuge müssen nicht in jedem Baustellenfahrzeug vorgehalten werden, ein flexibler Einsatz ist leichter zu organisieren.
  • Das morgendliche Beladen der Baustellenfahrzeuge kann auch von weniger qualifizierten Mitarbeitern selbstständig erledigt werden, während die für die Baustelle Verantwortlichen bereits Details bezüglich der anstehenden Arbeiten besprechen können. Die Arbeit beginnt für alle Beteiligten mit weniger Stress.

Das Nachschlagewerk auf dem Handy weist gegenüber dem heutzutage verwendeten Nachschlagewerken aus Papier folgende Vorzüge auf:

  • Der Weg vom Dach herunter zum Baustellenfahrzeug entfällt. DIGASbau steht überall zur Verfügung.
  • Normen, nach denen sich die Handwerker bei ihrer Arbeit richten müssen, ändern sich nicht alle gleichzeitig, sondern werden ähnlich einer LoseblattSammlung sukzessive auf den neuesten Stand der Technik gebracht (evtl. auch europaweit vereinheitlicht). Tabellenwerke in Buchform sind deshalb oft schon kurz nach ihrem Erscheinen veraltet. Bei der Arbeit mit DIGASbau können die einzelnen Tabellen der Fachregeln leicht aktualisiert werden.

DIGASbau: Verwirklichung

DIGASbau wurde in Form zweier unabhängiger Java-Programme entwickelt, die beispielhaft auf ein Handy überspielt wurden.

Eine Checkliste gibt je nach Art der Baustellenarbeit (z. B. Herstellen einer bituminösen Flachdachabdichtung) genau abgestimmte Zusammenstellungen der notwendigen Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel an. Dabei erinnert die Liste auch daran, Verbrauchsstoffe, wie Motoröle, Kraftstoffe oder Flüssiggase genau zu überprüfen.

Für DIGASbau haben wir exemplarisch das Dachdeckerhandwerk ausgesucht, um die Nützlichkeit von Nachschlagewerken auf dem Handy zu illustrieren. In unserem Beispiel soll bei einer Altdeutschen Deckung mit Schiefer die Regeldachneigung ermittelt werden.

Mit dem Start des Programms wählt man den gefragten Parameter (hier Regeldachneigungen in Grad), danach wird das Material gewählt. Anschließend muss die Deckungsart selektiert werden und man erhält das Ergebnis.

BAUWATCH – Informationssystem Berufsfindung Bau

Brunwinkel, Ortwin (EDV-Leiter); Birke, Jennifer (Sekretariat ÜBA);
Restemeier, Christian (2. Ausbildungsjahr zum Fliesen-, Plattenund Mosaikleger)
2008 (2. Preis/Ausbildungsstätte)

Entgegen der allgemeinen Situation der Lehrstellenknappheit beklagen viele ausbildungswillige Betriebe des Bauhandwerks die Tatsache, keine oder zu wenige Bewerber für einen Ausbildungsplatz vorzufinden. Dieses hat zur Folge, dass die Bauberufe bei der Zielgruppe der Schulabgänger keinen großen Bekanntheits- bzw. Anerkennungsgrad genießen.

Betrachtet man das Angebot der Informationsmöglichkeiten zu dieser Thematik, trifft man auf eine Flut von Publikationen, auf die auch seitens der offiziellen Beratungsstellen zurückgegriffen wird (z. B. „Beruf aktuell“ und „Studien & Berufswahl“ der Bundesagentur für Arbeit). Allerdings sind diese selten zielgruppenadäquat aufbereitet und bieten kaum ein realistisches Bild der Bauhandwerksberufe.

Den jugendlichen Schulabgängern gelingt es im Zeitalter der Medienvielfalt offenbar nicht, die Angaben aus der Informationsflut herauszufiltern, die sie – wie in diesem Fall zur Entscheidung für einen speziellen Ausbildungsberuf – benötigen. Diese Umstände veranlassten uns ein – der Zielgruppe entsprechendes – Informationssystem zu entwickeln.

Unter Einbeziehung der im HBZ Brackwede der überbetrieblichen Ausbildung betreuenden Mitarbeiterin und eines unserer Auszubildenden wurde eine inhaltliche Struktur erstellt. Programmiert wurde BAUWATCH durch die EDV-Abteilung mittels des Autorentools „Idea“.

Dabei flossen Erfahrungen ein, die bereits durch die Durchführung von E-Learning Maßnahmen im Bereich der Meistervorbereitung gesammelt wurden. Im Vorfeld wurde eine Umfrage unter ca. 60 Auszubildenden der verschiedenen Gewerke durchgeführt, in der wir jeweils positive und negative Aspekte des gewählten Berufes erfassten. Die so erlangten Erkenntnisse und Daten waren Grundlage der Inhalte und Struktur von BAUWATCH.

Das vorliegende Entwicklungsstadium von BAUWATCH bietet dem Anwender einen Überblick von zunächst sieben (von insgesamt 16) Bauberufen. Im fortschreitenden Projektverlauf werden noch weitere Berufe integriert. Die an eine Webseite angelehnte Oberfläche erlaubt dem Anwender einen interaktiven „Abruf“ von Inhalten rund um den jeweiligen Beruf, wobei ein möglichst breites Spektrum an Darstellungsformen der Informationen gewählt wurde. So kommen sowohl Filme und Dialoge, als auch begleitende Texte und zusammenfassende PDF-Dateien zum Einsatz.

Der Jugendliche erhält so Auskünfte über das Aufgabenspektrum, die Voraussetzungen und die Weiterbildungsmöglichkeiten im jeweiligen Bauberuf. Durch die Rahmenhandlung wird gängigen Vorurteilen gegenüber den Bauberufen begegnet. Ein Quiz mit gleichzeitiger Erfolgskontrolle (allgemeine Fragen zum vorab dargebotenen) rundet das Bild ab.

Berechnungsprogramme mit EXCEL

Brunner, Franz; Höfling, Rainer
2008 (3. Preis/Ausbildungsstätte)

Die Programme ermöglichen zu verschiedenen Themen des Baubereichs schnelle und einfache Berechnungen und sind eine große Hilfe während des Unterrichts und bei der häuslichen Arbeit. Sie wurden an der Fachschule (Meisterund Techniker schule) für das Baugewerbe in Würzburg im Laufe einiger Ausbildungssemester auf der Basis von MS-Excel entwickelt und stehen allen Schüler/innen zur Verfügung. Die vorgestellten Beispiele sind lediglich eine Auswahl.

Mauerbögen

Bogenarten

  • Rundbogen
  • Segmentbogen
  • Korbbogen
  • Einhüftiger Bogen
  • Spitzbogen

Berechnungsergebnisse sind z. B.

  • Schichten der Parallelsteine
  • Schichten der Keilsteine
  • Fugendicke an der Leibung
  • Fugendicke am Bogenrücken

Das Programm berechnet nach Eingabe der Bogenspannweite, der Stichhöhe und der Bogendicke alle relevanten Daten zur Ausführung von Mauerwerksbögen.

Treppenberechnungen

In den gelb hinterlegten Zellen werden die Grund daten (Geschosshöhe, Deckenöffnung, Fußboden aufbau, Deckenstärke,…) eingegeben.

Das Programm macht Vorschläge für ein sinn volles Steigungsverhältnis und berechnet nach der Festlegung die geometrischen Daten der Treppen.

Bemessung von Mauerwerk

Dieses Programm führt die Bemessung von Mauer werk nach DIN 1053 (vereinfachtes Verfahren) durch. Nach Eingabe der Ausgangswerte werden die relevanten Abminderungsfaktoren k1, k2, k3 sowie die zulässige Spannung berechnet. Außerdem können Trennwandzuschläge und nicht tragende Wände berechnet werden.

Outlook-Ausbildungskalender für Ausbildungsbetriebe des Bauhandwerks am Beispiel des ersten Ausbildungsjahres 2008/2009 im Regierungsbezirk Düsseldorf

Weelborg, Ulrich; Fischer, Adriane; Hallmann, Andreas; BZB-Leiter: Fischedick, Manfred
2009 (3. Preis/Gruppenarbeit)

Der Outlook-Ausbildungsplaner ist eine Datei, welche insgesamt 67 Termine enthält. Diese Termine lassen sich in den Kalender von Microsoft Outlook mittels der Importfunktion importieren.

Die in der Datei enthaltenen Termine erscheinen dann im Kalender samt Erinnerungsfunktion. Die Termine erinnern Ausbildungsbetriebe beispielsweise daran, regelmäßig mit ihren Auszubildenden Gespräche zu führen, die Berichtshefte zu kontrollieren, Kontakt zu Berufsschullehrern und Ausbildern der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung aufzunehmen und sich nach dem Leistungsstand des Lehrlings zu erkundigen. Die Termine enthalten zudem Zeiten der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und der Berufsschule.

Veröffentlicht bzw. zum Download zur Verfügung gestellt werden könnte der Ausbildungsplaner beispielsweise auf der Homepage der entsprechenden überbetrieblichen Ausbildungszentren. Im Downloadbereich ist ebenfalls ein Gesprächsleitfaden als Strukturierungshilfe für Ausbildungsgespräche sowie ein Bewertungsbogen enthalten.

Der Ausbildungsplaner soll in erster Linie dazu beitragen, dass ein regelmäßiger Dialog zwischen allen Beteiligten an der Ausbildung stattfindet und eventuell auftretende Probleme, Schwierigkeiten und Konflikte in der Ausbildung rechtzeitig erkannt werden und somit leichter und schneller gelöst werden können. Den Ausbildungsbetrieben soll der Ausbildungsplaner als unverbindliche Organisationshilfe zur Strukturierung der Ausbildung auch unter organisatorischen Gesichtspunkten dienen.

Um eine hohe Ausbildungsqualität zu sichern, ist es notwendig, die Ausbildung zu planen und zu organisieren. Dazu gehören Überlegungen zu angemessenen Arbeitsaufträgen für Auszubildende, um diese weder zu überfordern, noch zu unterfordern aber auch Ge spräche mit Lehrern, Ausbildern, Gesellen und selbstverständlich mit den Auszubildenden. Der Ausbildungsplaner erinnert aber auch daran, regelmäßig die Berichts hefte der Auszubildenden zu kontrollieren, an Zeiten der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und Berufsschulzeiten aber auch an das Ende der Probezeit.

Ausbildungsbetriebe werden durch den Ausbildungsplaner aber auch dazu aufgefordert, die Lohnsteuerkarte und den Versicherungsnachweis von den Auszubildenden einzufordern und sie bei der Sozialversicherung anzumelden. Natürlich erinnert der Kalender zudem daran, sich rechtzeitig um neue Auszubildende zu kümmern und rechtzeitig Praktikumsstellen anzubieten.

Lehr-, Lernkonzept mit dynamischen, interaktiv veränderbaren Elementen (2D/3D) dargestellt am Thema „Stahlbetonfertigteilbau“

Peglow, Frank
2010 (1. Preis/Einzelarbeit)

Der Grundgedanke ist die Bereitstellung einer multimedialen Anwendung, die es dem Ausbilder/Lehrer ermöglicht, je nach Schülervoraussetzungen und didaktisch-methodischer Unterrichtsplanung die einzelnen Lernsituationen flexibel einzusetzen.

Der Lernfeldgedanke (z. B. das Lernfeld 14 „Planen eines Stahlbetonbauwerks“ des Rahmenlehrplans des Ausbildungsberufs Bauzeichner/-in mit Schwerpunkt Ingenieurbau) und die damit einhergehende Projektorientierung mit ihrer ganzheitlichen Betrachtungsweise sind Ausgangspunkt meiner Überlegungen.

Selbstverständlich können die gewonnenen Erkenntnisse auch für alle Bauinteressierten, Studierenden und Fachleute hilfreich sein, zumal die Anwendung ein tiefer gehendes Verständnis beispielsweise für die Bewehrungsführung einer Stahlbetonkonsole fördert und somit hinsichtlich der Fachkompetenz ein anspruchsvolles Niveau erreicht. Auch für die Baupraxis sind solche aufbereiteten 3D-Bewehrungsdetails zur Veranschaulichung räumlicher Bewehrungspositionen (Bild 4) sicherlich hilfreich.

Die Gestaltung des Menüs mit seinen einzelnen, ver knüpften Lernsituationen (Bild 1) ermöglicht dem Schüler das Erkennen von fachwissenschaftlichen Zusammenhängen und damit den Erwerb eines Zusammenhangswissens.

Um selbständiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln zu fördern, habe ich verschiedene Freiheitsgrade vorgesehen, sowohl bei der Navigation innerhalb der Anwendung als auch bei der Ausgestaltung der einzelnen Lernsituationen mit einer inhaltlichen Interaktivität. Beim Auszubildenden soll Neugierde geweckt und durch Ausprobieren verschiedener Einstellungen ein entdeckenlassendes Lernen gefördert werden.

Eine Navigationskultur mit Anreiz zum Entdecken und Erforschen von Lerninhalten soll leistungsschwächeren und -stärkeren Schülern gleichermaßen ein Erfolgserlebnis liefern. So kann der leistungsschwächere bzw. weniger medienkompetente Auszubildende durch direktes Anklicken an die Lernsituation gelangen und kommt durch einen einzelnen „Menü“-Schalter immer wieder in die Hauptstruktur zurück. Der leistungsstärkere bzw. medienkompetentere Auszubilden de hingegen kann durch Anklicken der Informationswürfel (2D/3D) zur nächsten Lernsituation (Bild 2, 3, 4) gelangen. Die Navigation in immer detailreichere Positionen fördert das Erkennen von Zusammenhängen.

Eine weitere Innovation stellen die dynamischen, interaktiv veränderbaren 3D-Elemente dar. Diese inhaltliche Interaktivität wird durch die Veränderung der räumlichen Lage, Sichtbarkeit, Farbgebung und Transparenz der 3D-Elemente erreicht (Bild 3, 4). Der Auszubildende erlebt das entdeckenlassende Lernen, indem er dynamische Elemente interaktiv steuern und auch noch verändern kann.

Die Integration von dynamischen, interaktiv veränderbaren 3D-Elementen erhöht die Attraktivität der Bauberufe bei den Auszubildenden, aber auch bei Jugendlichen, die vor ihrer Berufswahl stehen.

Beim Lernen auf hohem fachlichen Niveau soll Neugierde und Entdeckergeist geweckt werden, so dass das Lernen Spaß macht.

Interaktive Fliesen – visualisierte Belagseinteilung und kreative Gestaltung

Peglow, Frank
2011 (1. Preis/Einzelarbeit)

Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, dem traditionellen, handwerklich ausgerichteten Fliesenlegerhandwerk das Programm „interaktive Fliesen“ als ein innovatives, kreatives und digitales „Handwerkszeug“ zur Verfügung zu stellen, so dass sich durch den Einsatz des Programms von der Ausbildung bis zum täglichen Baueinsatz eine Optimierung des Ausbildungs- bzw. Arbeitsprozesses ergibt. Die gespeicherten Programmergebnisse in Form von PDF-Dokumenten unterstützen die Kommunikation unter den Baubeteiligten. Somit kann das traditionelle Arbeiten zusammen mit den neuen, digitalen Medien eine optimale Verbindung eingehen.

Dem Anspruch einer ganzheitlichen Planung von Fliesenarbeiten trägt das Programm insoweit Rechnung, dass es eine berechnete und visualisierte Belagseinteilung mit einem Fliesenverlegeplan als Endergebnis liefert und zusätzlich auch kreative, gestalterische Aspekte bei der Auswahl und Anordnung von Fliesen berücksichtigt.

Das Programm ist demzufolge mit zwei eigenständigen, unabhängigen Programmteilen „Belagseinteilung“ und „Gestaltung“ ausgestattet.

Der Programmteil „Belagseinteilung“ versteht sich in erster Linie als digitales, planerisches Hilfsmittel, um einen berechneten und visualisierten Verlegeplan zu erstellen, aber auch als baukonstruktiver Ratgeber für Details, als Nachschlagewerk für Verlegeregeln und als Formelsammlung mit beispielhaften Berechnungen für die jeweiligen Bauteile.

Der Programmteil „Gestaltung“ rundet die ganzheitliche Planung durch die Vermittlung von gestalterischen Impulsen ab. Es bestehen die Möglichkeiten, die Auswahl von Fliesenfarben in vorgegebenen Anordnungen zu ändern, eigene Erfahrungen mit kreativen Farbzusammenstellungen zu machen, die Wirkung von unterschiedlichen Formatkombinationen zu erleben und die unterschiedlichen Fliesenoberflächen von Fliesenherstellern in ihrer Flächenwirkung vergleichend betrachten zu können.

Das Programm „Interaktive Fliesen“ kann von Fachleuten, Auszubildenden und Bauinteressierten (z. B. private Bauherren) gleichermaßen verwendet werden. Das Programm mit seinen ausführlichen Dokumentationen ermöglicht insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung eine Vertiefung und Festigung von fachlichen Kenntnissen und stellt somit eine wertvolle Hilfestellung im Lernprozess dar.

Kurzdarstellung des Lernprogramms „Energieeffizientes Bauen“

Hansen, Manfred
2012 (2. Preis/Einzelarbeit)

Die öffentlich breit diskutierte Notwendigkeit, bewusst mit Energie und ihrer Nutzung umzugehen, macht auch vor dem Baugewerbe nicht halt. Im Gegenteil, der Energieeffizienz neuer und bestehender Gebäude und damit auch den Bauleistungen kommt die Schlüsselrolle bei der Herausforderung Energieeffizienz zu.

Trotz verschiedener ordnungspolitischer Verfahren zur Erhöhung der Energieeffizienz ist in der Praxis aber immer noch ein Wissensdefizit bei allen Baubeteiligten zu beobachten (siehe z B. aktuelle Studie von BauInfoConsult („Nachhaltigkeit ist noch kein Thema“). Herstellerneutrale und politisch unabhängige Information just in time, an den aktuellen Erkenntnissen der Bau- und Energietechnik ausgerichtet, kann dazu beitragen, dieses Wissensdefizit zu verringern. So wurde beim vorliegenden Lernprogramm bewusst der Online-Weg mit kontinuierlicher Aktualisierungsoption beschritten. Daraus resultiert eine didaktisch aufbereitete Lernreihe mit stets aktuellem Inhalt zum Energieeffizienten Bauen.

Im Lernprogramm werden die allgemeinen Grundlagen energieeffizienten Bauens als Prinziplösungen thematisiert. Es führt den Anwender zunächst an den Komplex Energieeffizienz heran, soll zum Nach- und Mitdenken anregen und ist somit als Einstieg in die Thematik zu verstehen.

Das zzt. viersprachige Lernprogramm Energieeffizientes Bauen richtet sich in erster Linie an Verantwortliche im Bauprozess. Des Weiteren werden Ausbilder, Lehrer, Studenten sowie Teilnehmer an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen adressiert. Ebenso können betriebliche/gewerbliche Mitarbeiter des Baugewerbes (z. B. Vorarbeiter, Poliere, angestellte Meister) mit entsprechend erweiterten Vorkenntnissen ihr Wissen vertiefen und fortlaufend aktualisieren.

Die Planung und Ausführung energieeffizienter Bauweisen gehört bereits heute zu den wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung von Bauqualität. Durch die erwartete Verschärfung von Richt- und Grenzwerten, z. B. durch die EnEV 2012 oder die politische Vorgabe, bis 2019/2020 die Passivhausbauweise als Standard festzulegen, wird das energieeffiziente Bauen weiter an Bedeutung gewinnen.

Das Lernprogramm schärft frühzeitig durch einen Wechsel von Lernen und Reflektieren mit beliebiger Wiederholmöglichkeit das Bewusstsein für die Energieeffizienz-Problematik. So kann es zur Fehlervermeidung beitragen und betriebs- und volkswirtschaftliche Folgen verringern. Weiterführende und vertiefende Informationen können aus einem hinterlegten Informationspool abgerufen werden.

Die Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB) mit Hauptsitz in Krefeld stellen sich der vorgenannten Herausforderung. Das Lernprogramm wurde in allen Teilen durch Mitarbeiter der BZB sowie der BZB Akademie projektiert.

Weitere Infos unter
Telefon +49 2151 5155-30 oder
akademie(at)bzb.de und auf der Homepage
http://www.bzb.de/deutsch/e-learning