Internationalisierung von Start-ups

Auslandsgeschäfte sind kein Salto aus dem Stand. Gerade Anfänger brauchen dafür einen ausreichenden Anlauf. Für den Sprung ins Ausland ist einiges an Vorarbeiten zu leisten. Das bedeutet: Diese Vorarbeiten kosten Zeit und - vor allem - auch Geld. Bevor Sie mit Ihrem Verkauf ins Ausland tatsächlich Umsatz machen, müssen Sie daher die Finanzierung sicherstellen. Dafür müssen Sie wissen: Welche Kosten entstehen bei Ihrem Auslandsengagement? Mit welchem Finanzierungsbedarf müssen Sie rechnen?

• Um die Produktion für den Export zu steigern müssen Sie in der Regel zusätzliche Waren einkaufen oder herstellen lassen. Außerdem müssen Sie vielleicht weitere Maschinen anschaffen oder neue Mitarbeiter einstellen.
• Womöglich müssen Produkte an den ausländischen Markt angepasst werden.
• Auch Zulassungen und Genehmigungen sind in der Regel kostenpflichtig. Hohe Umsatzerwartungen können sich nur dann erfüllen, wenn auch in den Vertriebsweg investiert wird. Transport und Vertrieb gehören zu den besonders kostenintensiven Posten eines Export-Vorhabens. Und auch für Messeteilnahmen fallen Reisekosten und Spesen an.
• Vermarktung und Werbung werden Sie in der Regel nur bewältigen können, wenn Sie eine Werbeagentur engagieren.
• Sie müssen beim Export zudem längere Zahlungsfristen einkalkulieren. Sie benötigen daher Geld, um beispielsweise die Löhne und Gehälter Ihrer Mitarbeiter vorzufinanzieren.
• Auch Sprachkurse und interkulturelles Training gibt es nicht umsonst. Dennoch sollten Sie die Kosten nicht scheuen. Mitarbeiter, die für die Korrespondenz und Kundenkontakt vorgesehen sind, müssen sich mit Ihren Kunden verständigen können und die Umgangsformen im Zielland kennen.

Erstellen Sie unbedingt mit einem externen Berater einen detaillierten Kosten- und Maßnahmenplan. Berücksichtigen Sie dabei auch, dass nicht nur die technischen Voraussetzungen über den Erfolg eines Auslands-Vorhabens entscheiden. Sondern auch Ihre zeitlichen und personellen Ressourcen.

Klären Sie,

• welche finanziellen Mittel Ihnen zur Verfügung stehen;
• welches Budget Sie für Ihre Auslandsaktivitäten einplanen müssen (ein im Vorfeld festgelegtes Budget macht den Schritt ins Ausland auch im Fall eines Misserfolges finanziell kalkulierbar);
• ob Sie liquide genug sind, um das Auslandsengagement zu finanzieren?
• ob Sie bei schleppendem Verlauf (z. B. in der Anlaufphase) nicht genutzte Kapazitäten auslasten bzw. finanzieren können;
• ob Sie ungewohnt lange Zahlungsfristen überbrücken können?