Kostensenkungspotenziale erschließen
Kostensenkungspotenziale erschließen
Ein sparsamer und intelligenter Umgang mit Ressourcen ist für viele Unternehmen schon heute Alltag. Sie sparen Energie und Wasser, reduzieren Abfall, verwenden Betriebs- und Hilfsmitteln wieder oder setzen Recyclingmaterialien ein.
Dennoch: Überall schleichen sich Ineffizienzen ein und Einsparpotenziale bleiben unerkannt. In der Regel werden nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Welche Einsparpotenziale sind realistisch? angaben bewegen sich zwischen wenigen bis zu 20 Prozent. In einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI aus dem Jahr 2011 schätzten Unternehmen ihr Materialeinsparpotenzial selbst durchschnittlich auf immerhin 7 Prozent. Gelänge es Ihnen, dieses auszuschöpfen, dann hätte das eine enorme Wirkung auf Ihren Geschäftserfolg. Das folgende Beispiel des Textil-, Bekleidungs- und Ledergewerbe macht es besonders deutlich: Um eine analoge Verbesserung der Umsatzrendite zu erzielen, müsste ein Betrieb seinen Umsatz um 271,6 Prozent erhöhen, also nahezu verdreifachen. Wie ein Blick auf die abgebildete Tabelle zeigt, variieren die Einsparpotenziale und deren Effekte allerdings stark zwischen einzelnen Branchen.
Neben den reinen Einsparungen bei den Materialkosten wirkt sich ein geringer Materialaufwand häufig auch positiv auf weitere Faktoren aus. Denn Maßnahmen zur Steigerung der Materialeffizienz haben häufig auch positive Auswirkungen auf den Energie- und Personalaufwand, die Logistik-, Transport- und Lagerungskosten oder die Anlagenproduktivität.
Natürlich sind Veränderungen auch mit Investitionen verbunden. Deren Höhe hängt jedoch nicht zuletzt von der gewählten Strategie ab. Denn einfache Verbesserungen sind ebenso möglich wie die Entwicklung radikaler Innovationen. Häufig lassen sich jedoch mit relativ einfachen Eingriffen große Einsparungen erzielen. Investitionskosten amortisieren sich in solchen Fällen schnell. nicht nur ein gutes argument für externe Kapitalgeber.
Praxis: Die Holzwerke Heinrich Ströhla GmbH & Co. KG:
Die Holzwerke Heinrich Ströhla GmbH & Co. KG ist mit 40 Mitarbeitern ein typisches Unternehmen der Branche „Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke“ bzw. der „Herstellung von Konstruktionsholz“. Der Materialeinsatz lag mit rund 60 Prozent über dem Durchschnitt der Branche, der ca. 53 Prozent beträgt. Daher wurde die gesamte Prozesskette vom Holzeinkauf bis zum Versand der Fertigware im Rahmen einer Potenzialberatung des Impulsprogramms Materialeffizienz (VerMat) untersucht. nach einer genauen Analyse wurden Produktionsprozesse standardisiert, organisatorische Abläufe festgelegt und eine EDV-gesteuerte Prozessvisualisierung und Schnittholzoptimierung eingeführt. Zudem werden die bezogenen Rohstoffe und Waren nun einer konsequenten Eingangsprüfung unterzogen. Trotz seines modernen Anlagenparks konnte die Firma ihre Prozesse so noch wesentlich effizienter gestalten. Der Erfolg lässt sich sehen: Innerhalb von 8 Monaten haben sich die Investitionen amortisiert und sparen jährlich 1,8 Prozent vom Umsatz, in Zahlen ca. 100.000 Euro.
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- © Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI (2011) / Privat/Non-kommerziell – 20151214-Tab.1-Materialeinsparpotenziale-im-verarbeitenden-Gewerbe.JPG