LAMBRECHT GmbH

Die Wilhelm LAMBRECHT GmbH ist ein Traditionsunternehmen aus der Region Südniedersachsen mit einer über 150-jährigen Geschichte. Nach schwierigen Zeiten zur Jahrtausendwende hat sich das Unternehmen nach der Übernahme durch den heutigen Geschäftsführer Dirk Molthan positiv entwickelt und ist gut am internationalen Markt etabliert. Durch die Entwicklung neuer Sensoren zur Windmessung hat das Unternehmen auch am starken Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien partizipiert. "Innovation ist ein nachhaltiger Beitrag zum dauerhaften Erfolg", so das Credo des Managements. Für das Unternehmen arbeiten heute etwa 50 Mitarbeiter. Wir befragten den Geschäftsführer, Dirk Molthan, zur Beteiligung an PROMIDIS.

RKW: Herr Molthan, was versprechen Sie sich als Unternehmer von der Teilnahme am PROMIDIS-Projekt?

Dirk Molthan: Das Projekt PROMIDIS ist deshalb für die Wilhelm LAMBRECHT GmbH interessant, weil es einen im Unternehmen vorhandenen, aber bislang wenig systematisch betrachteten Produktbereich beleuchtet. Wir zwingen uns selbst durch die Teilnahme an dem Projekt, unsere Dienstleistungen konkret zu analysieren, zu bewerten und strukturell für die Zukunft zu positionieren. Das Ziel ist der Ausbau unserer industriellen Dienstleistungen.

Wir erbringen eine größere Zahl an Serviceleistungen, haben das aber bislang eher als ein "Mitnahmegeschäft" betrachtet. Der Umsatz fließt zwar auf ein gesondertes Konto, es erfolgen aber keine detaillierteren Auswertungen. Zukünftig werden wir ausgewählte Dienstleistungen als Geschäftsmodell betrachten. Wir werden eine Produktstruktur mit den Elementen Markt, Vertriebsweg, Budget und Ziel-Kunden entwickeln.

RKW: Inwiefern beeinflussen die Mitarbeiter und Kunden den Erfolg der Dienstleistungen?

Dirk Molthan: Bei einigen Dienstleistungen beeinflussen die Mitarbeiter den Erfolg stärker, bei anderen weniger stark. Herausragend ist der Einfluss der Mitarbeiter bei den Dienstleistungen, die direkt beim Kunden erbracht werden. Wartungs- und Servicearbeiten (wie zum Beispiel Kalibrierung) erfolgen beim Kunden vor Ort, meistens sogar im persönlichen Kontakt. Gute Mitarbeiter legen hier den Grundstein für unseren Erfolg beim Kunden.

Auch der Einfluss der Kunden auf die Dienstleistungserbringung ist sehr unterschiedlich. Der Klassiker der Dienstleistung ist die Reparatur. Die hat bislang ausschließlich der Kunde bestimmt. Der Kunde schickt ein defektes Produkt, fordert uns zur Angebotsabgabe und erwartet schnelle und fehlerlose Bearbeitung. Die Frage ist für uns: Muss das so bleiben? Wir werden hier unsere internen Prozesse beleuchten und massiv Standardisierungen einführen.

RKW: Welchen Stellenwert hat in Ihrem Unternehmen die Errechnung der Produktivität?

Dirk Molthan: Bislang hatte die Errechnung von Produktivität insgesamt keinen hohen Stellenwert. Wir haben die Umsätze im Sachgüter- und im Dienstleistungsbereich nach dem Entstehungsprinzip den Produkten und Kunden zugerechnet. Aber nicht in der Form, dass wir Produktivität und deren Fortschritt bewertet hätten. Bei den Sachgütern gucken wir aber schon seit einiger Zeit genauer hin.

Welche Bedeutung Produktivität für Dienstleistungen hat, müssen wir im Projekt PROMIDIS erarbeiten und bewerten. Einerseits sind wir ein Wirtschaftsunternehmen, das Kennzahlen für wirtschaftliches Handeln braucht. Andererseits sind Dienstleistungen von ihrem Charakter her begleitende Leistungen. Es ist unklar, ob man diese Leistungen dem gleichen Maßstab unterwerfen sollte wie Sachgüter.

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