Welche neuen Arbeitsrollen entstehen durch BIM?

Durch das integrative und kollaborative Arbeiten mit der BIM-Methode entstehen neue Verantwortlichkeiten und Arbeitsrollen, zum Beispiel BIM-Modellierer, BIM-Koordinator oder BIM-Manager.

BIM-Modellierer/-Konstrukteur/-Autor

Wer mit BIM eine Planung macht, erstellt ein digitales Modell des Bauwerks: er oder sie modelliert. Die Rolle des BIM-Modellierers umfasst aber mehr als traditionelle Planungs- und Dokumentationsaufgaben, wie sie von Fachingenieuren oder Bauzeichnern übernommen werden. Der BIM-Modellierer erstellt BIM-Fachmodelle in einer freigegebenen BIM-Software für die eigenen Planungsaufgaben und für abgestimmte BIM-Anwendungsfälle in direkter Absprache und Zusammenarbeit mit dem BIM-Koordinator. Er leitet aus dem BIM-Fachmodell 2D-/3D-Pläne für die herkömmliche Dokumentation und den üblichen Umgang mit der Planung ab. Er generiert Exportdateien für die BIM-Koordination und ist zuständig für die Übernahme der Planung anderer in die eigene BIM-Softwareumgebung.

BIM-Koordinator

Der BIM-Koordinator stimmt auf der Planer-Seite oder auf der Seite der Ausführenden die Erstellung des Gebäudemodells oder von Teilmodellen ab. Er führt innere Kollisionsprüfungen zur Qualitätskontrolle durch und regelt den Datenaustausch mit den anderen Beteiligten und dem Auftraggeber. Der BIM-Koordinator kann zwei Koordinationsfunktionen innehaben – die des Generalplaners und die des Fachkoordinators. Als Generalplaner leitet er BIM-Projektüberprüfungen und Koordinationsbesprechungen. Damit ist er ein „Informationsmanager“, löst Probleme und koordiniert die Tätigkeiten der Kolonnen auf der Baustelle. Er verantwortet den Ablauf des Projekts, sowohl auf der Baustelle als auch im virtuellen Modell. Dies beinhaltet auch, dass der Austausch der Dateien für ein BIM-Projekt komplett und verlustfrei verläuft.

Als Fachkoordinator ist er zuständig für die Koordination der Gewerke. Er verantwortet die Modell-Qualitätskontrolle und -sicherung bei den Projektteams sowie das Abwickeln weiterer Kontrollfunktionen. Für die Haustechnik bedeutet dies beispielsweise, dass er die Durchbruchsplanung und die Planung für Systemmontage und -wartung abstimmt.

BIM-Leitung/-Manager/Informationsmanager

Die Rolle der BIM-Leitung, auch BIM-Manager genannt, ergänzt die strategische Gesamtverantwortung der Projektleitung. Auf einer übergeordneten Ebene koordiniert der BIM-Manager die Einhaltung des BIM-Abwicklungsplans und der Datenlieferung. Er begleitet ein Projekt meist nicht nur während Planung und Bau, sondern auch darüber hinaus. Seine Funktion umfasst sowohl die Verantwortungsbereiche aus interner Sicht eines Bauunternehmens (unternehmensspezifischer Kontext) als auch die gesamte Projektstruktur (kollaborativer Kontext).

BIM-Manager kann es also auf Auftraggeber- und auf Auftragnehmerseite geben: Auf der Auftraggeberseite definiert er gemeinsam mit dem Auftraggeber Informationsanforderungen, die in einem BIM-Lastenheft festgehalten werden. Der BIM-Manager hat die Aufgabe, die Einhaltung der Vorschriften dieses Lastenhefts durch den Auftragnehmer zu prüfen und den Bauherrn zu beraten.

Auf der Auftragnehmerseite liegt der Fokus des BIM-Managers auf dem konkreten BIM-Modell. Er kann zum Beispiel mit der Kollisionsprüfung beauftragt werden. Die Kollisionsprüfung vergleicht (teil)automatisiert den Inhalt (Bauteile und Parameter) verschiedener Modelle miteinander. Sie kann zur Verifizierung von Planungen, zur Abstimmung unter Planungsbeteiligten und zur Plausibilitätsprüfung genutzt werden.

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