Preisträgerbroschüre "Wettbewerb Auf IT gebaut 2019"

Bauvorhaben scheitern an ihren Projektzielen, da unter anderem erforderlich werdende Änderungen unzureichend dokumentiert, bewertet und kommuniziert werden. Da Planungsänderungen jedoch nicht zu vermeiden sind und in einem Bauprojekt zu jedem Zeitpunkt auftreten können, sollten die Abwicklungen durch ein systematisches Änderungsmanagement in den laufenden Bauprozess integriert werden. Voraussetzung für ein verbessertes Änderungsmanagement ist eine neue, digitale und transparente Vorgehensweise bei der Abwicklung von Bauprojekten. Neuartige digitale Planungsmethoden und Konzepte, wie das Building Information Modeling (BIM) und das Internet of Things (IoT), weisen besonders im Zusammenspiel große Potenziale auf, die auftretende Änderungen vereinfacht zu dokumentieren und die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten zu stärken. Das Ziel dieser Masterthesis war es, zu untersuchen, ob demnach durch den Einsatz von BIM und IoT-Technologien der Änderungsprozess unterstützt und verbessert werden kann. Ausgehend von den Potenzialen und dem Status Quo wurde in dieser Abschlussarbeit eine derartige Kombination zunächst konzeptionell erarbeitet und abschließend mittels eines Szenarios verdeutlicht.

Frau Zachries untersuchte, ob durch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) und IoT-Technologien der Änderungsprozess unterstützt und verbessert werden kann. Ausgehend von den Potenzialen und dem Status Quo wurde eine derartige Kombination zunächst konzeptionell erarbeitet und abschließend mittels eines Szenarios und App-Mockups verdeutlicht. Die Integration eines systematischen Änderungsmanagements in den laufenden Bauprozess, unterstützt durch die Verwendung von mobilen Geräten, hilft der Baustelle, wertvolle Ressourcen einzusparen und diese in intensivere Termin- und Qualitätskontrolle zu stecken. Frau Zachries zeigt in ihrer Arbeit die Möglichkeiten auf, wie dies mit geringem Aufwand umgesetzt werden kann. Die Ed. Züblin AG würdigt insbesondere, neben dem nachvollziehbaren und sehr realitätsnahen Konzept, die hohe Praxisrelevanz für die Baustelle, das durch das gewählte Szenario und App-Mockups sehr anschaulich verdeutlicht wird.

Bereits während ihres Bachelorstudiums an der Fachhochschule Münster beschäftigte sich Elisabeth Zachries neben BIM speziell mit der Frage des Datenmanagements im Bauwesen. Für ihre Bachelorarbeit erarbeitete sie systemtechnische und funktionale Anforderungen an ein Produktdatenmanagement-System (PDM-System) für die Baubranche. Um sich in den Bereichen der Digitalisierung weiter vertiefen zu können, wechselte Elisabeth Zachries für ihr Masterstudium an die Technischen Universität München und studierte Architektur mit dem Schwerpunkt BIM. Erste praktische Erfahrungen im Umgang mit BIM sammelte sie während eines Praktikums bei der BMW AG in München. Zu ihren Aufgaben zählten dabei die Zusammenstellung von BIM-Anforderungen aus Sicht der Betreiber und Beratungstätigkeiten für die Einführung einer neuen Kollaborationsplattform.

Die Arbeit zeigt, dass eine gezielte BIM-Anwendung zusammen mit ausgewählten IoT-Technologien den komplexen Änderungsprozess effektiv unterstützen und einen Mehrwert im Umgang mit Änderungen erzielen kann. Die Konzeptionierung eines BIM-IoT-basierten Änderungsprozesses ist der Kern der Arbeit und wird durch ein Szenario verdeutlicht. Teil des Konzeptes ist, die durchgehende Nutzung einer App, bei der die Funktionalitäten den Änderungsvorgängen angepasst sind. Über die Anwendung können direkt vor Ort gewünschte Änderungen dokumentiert, durch zusätzliche Sensortechnik automatisch mit dem BIM-Modell verknüpft und Entscheidungen über eine Änderung zeitnah kommuniziert werden. Da der Änderungsprozess einen Teilbereich des Bauprojektmanagements abdeckt, können Ansätze der Arbeit auch auf andere Anwendungsbereiche adaptiert werden.