Konflikte im Unternehmen vermeiden

Nicht alle Tätigkeiten werden für ortsflexibles Arbeiten geeignet sein. Wichtig ist es, das Entstehen von Unmut über Ungerechtigkeit und „Neiddebatten“ bei Beschäftigtengruppen zu vermeiden, die gar keine oder nur wenige Möglichkeiten für mobiles Arbeiten haben. Um eine breite Akzeptanz über betriebliche Regelungen zum Zugang zu mobiler Arbeit herzustellen, sollten transparente und nachvollziehbare Kriterien für die Auswahl Homeoffice-geeigneter Arbeitsplätze, Tätigkeiten und Personen bestehen. Beteiligungsmöglichkeiten für alle Beschäftigtengruppen an der Erschließung von Homeofficepotenzialen bilden eine wichtige Grundlage dafür, dass es im Verständnis der Mitarbeitenden bei der Lösungsfindung „mit rechten Dingen“ zugegangen ist und kein willkürliches Verhalten im Spiel war.

Darüber hinaus können Unternehmen Maßnahmen zum Nachteilsausgleich für diejenigen Beschäftigten ergreifen, die nicht das „Privileg“ mobilen Arbeitens haben, und damit Spannungen z. B. zwischen Produktionsund Bürobereichen vermeiden (Muster et al. 2022).

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts IAO werden folgende Maßnahmen daher bereits von einigen Unternehmen umgesetzt, um Beschäftigtengruppen zu adressieren, die nicht von einer Einführung mobiler Arbeit profitieren (Hofmann et al. 2021):

  • Angebote erweiterter zeitlicher Flexibilität (flexiblere Schichtmodelle, Sabbaticals etc.)
  • attraktiv ausgestattete Büround Arbeitsumgebungen
  • Sponsoring von Verkehrsmitteln (z. B. ein Job-Fahrrad)
  • zusätzliche finanzielle Anreize zur Erhöhung der Pendlermobilität

   

Dieser Leitfaden ist Teil der Arbeitshilfe „Homeoffice und mobile Arbeit bewusst gestalten“. Weitere Dokumente und Tools finden Sie unter rkw.link/mobilearbeit.